Kämpfe und Abenteuer, Machtspiele und Intrigen, Liebe und Rache: die Wikinger an Rhein und Maas.
Januar 882. Die Normannen nähern sich brandschatzend dem Kloster Prüm in der Eifel. Die Mönche fliehen, doch einer bleibt: Tankred, der Bibliothekar. Während die Plünderer die Kirche stürmen, rettet er den berühmten Bücherschatz, bevor er aus dem brennenden Gemäuer entkommt. Tankred ist kein gewöhnlicher Bibliothekar, sondern ein im Kampf ausgebildeter Adelssohn. Er schlägt sich nach Aachen durch, wo seine Schwester Judith lebt. Doch er kommt zu spät. Das Mädchen wurde von den Normannen verschleppt. Damit beginnt eine Jagd voller Gefahren, bei der Tankred von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird: In einem unbeherrschten Moment hatte er vor Jahren seine Waffe gezogen – mit fatalen Folgen.
Der kämpfende Bibliothekar ist ein Held, wie man ihn noch nie erlebt hat: ein verwegener Kämpfer, der Literatur und Wissenschaft genauso liebt wie sein Schwert. Die ersten drei Tankred-Bände erhielten den Goldenen Homer 2024.
Ein ins Kloster verbannter junger Mann aus Adelskreisen kümmert sich dort um die Bibliothek und erfreut sich an den Worten der klassischen Schriftsteller. Er ist nicht auf den Mund gefallen, was ihm sowohl ...
Ein ins Kloster verbannter junger Mann aus Adelskreisen kümmert sich dort um die Bibliothek und erfreut sich an den Worten der klassischen Schriftsteller. Er ist nicht auf den Mund gefallen, was ihm sowohl in seinem adligen Leben als auch im Kloster so manches Ungemach eingebracht hat. Nach dem Überfall der Nordmänner, die zwischen Rhein und Maas ihr Unwesen treiben, flieht auch er und macht sich auf die Suche nach seiner Schwester. Er erlebt allerlei Abenteuer, scheut die Kämpfe nicht und findet sich mitten in den Machtspielen und Intrigen seiner eigenen Leute wieder. Wir begleiten ihn auf seinem Weg.
Aus Sicht des Protagonisten erzählt, findet man sich inmitten des Geschehens wieder. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er ist angenehm zu lesen. Der Autor präsentiert sein fundiertes historisches Wissen gekonnt in einem fiktiven Umfeld, denn ein nicht so oft behandelter Teil der deutschen Geschichte wird spannend erzählt.
Durch die Karten auf der Umschlaginnenseite kann man Tankreds Weg gut verfolgen und ist immer im Bilde, wo er sich gerade befindet. Im Nachwort finden sich erklärende Details zur damaligen Zeit und den Anteil an Fiktion, die sehr informativ sind und mir im Nachhinein bei der Einordnung diverser Fragen geholfen haben. Der erste Band dieser neuen Reihe bietet gute Unterhaltung und ich freue mich auf den nächsten Teil. Gerne empfehle ich diesen historischen Roman am Genre interessierten Lesern.
Michael Römling entführt uns mit seinem neuen (Hör-)Buch in die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts. Tankred ist der Bibliothekar des Klosters Prüm in der Eifel. Ein Angriff der Wikinger steht bevor, die ...
Michael Römling entführt uns mit seinem neuen (Hör-)Buch in die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts. Tankred ist der Bibliothekar des Klosters Prüm in der Eifel. Ein Angriff der Wikinger steht bevor, die Mönche flüchten und nehmen nur die Bücher mit, die den Lehren der Kirche entsprechen, aber nicht die wertvollen Kopien griechischer und römischer Autoren. Tankred tut es in der Seele weh, diese Manuskripte zurück zu lassen, die er oftmals nur unter Mühen beschaffen konnte oder aufwendig kopieren ließ. Nur sein alter Mentor bleibt mit ihm im Kloster. Doch es ist zu spät, die Dänen stehen bereits vor den Klostertoren. Aber Tankred gelingt die Flucht und somit lässt er auch sein Leben als Mönch hinter sich. Als er erfährt, dass seine Halbschwester Judith von den Wikingern entführt wurde, macht er sich auf die Suche.
Nach und nach erfahren wir mehr über die Biografie Tankreds, die sehr turbulent und abwechslungsreich ist. Ein sympathischer Protagonist, der manchmal etwas zu viel zu gut kann, aber dafür ist es ein rechtes Abenteuer, kurzweilig und spannend erzählt. Ein äußerst gelungener historischer Roman mit hohem Unerhaltungsfaktor - ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe und auch wieder auf den versierten Sprecher Oliver Rohrbeck.
"Tankred: Weihrauch und Schwert" ist Michael Römling's Auftaktband seiner neuen Serie "Im Kampf gegen die Wikinger". Als im Januar 882 die Dänen plündernd rheinabwärts mit ihren Schiffen ziehen, führt ...
"Tankred: Weihrauch und Schwert" ist Michael Römling's Auftaktband seiner neuen Serie "Im Kampf gegen die Wikinger". Als im Januar 882 die Dänen plündernd rheinabwärts mit ihren Schiffen ziehen, führt sie ihr Weg auch zum Kloster Prüm. Dort lebt Tankred der Bibliothekar. Während die Mönche mit einen Großteil der Bücher rechtzeitig fliehen, bleibt Tankred um die restlichen heidnischen Bücher ebenfalls zu verstecken. Auch er flüchtet danach und macht sich auf den Weg nach Aachen, wo seine Halbschwester lebt. Doch er muss erfahren, dass der gefürchtete Jarl Ivar diese geraubt hat. Tankred selbst war nicht immer Bibliothekar. Von seinem Vater und dessen Konkubine Uta um sein Erbe und Adelsrecht betrogen, wird er nun von der Vergangenheit eingeholt. Denn seine Halbschwester Judith rettete er einst vor der Ermordung durch die eigene Mutter Uta. Er selbst einst Schwertkämpfer wurde durch Intrigen ins Kloster verbannt. Als nun Judith entführt wird muss der Bibliothekar das Schwert wieder aufnehmen und sich der eigenen Vergangenheit und den Dänen zum Kampf stellen. Er muss sie aus den Fängen Ivars befreien. Michael Römling erschafft mit Tankred einen Protagonisten, der zum einen durch seine zwölfjährige Tätigkeit als Bibliothekar sehr belesen ist, andererseits aber seine Ausbildung im Schwertkampf nie vergessen hat. In seinen Erzählungen gegenüber seinem Weggefährten erfährt der Leser seine familiäre Vorgeschichte. Als die Nordmänner 882 rhein- und moselabwärts mit ihren Schiffen für Plünderungen durchs Land zogen, wird er in die Verteidigungsschlachten verwickelt. Dabei holt ihn seine Vergangenheit ein und er trifft nicht nur auf erbitternde Gegner, er trifft auch auf seine große Liebe bevor er ins Kloster musste. Doch nicht nur die Rettung seiner Halbschwester treibt ihn an, er will auch die Wahrheit seines Geburtsrechts ans Licht bringen und die Intrige von einst aufdecken. Dieser Auftaktband liest sich sehr flüssig und der Protagonist hat mir gut gefallen. Trotz Kämpfen gegen die Nordmänner sind die Schlachten nicht blutrünstig geschildert. Dies ist auch nicht nötig, man fliegt als Leser auch so über die Seiten. "Weihrauch und Schwert" ist ein gelungener Auftakt dieser neuen Reihe und ich bin schon sehr gespannt wie die Geschichte Tankreds im Folgeband "Hammer und Kreuz" weitergehen wird. Mich konnte Michal Römling mit diesem Buch gut unterhalten und fesseln.
Wir schreiben das Jahr 882. Seit ihrer Vertreibung aus England sind die Dänen auf Beutezug im Rheinland. Vor allem auf die reichen Klöster haben sie es abgesehen, denn dort finden sie überhaupt keine Gegenwehr. ...
Wir schreiben das Jahr 882. Seit ihrer Vertreibung aus England sind die Dänen auf Beutezug im Rheinland. Vor allem auf die reichen Klöster haben sie es abgesehen, denn dort finden sie überhaupt keine Gegenwehr. Aber auch vor den schlecht gesicherten und kaum verteidigten Städten machen sie keinen Halt, und immer hinterlassen sie rauchende Trümmer.
Nun stehen sie vor den Toren des Klosters Prüm in der Westeifel. Dessen Mönche sind rechtzeitig geflohen, nachdem sie ihre anfängliche Verteidigungsbereitschaft angesichts mangelnder Erfolgsaussichten ad acta gelegt haben.
Allein Tankred bleibt zurück. Der Bibliothekar sorgt sich um die Bücher der Abtei, sie sind sein zweites Leben. Deshalb möchte er sie retten, bevor er Prüm ebenfalls den Rücken kehrt
An diesem 6. Januar 882, dem Epiphaniastag, entscheidet sich Tankreds Schicksal, und er tritt seinen Rückweg in sein altes Leben an. Aus Tankred, dem Benediktinermönch und Bibliothekar, wird wieder Tankred, der Sohn des Grafen Thegan, ein zum Kämpfen erzogener und ausgebildeter Krieger.
Ab dem Moment, den er nicht mehr als Mönch hinter Klostermauern verbannt ist, treibt ihn noch etwas an: Die Sorge um seine Schwester Judith, den einzigen Menschen aus der Verwandtschaft, der ihm etwas bedeutet. In Wahrheit ist es Tankred allein, der weiß, wo Judith lebt, genau genommen derjenige, der weiß, dass sie überhaupt lebt
Trotz aller Hoffnung kommt er zu spät. Judith ist nicht mehr in Aachen, wo er sie in Sicherheit glaubte, sie wurde von Dänen entführt
Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Gauzbert folgt er der Spur der Dänen, immer in der Hoffnung, dass Judith wegen ihrer Besonderheit – zwei verschiedenfarbige Augen –, nicht als Sklavin verkauft wird.
Die Reise ist beschwerlich, nicht nur die winterlichen Witterungsverhältnisse machen ihnen zu schaffen. Sie müssen ebenso ständig auf der Hut vor den Dänen sein, die ihren Weg kreuzen.
Tatsächlich entdecken sie Judith in den Fängen des Dänen Ivar, ein unberechenbarer und gewalttätiger Unhold, der selbst von seinen eigenen Leuten als irre betrachtet wird. Eine Befreiung stellt sich dadurch als viel schwieriger heraus, als angenommen …
Mit „Weihrauch und Schwert“ startet Michael Römling die Reihe um seinen Helden Tankred, für die er sich eine Epoche der wenig bekannten deutschen Geschichte ausgesucht hat und eher selten Mittelpunkt historischer Romane.
Von Anfang an fasziniert seine Darbietung der Ereignisse, weil er hier nicht nur fundiertes historischen Wissens einbettet, sondern auch einen mitreißenden und überzeugenden Erzählton anlegt und diesen dauerhaft zu halten vermag, dessen thematisch notwendige Ernsthaftigkeit mittels humorvoller Szenen aufgelockert, so dass ein vereinzelter Ausflug in die moderne Sprache verziehen wird.
Der Autor ist in der Lage, uns mit detaillierten Bildern Einblicke in die damaligen, geschichtlich überlieferte Vorgänge zu gewähren und paart diese mit einer fesselnden Handlung, in der seine fiktiven Figuren neben einstigen Persönlichkeiten agieren.
Überhaupt sind es die sorgsam und unverwechselbar ausgearbeiteten Charaktere, vordergründig Tankred in seinem Zwiespalt, indes auch alle anderen von Gauzbert und Lupus, Fidis und Folchar, bis hin zu den familiären und dänischen Gegenspielern, die den Roman zu einer unterhaltsamen Lektüre machen.
Der Roman profitiert von der Erzählweise seines Protagonisten aus der Ich-Position heraus. So befinden wir uns als Leser mitten im, an Tempo zunehmenden Geschehen und sind in die Abenteuer im Grunde hautnah involviert.
Die Schilderungen des im Kloster zum Manne gereiften Tankreds sind facettenreich, offen und ehrlich, manchmal deftig im Ausdruck, meist direkt und schmuck-, aber nicht emotionslos. Hinsichtlich der ihm anvertrauten Menschen offenbart Tankred seine weiche Seite und begegnet ihnen mit Rührung und Liebe sowie der unbedingten Entschlossenheit, besonders die zerbrechlichen Leben zu verteidigen.
Einst hatte er, der Sohn eines Adligen, einen Menschen getötet und wurde in die klösterliche Verbannung nach Prüm geschickt. Dort arrangiert sich der junge Mann, anfänglich noch zerfressen von Hass und Wut, mit seinem Los, erfährt Erfüllung in seiner Tätigkeit als Bibliothekar und verbringt einen Großteil seiner Zeit in der Abtei – immerhin zwölf Jahre – damit, sich mit Wissen „vollzusaugen“ und dieses Wissen bei Tag und Nacht zu verarbeiten, zu notieren, nachzuschlagen, abzugleichen, zusammenzufassen und umzuformulieren.
Indes will es das Schicksal anders. Von einen Tag auf den anderen wird Tankred vom beschaulichen Dasein als Mönch, als Denker und Freund der Wissenschaft zurück katapultiert ins Leben als Kämpfer, hinein in ein Spiel aus Macht und Intrigen, bei dem wir ihn im Folgeband weiterhin gerne begleiten.
Tankred ist ein Adelssohn, der im Kampf ausgebildet wurde, doch er fristet sein Leben im Kloster zu Prüm in der Eifel. Die Jahre haben ihn zu einem Mönch werden lassen. Dann droht dem Kloster die Plünderung ...
Tankred ist ein Adelssohn, der im Kampf ausgebildet wurde, doch er fristet sein Leben im Kloster zu Prüm in der Eifel. Die Jahre haben ihn zu einem Mönch werden lassen. Dann droht dem Kloster die Plünderung durch die Normannen im Jahre 882. Tankred will unbedingt die Bücher retten und versteckt sie, anschließend kann er fliehen. Er kennt nur ein Ziel, Aachen. In der Stadt lebt seine Schwester Judith, sie zu schützen ist das Wichtigste für den Mönch, aber die Normannen waren schneller. Brennend und mordend ziehen die Nordmänner durch die Städte an Rhein und Mosel. Tankred nimmt die Verfolgung auf und schwört, seine Schwester zu finden und zu retten.
Der Überfall der Nordmänner im 9. Jahrhundert im Rheinland ist historisch belegt. Gelesen habe ich darüber jetzt noch nicht so oft, obwohl das Thema wirklich spannend ist. Michael Römling schließt nun mit dem ersten Band „Tankred-Weihrauch und Schwert“ diese Leselücke bei mir. Von dem Autor habe ich tatsächlich auch noch nichts gelesen, werde das aber vermutlich ändern. Mir hat dieser Auftakt der Reihe nämlich gut gefallen.
Der Erzählstil ist angenehm leicht zu lesen und besitzt genau diese Brise Humor, die ich besonders mag. Sicherlich gibt es Szenen, die nicht so schön sind, es geht hier immerhin um Überfälle, Plünderungen und Mord. Aber auch Freundschaften und andere Verbindungen werden geschlossen. Die Menschen dieser Zeit nehmen ihr Schicksal und die Herausforderung an und gehen ihre Wege, immer ihr Ziel vor Augen zu überleben und die Feinde zu vertreiben. So kommt es eben auch, dass bei den Dialogen ein gewisses Maß an Sarkasmus durchblitzt und die Handlung somit etwas auflockert. Das Leben von Tankred wird dabei glaubhaft geschildert.
Den historischen Hintergrund hat Michael Römling geschickt mit seiner fiktiven Handlung verflochten und erzählt damit eine spannende Geschichte von Verfolgung, der Not der Menschen und auch von der Liebe. Die kleine Karte zu Beginn sorgt dafür, dass man den Weg von Tankred gut nachvollziehen kann und ein Nachwort zum Ende klärt Fiktion und Wahrheit.
Fazit:
Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Ich mochte den Charakter des Tankred, den ich als gut ausgearbeitet empfunden habe. Er hat Ecken und Kanten und kleine Geheimnisse, die sich so nach und nach klären. Genauso seine Begleiter, die ihn mal mehr oder weniger unterstützen.
Der Auftakt der Reihe über den Einfall der Nordmänner mit „Weihrauch und Schwert“ ist dem Autor Michael Römling gelungen. Mit einer gekonnten Mischung aus Witz und Spannung erzählt er seine Geschichte und macht gleichzeitig Lust auf die Fortsetzung. Mir hat dieser erste Band gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten.