Cover-Bild Die Küste der Freiheit
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 880
  • Ersterscheinung: 14.11.2014
  • ISBN: 9783404167357
Maria W. Peter

Die Küste der Freiheit

Roman

1775: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt, dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien verkauft. Bald schon findet sie sich mit zahlreichen anderen Auswanderern auf einem Schiff in die Neue Welt wieder. Doch der Weg in die Freiheit und zur Liebe ist weit ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2018

Die Küste der Freiheit

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Es mag sich zwar etwas schwulstig anhören, aber das Buch zu lesen, ist ein Traum. Geschildert wird hier wirklich über 800 Seiten das Leben in der Zeit von 1775 bis 1783. Die junge Anna, die in einer Mennoniten ...

Es mag sich zwar etwas schwulstig anhören, aber das Buch zu lesen, ist ein Traum. Geschildert wird hier wirklich über 800 Seiten das Leben in der Zeit von 1775 bis 1783. Die junge Anna, die in einer Mennoniten Gemeinde in Hessen aufwächst, wird von Lorenz von Tannau vor einer Vergewaltigung gerettet. Doch als der junge von Tannau verletzt wird, pflegt sie ihn gesund und verliebt sich in ihn. Als er dann mit seinem Casseler Regiment in den Krieg nach Amerika geschickt wird, reist sie ihm nach und muß ihre Schiffspassage als Schuldmagd in einer amerikanischen Kolonie abarbeiten. Sie wird dort allerdings wie eine Sklavin behandelt und flieht und nach unendlichen Irrwegen trifft sie dann auf Lorenz. Aber nach kurzer Zeit muß er wieder in die Krieg und ihre Wege trennen sich abermals. Eine Geschichte, die uns in die Zeit der amerikanischen Revolution führt, die Sklavenhaltung im Süden anzeigt. Auch den Soldaten wird viel abverlangt und so mancher verliert sein Leben im Kampf oder aufgrund der schlimmen hygienischen Verhältnisse geht an einer Krankheit zugrunde. Die Geschichte der Anna wird genau beschrieben, ihre Gefühle, ihr Freiheitsdrang und auch die vielen Demütigungen und Hinterhalte, die ihr widerfahren. Aber sie ist eine starke Frau. Die Autorin beschreibt uns, wie hart es die Auswanderer hatten, als sie in Amerika vom Schiff ginge, obgleich ihnen hier das gelobte Land versprochen wurde. In einer sehr gut zu verstehenden Sprache werden wir hier in die Abenteuer der Protangonisten eingebunden und man leidet und fühlt mit und es fällt einem buchstäblich ein Stein vom Herzen, wenn sich etwas zum Guten wendet. Am Anfang des Buches ist eine Karte des Hl. Römischen Reiches zur damaligen Zeit und am Ende die 13 amerikanischen Kolonien. Auch sorgt das Glossar und die Tafel über die geschichtlichen Persönlichkeiten in diesem Buch für mehr Verständnis. Gekonnt versteht es die Autorin, Fiktion und Realität zu vermischen. Ein Buch, das ich nur weiterempfehlen kann und es wert ist, von einer großen Leserschar gelesen zu werden, Nicht zu vergessen ist auch der lilafarbene Einband mit einem Kranich im Vordergrund und im Hintergrund die vielen Segelschiffe.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Küste der Freiheit

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Die Mennonitin Anna verliebt sich in den hessischen Leutnant Lorenz, welcher in den Krieg nach Amerika geschickt wird. Als Anna aus ihrer Gemeinschaft verbannt wird geht sie ebenfalls nach Amerika. Allerdings ...

Die Mennonitin Anna verliebt sich in den hessischen Leutnant Lorenz, welcher in den Krieg nach Amerika geschickt wird. Als Anna aus ihrer Gemeinschaft verbannt wird geht sie ebenfalls nach Amerika. Allerdings landet sie als Schuldmagd auf einer Plantage. Bald müssen sowohl Anna als auch Lorenz feststellen, dass der Weg in die Freiheit und zur Liebe weit ist und ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden.

Maria W. Peter ist es mit ihrem fesselnden und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten historischen Roman zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und sehr logisch. Es wechseln sich immer wieder Kapitel rund um verschiedene Protagonisten ab. Diese sind aber deutlich gekennzeichnet, wodurch keine Verwirrung beim Leser aufkommt. Bei den einzelnen Kapiteln wird zu Kapitelbeginn die jeweilige Jahreszahl und der Ort aufgeführt, wodurch man die geschichtlichen Ereignisse besser einordnen kann. Zudem findet man im Buch zwei Karten, welche es dem Leser ermöglichen auch örtlich die Geschehnisse sofort nachvollziehen zu können. Die bildliche Schreibweise von Maria W. Peter ermöglicht es dem Leser komplett in die amerikanische Revolution einzutauchen, wodurch großes Kopfkino entsteht.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut und bis zur letzten Seite gehalten wodurch es einem schwer fällt das Buch wegzulegen. Besonders gelungen fand ich die Verknüpfung der sehr interessanten und bildlich dargestellten historischen Fakten, den zum Teil sehr liebenswerten Charakteren und der berührenden Liebe zwischen Anna und Lorenz.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Vor allem die Hauptrollen waren mir sofort sympathisch, was zur Folge hatte, dass ich das ganze Buch mit ihnen mitfiebern musste. Aber auch die anderen Protagonisten werden ebenso ausführlich beschrieben. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Leser spätestens zum Ende des Buches auch etwas über das Schicksal Nebencharaktere erfährt.

Maria W. Peter hat die einzelnen Dialoge sehr authentisch geschrieben. Die Protagonisten sprechen sich mit Titeln an und der Pfarrer betet auf Latein. Dennoch wird der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt, da die Dialoge trotzdem gut verständlich und flüssig sind.

„Die Küste der Freiheit“ ist geschichtlich sehr gut und aufwendig recherchiert! Der Leser merkt sofort, dass sich Maria W. Peter unglaublich gut mit der Geschichte der amerikanischen Revolution, den Sklaven, den Mennoniten,… befasst hat. Als Leser fällt einem auf, dass alles Geschichtliche im Buch Hand und Fuß hat. Bei einigen Ereignissen war ich so überrascht, dass ich diese recherchiert habe und feststellen musste, dass diese wirklich geschehen sind und Maria W. Peter die Fakten nicht zu Gunsten der Handlung verändert hat. Auch ohne geschichtliches Vorwissen kann man ohne Probleme in die Handlung einsteigen und dieser bis zum Ende folgen.

Zum Ende des Buches findet sich ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und bedeutenden Persönlichkeiten. Dies ermöglicht dem Leser schnelle Recherche, beispielsweise wenn man einen Begriff nicht versteht.

FAZIT:

„Die Küste der Freiheit“ ist ein wirklich gelungener historischer Roman, der sowohl durch liebenswerte Charaktere, sehr gut recherchierten historischen Fakten als auch einer wirklich fesselnden Handlung überzeugen kann. Ich kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen und vergebe daher 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.08.2017

Begeisternd, beindruckend und berührend

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Nachdem ich erst vor kurzem „Die Festung am Rhein“ von Maria W. Peter voller Begeisterung ge-lesen hatte, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und ich bin wieder beeindruckt. Das Buch ist sehr umfangreich, ...

Nachdem ich erst vor kurzem „Die Festung am Rhein“ von Maria W. Peter voller Begeisterung ge-lesen hatte, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und ich bin wieder beeindruckt. Das Buch ist sehr umfangreich, hat aber keine Längen und hätte meiner Meinung nach auch keine Zeile kür-zer sein dürfen! Es hat richtig Spaß gemacht und das Lesen war eine Freude. „Die Küste der Frei-heit“ hat mich auf eine ganz besondere Zeitreise ins frühe Amerika mitgenommen.
Begeistert hat mich die Atmosphäre, die dieses Buch entstehen lässt. Durch die vielen detailrei-chen und bunten Schilderungen der Autorin entsteht vor dem inneren Auge des Lesers eine unbe-kannte und gleichzeitig spannende, aufregenden Zeit. Die Geschichte um Anna und Lorenz, die Welten trennen und die Liebe eint, hat mich sehr berührt und mitgerissen. Mehrfach habe ich ge-lacht und hatte auch die eine oder andere Träne im Auge. Maria W. Peter versteht es einfach, den Leser mitzunehmen und tief in das Geschehen eintauchen zu lassen.
Schon der Anfang, als Anna und Lorenz sich kennen lernen, ist dramatisch und eindringlich. Anna setzt alles auf eine Karte, um das Leben des fremden Soldaten zu retten und prompt kommt auch die Quittung für diese eigentlich gute Tat... Sie hat harte Zeiten vor sich und verliert bei alledem doch nie ihre Menschlichkeit und ihren Glauben. Auch Lorenz ist ein guter Mensch, der immer das Richtige tun möchte. Ich mochte beide sehr, habe sie im Laufe des Buches immer mehr in mein Herz geschlossen. Am Ende habe ich mir gewünscht, dass es irgendwann einmal eine Fortsetzung um dieses schöne Paar gibt.
Die Figuren im Buch werden authentisch dargestellt und sind bis ins Kleinste ausgearbeitet – egal, ob sympathisch oder nicht. Man lebt und leidet mit, freut sich und ist traurig mit den Personen. So erlangt die Geschichte eine große Tiefe, die sehr berührt. Maria W. Peter hat etwa vier Jahre lang an diesem Roman gearbeitet und das merkt man auch. Liebevoll und detailreich werden Natur, Personen und Geschehnisse geschildert und formuliert. Auch die geschichtlichen Hintergründe des Geschehens – zuerst in Deutschland, das damals sehr zerrissen war, und dann in den ersten Kolo-nien in Amerika – werden extrem gut dargestellt. Die gute Recherche sorgt für Authentizität in der Historie und damit auch im Roman. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich so begeistert und berührt hat. Ein großes Thema ist der Krieg zwischen den Königstreuen und denjenigen, die sich wünschen, dass Amerika ein eigenes Land wird. Die Grauen der Kämpfe, die Schmerzen der Ver-wundeten und Sterbenden, das Leid der Angehörigen, die Not der Flüchtenden, die Armut und der Hunger werden immer wieder deutlich. Genau wie die Schrecken der Sklaverei, wenn Menschen wegen Nichtigkeiten fast zu Tode gepeitscht werden, grausam gequält werden oder auf den Felder arbeiten müssen, bis sie umfallen. Nie übertrieben, aber immer eindringlich beschreiben solche Szenen das damalige Leben. Dazwischen gibt es aber auch immer wieder Hoffnung, wenn sich die Sklaven zum Beispiel gegenseitig beistehen oder Anna helfen, wenn Emmett und seine Schwäge-rin Gutes tun oder Anna mitten im Krieg einem Baby gesund auf die Welt hilft. Das macht Mut, denn so lange es noch Menschlichkeit gibt, gibt es noch eine Zukunft.
Eine wunderbare Geschichte vor einem geschichtlich sehr gut recherchierten Hintergrund, die ein-fach begeistert, beeindruckt und berührt. Ich bin immer noch ganz verzaubert und finde, diesen Roman sollte man gelesen haben. Ein Highlight für alle Liebhaber von guten historischen Roma-nen.


Veröffentlicht am 24.07.2017

Ein Leseerlebnis! Eine perfekte Mischung aus Geschichte, Liebe und dem Wunsch nach Freiheit!

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Kann Glaube, Liebe und Hoffnung zu einem guten Ende führen?
Anna ist eine hilfsbereite und selbstlose junge Frau, die zusammen mit ihrem liebevollen Vater in einer streng religiösen Gemeinschaft der Mennoniten ...

Kann Glaube, Liebe und Hoffnung zu einem guten Ende führen?
Anna ist eine hilfsbereite und selbstlose junge Frau, die zusammen mit ihrem liebevollen Vater in einer streng religiösen Gemeinschaft der Mennoniten lebt. Von ihrer verstorbenen Mutter hat sie das Wissen erworben, wie sie Menschen medizinisch helfen kann. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr nach einem Krankenbesuch auf dem Heimweg aufgelauert wird und ihr in letzter Sekunde der Sekondeleutnant Lorenz von Tannau noch Hilfe leisten kann. Zwischen beiden herrscht direkt eine magische Anziehungskraft, die sich noch weiter verstärkt, als Anna Lorenz nach einem Überfall, bei dem er lebensgefährliche Verletzungen erleidet, mit Müh und Not sein Leben retten kann. Doch Missverständnisse stehen ihnen im Weg. Lorenz zieht mit seiner Einheit auf nach Amerika in den Unabhängigkeitskrieg. Verzweiflung, Sehnsucht und der Ausschluss aus ihrer Gemeinschaft führen dazu, dass Anna sich auch auf den beschwerlichen Weg in das ferne Land macht. Doch schreckliche persönliche Erlebnisse und die Kriegswirren lassen sie nicht mehr auf eine glückliche Zukunft und ein Wiedersehen mit Lorenz hoffen. Was hat das Schicksal und Gott noch für beide vorgesehen?
Maria W. Peter hat einen wundervollen historischen Roman erschaffen, der durch ihren brillanten Schreibstil, der einfühlsam, berührend, bildhaft und spannend ist, glänzt. Ihre wunderschöne tragische und herzerwärmende Liebesgeschichte um Anna und Lorenz hat sie überaus spannend mit der Geschichte von Amerika zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges verknüpft. Man spürt vollkommen die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts in der die Sklaverei, der Menschenhandel und die Welt der Reichen vorherrschte. Doch auch die Hoffnung der vielen Menschen, die aus fernen Ländern hier ihr Glück und ihre Freiheit suchten, wurde sehr eindringlich und authentisch beschrieben. Man merkt, dass die Autorin sich während ihres Studiums mit der amerikanischen Geschichte auseinandergesetzt hat und dies in ihrem Roman durch wahre Geschehnisse, Fakten und Handlungsorte, sehr interessant eingeflochten hat.
Mit Anna und Lorenz hat sie zwei wundervolle und sympathische Charaktere erschaffen mit denen man mitgelitten, mitgefiebert und gehofft hat. Ihre Liebesgeschichte wurde behutsam und sehr liebevoll aufgebaut und bekam seine Dramatik und Spannung durch polarisierende Menschen, die sich ihnen in den Weg gestellt haben, aber auch sehr hilfsbereiten Freunden, die ihnen zu einer besseren Zukunft verholfen haben. Herzklopfen, Entsetzen und Rührung sind hier garantiert.
In ihrem Epilog hat sie einen sehr schönen Abschluss für die Schicksale und Lebensgeschichten der Menschen gefunden, die man im Laufe des Buches in sein Herz geschlossen hat.
Mit ihrem Nachwort und natürlich auch mit ihrem ganzen Buch hat sie aufgezeigt, wieviel Herzblut, Liebe und Zeit in diesem Meisterwerk steckt. Die liebevolle Aufmachung mit einem wunderschönen Cover, Karten der Handlungsorte und einem Glossar hat dies auch noch unterstrichen.
Maria M. Peter hat mich mit „Die Küste der Freiheit“ vollkommen begeistert und mir wunderschöne Lesemomente geschenkt. Das Buch ist ein „Leseschatz“ für den ich eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.
Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich diesen Roman während einer Leserunde kennenlernen durfte und habe dabei eine sehr liebenswerte Autorin kennengelernt, die uns unermüdlich und überaus herzlich während der Leserunde begleitet hat. Weitere Bücher von ihr sind ein Lesemuß!
Für dieses wunderschöne Buch vergebe ich verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.07.2017

•"The land of the free and the home of the brave"

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17. Jh. Die junge Anna Hochstetter lebt als Mennonitin mit ihrem Vater bei einer Täufergemeinde in Hessen und hilft als Hebamme und Heilkundige den Einheimischen, was nicht gern gesehen ist. Als sie eines ...

17. Jh. Die junge Anna Hochstetter lebt als Mennonitin mit ihrem Vater bei einer Täufergemeinde in Hessen und hilft als Hebamme und Heilkundige den Einheimischen, was nicht gern gesehen ist. Als sie eines Abends auf dem Heimweg von einem Deserteur überfallen wird, kann sie nur das beherzte Eingreifen des Leutnants Lorenz von Tannau, einem adligen Papisten, vor einer Schändung retten. Zwischen den beiden entsteht sofort ein unsichtbares Band, beide haben Gefallen aneinander gefunden, leben aber in völlig verschiedenen Welten. Während Lorenz mit seinem Regiment als Leihsoldat für die Engländer nach Amerika entsandt wird, gerät Anna nach dem Tod ihres Vaters in der Täufergemeinde in Ungnade und wird von ihnen verbannt. Da sie nichts besitzt, durch unglückliche Umstände ihre Überfahrt nach Amerika verpasst und in Irland gestrandet ist, muss sie sich als Schuldmagd verkaufen. Anna landet in den Südstaaten als Sklavin auf einer Tabakplantage, deren Besitzer ein Auge auf sie geworfen hat und sie sich gefügig machen will. Während Anna sich mit einigen der schwarzen Sklavengemeinde anfreundet, hat sie sich andere allerdings auch unbewusst zu Feinden gemacht, die ihr neben dem Plantagenbesitzer sehr gefährlich werden. Durch einen großen Zufall trifft sie in ihrer schwärzesten Stunde wieder auf Lorenz, der ihr erneut das Leben rettet. Doch sie werden weiterhin verfolgt und sind nie sicher vor dem nächsten Schlag mitten im Unabhängigkeitskrieg der Vereinigten Staaten von Amerika. Werden Anna und Lorenz doch noch ein glückliches und erfülltes Leben führen können und eine neue Heimat in Amerika finden?

Maria W. Peter hat mit ihrem Buch „Die Küste der Freiheit“ einen wunderschönen, opulenten und spannenden historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, er lässt den Leser schnell vergessen, dass 800 Seiten vor einem liegen, so sehr nimmt die Geschichte gefangen, die sich über einen Zeitraum von 7 Jahren erstreckt und bei der man gedanklich mit den Protagonisten eine Reise von Deutschland über Irland nach Amerika angeht. Die Landschaftsbeschreibungen sind so farbenfroh, dass vor dem inneren Auge Bilder entstehen – es ist fast so, als wenn ein Film im Kopf abläuft. Der Spannungsbogen wird sehr schnell aufgebaut und steigert sich von Kapitel zu Kapitel, dem Leser werden nicht viele Atempausen gegönnt, fiebert man doch sehr mit den Protagonisten mit, die von einem Abenteuer ins nächste rauschen und manche Situation aussichtslos erscheint. Die Autorin hat hervorragende Recherchearbeit geleistet und präsentiert einen historischen Hintergrund, der interessanter nicht sein könnte. Ebenso lässt sie den Leser an einer Vielfalt von Themen teilhaben, die die Menschen damals wie heute umtreibt. So geht es um den Sklavenhandel, religiöse Unterschiede, gesellschaftliche Normen, die Stellung der Frau, Kriegshandlungen und Standesunterschiede, aber vor allem um das höchste Gut – die Freiheit eines Menschen. Alles ist hier auf qualitativ sehr hohem literarischem Niveau in der Handlung verpackt. Der Leser erlebt Geschichte hautnah mit, was nur dem Können der Autorin zu verdanken ist.

Die Charaktere sind nuanciert ausgearbeitet und punktgenau platziert. Jeder von ihnen ist einzigartig und sehr individuell, mit Ecken und Kanten, eigenem Kopf und vielen Eigenheiten, die die Vielfalt des Menschen ausmachen. Deshalb fällt es als Leser auch nicht schwer, sich gefühlsmäßig mit dem einen oder anderen zu verbinden und mitzuleiden, zu hadern oder zu freuen. Alle wirken sehr lebendig und authentisch. Anna ist eine sehr sympathische und tiefgläubige Frau, die von zuhause aus ein einfaches Leben gewöhnt ist und deren Hauptsorge ihren Mitmenschen gilt, denen sie immer wieder eine helfende Hand bietet. Auch wenn Anna oftmals ängstlich wirkt, innerlich ist sie durch ihren Glauben gefestigt und lässt sich auf keine Kompromisse ein. Sie bleibt standhaft, selbst wenn sie einiges an Leid ertragen muss und entwickelt eine Stärke und einen Mut, der einem nur Respekt abringt, wenn man die damaligen Verhältnisse mit in Erwägung zieht. Lorenz ist ein energischer Mann, der sich vor keiner Konfrontation scheut. Zu Beginn noch eher standesdenkend, entwickelt er sich immer mehr dahingehend, dass er sich für die Schwachen einsetzt und ihnen jedwede Unterstützung zuteilwerden lässt. Auch bei ihm zeigt sich während der Handlung eine Persönlichkeitsentwicklung, die erfreulich zu beobachten ist. Kurt Paul ist ein Widerling, wie man ihn sich schlimmer nicht ausdenken kann. Er lebt vom Leid anderer, betrügt, mordet und ist hinterhältig bis aufs Blut. John Huntley ist ein arroganter Großgrundbesitzer, der keinen Respekt vor dem Leben hat und gerne Menschen quält, um seinen Willen zu bekommen. Dabei bedient er sich unlauterer Methoden, die einfach nur Abscheu hervorrufen. Noah ist ein farbiger Sklave, der sich mit Tieren auskennt und sich durch seine sanfte und hilfsbereite Art Respekt verdient. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist immer wieder ein Highlight, wenn er auf der Bildfläche erscheint. Auch die anderen Protagonisten wie Everet, Father Shean oder Abigail sind eindrucksvolle Wesen, die die Geschichte mit ihrer Anwesenheit bereichern und für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Auch die Ausstattung des Buches muss noch erwähnt werden, denn neben zwei Karten wird auch ein ausgedehntes Nachwort und ein Glossar mitgeliefert, die viele zusätzliche nützliche Informationen zur Handlung bieten.

„Die Küste der Freiheit“ ist ein spannender, ausgezeichnet recherchierter historischer Roman, der dem Leser eine Geschichtsstunde par excellence liefert. Man ist regelrecht „live“ dabei und hat ein tolles Kopfkino dazu. Alle, die „Fackeln im Sturm“ liebten, werden hier absolut begeistert sein. Besser kann man einen Roman nicht machen. Absolute Leseempfehlung für einen tollen Schmöker, den man immer wieder lesen kann!