Cover-Bild Taupunkt
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.01.2023
  • ISBN: 9783958904705
Thore D. Hansen

Taupunkt

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat Wissenschaftler Tom Bayer das auch im Weltklimarat umstrittene Phoenix-Programm entwickelt. Es fordert die Aufhebung von Welthandel und Globalisierung, dazu Climate-Engineering, komplette Umstellung der Landwirtschaft, rigorose Geburtenkontrolle, künstliche Sicherung der Polarkappen, gigantische Aufforstungen – allesamt schwerste Eingriffe in das gewohnte Leben der Menschen. Kein Wunder, dass die Regierungen der Welt nichts davon wissen wollen. Nach einer weiteren gescheiterten Klimakonferenz zieht sich Tom aus dem Weltklimarat zurück.

Toms Bruder Robert ist Großlandwirt in Norddeutschland. Sein Land leidet unter der Dürre und er selbst an Alkoholsucht. Die ungleichen Brüder trennt ein alter familiärer Konflikt, während sich ihre ebenso ungleichen Töchter anfreunden. In Deutschland entschließt sich Tom, mit seinem Forderungskatalog an die Öffentlichkeit zu treten, und löst damit eine mediale Hetzjagd aus. Die Auseinandersetzungen zwischen Klimaleugnern und Klimaaktivisten werden immer gewalttätiger. Nicht nur Bruder Robert sieht seine wirtschaftliche Existenz bedroht und verliert sich in Verschwörungstheorien. Während das Thema Klimawandel die Brüder entzweit, stellen sich die Töchter zwischen die unversöhnlichen Geschwister und fordern ihre Zukunft ein.
Plötzlich ist die lange vorhergesagte Klimakatastrophe Realität. Eine ungeheure Hitzewelle wälzt sich über Europa; Stromausfälle und Brände bringen das öffentliche Leben zum Erliegen, Zehntausende Menschen sind vom Hitzetod bedroht.

Der Katastrophenschutz versagt. Alleingelassen auf Roberts Hof in Ostdeutschland kämpft Familie Beyer ums physische Überleben und muss sich ihren Dämonen stellen. Die Trümmer vor Augen wissen alle, dass etwas geschehen muss. Werden die Töchter Aktivisten einer epochalen Veränderung, setzt sich das Phoenix-Programm durch?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

Klimawandel - Unser aller Überleben steht auf dem Spiel!

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In seinem neuen Roman packt Thore D. Hansen, bekannt für die Auseinandersetzung mit brisanten Themen wie Datenraub, Gefahren der Digitalisierung, Globalisierung, Kapitalismus und gewissenlose Machenschaften ...

In seinem neuen Roman packt Thore D. Hansen, bekannt für die Auseinandersetzung mit brisanten Themen wie Datenraub, Gefahren der Digitalisierung, Globalisierung, Kapitalismus und gewissenlose Machenschaften von Finanzjongleuren, die Millionen von Menschen um ihr Hab und Gut bringen, ein weiteres heißes und dazu noch im wahrsten Sinne des Wortes brandaktuelles Eisen an, das die Gesellschaft, angestachelt durch gewisse Medien und die verlogenen Beschwichtigungen von Seiten der Industrie und Wirtschaft und den von ihnen gelenkten Politikern, nach wie vor und, so hat es den Anschein, in der letzten Zeit immer stärker spaltet. Um Klimawandel geht es und dessen verheerenden Folgen, vor denen hochrangige, so besonnene wie unbestechliche und unabhängige Wissenschaftler auf der ganzen Welt seit Jahren warnen.
Und nicht nur das! Längst haben sie Programme ausgearbeitet, die minutiös darlegen, wie dagegen angegangen werden kann oder besser, wie das Schlimmste, nämlich das Aussterben der Menschheit, verhindert werden kann, das, folgt man ihren Prognosen, am Ende der Spirale aus Überhitzung des Klimas durch Erderwärmung, Schmelzen der Polarkappen, daraus resultierenden Überflutungen nicht nur der Inseln der Weltmeere, sondern ebenso der Städte an Küsten und Flüssen und schließlich gewaltiger Erdbeben, Erdrutsche und dem Zusammenstürzen der Gebirge, stehen muss.
Fünf vor Zwölf? Also bleibt wirklich noch Zeit, das Steuer herumzureißen, wenn sämtliche Regierungen unseres geplagten, geschundenen blauen Planeten auf der Stelle konsolidiert handeln und den dringenden Empfehlungen der Klimatologen, Ozeanographen, Physiker, Meteorologen und wie sie alle heißen, Folge leisten und alles, aber wirklich alles stoppen, was zur Klimaveränderung geführt hat und sie gar noch verstärkt, trotz der so prestigeträchtigen und mit großem Tamtam abgehaltenen, aber nicht Nutzen bringenden Weltklimagipfel, die man sich genauso gut sparen kann? Den eindringlichen Warnungen müssten halt auch Taten folgen...
Verfolgt man die fiktive Handlung in Thore D. Hansens aufrüttelndem, hervorragend geschriebenen 'Klimaroman', der viele Züge eines sehr spannenden Thrillers aufweist, so wird man mit Erschrecken gewahr, dass die Zeit um die desaströsen Auswirkungen des Klimawandels kontrollieren zu können, bereits abgelaufen ist. Mit anderen Worten, es ist längst Fünf nach Zwölf! In seinem Nachwort versichert der Autor, dass er renommierte Klimatologen und andere Wissenschaftler über sein Manuskript hat schauen lassen, um sicherzugehen, dass das, was er schreibt, dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entspricht. So kann man also davon ausgehen, dass das von ihm gemalte Horrorszenarium, das sich da wie im Zeitraffer vor den Augen des Lesers entfaltet, nicht in einen seiner Science Fiction Romane gehört. Tatsächlich spielt der Roman in der nahen Zukunft – und kann jederzeit schreckliche Realität werden! Unbegreiflich ist, dass angesichts der weltweiten Klimaerwärmung, der immer wärmer werdenden Sommer auch hierzulande, der alljährlich stärker wütenden Waldbrände und der leider wenig hübsch unter Verschluss gehaltenen Tatsache, dass bereits Millionen von Menschen auf der Flucht sind vor den Folgen des Klimawandels, die Regierungen – beileibe nicht nur im eigenen Lande – weiterhin keine Notwendigkeit sehen, aktiv zu werden, stattdessen die Bevölkerung gar in falscher Sicherheit wiegen und es so erst möglich gemacht haben, dass sich die Gesellschaft in Klimaaktivisten und Klimaleugner, nebst zahlreicher Untergruppen, spalten konnte, von denen letztere zwar, glaubt man den Statistiken, in der Minderheit, dafür aber um so lauter und gewaltbereiter sind! Und wenn sie dann noch von der konservativen (Lügen-)Presse, gelenkt von einflussreichen Lobbys, aufgestachelt und geschickt manipuliert werden, - nun, dann rennen wir direkt in unseren Untergang! Und dieser wird, um nun endlich auf den hier zu besprechenden Roman zu kommen, einem wahren Weltuntergangsszenarium gleich, in 'Taupunkt' sehr anschaulich geschildert.
Wiewohl das Hauptaugenmerk auf wenigen Tagen im Monat Mai liegt, an denen der 'worst case' eintritt, nachdem binnen kurzem die Temperaturen bis auf über 50° Celsius ansteigen – und dies nicht etwa in der Sahel-Zone oder in Indien, sondern mitten in Europa, in Brandenburg und Berlin, im wesentlichen der Schauplatz der Geschichte -, gibt es eine Handvoll Protagonisten, nämlich die zerstrittenen Gebrüder Beyer, Robert und Tom, ihre jeweiligen Töchter, Janne und Mareike, Jannes Freund Tobias, sowie, mit kürzeren Auftritten, Toms Kollege Gunnar aus Island, sein ehemaliger Chef Ron Huber, seines Zeichens Vorsitzender des Weltklimarats mit Sitz in den Vereinigten Staaten, und Lil, die Frau, die Tom liebt. Die vier Mitglieder der Familie Beyer stehen gleichzeitig für die vier Hauptrichtungen unserer Gesellschaft in Bezug auf die Klimadebatte: Tom, Wissenschaftler und führender Klimatologe, warnt schon seit vielen Jahren vor dem, was auf die Weltbevölkerung zukommt, wenn sie nicht unverzüglich umkehrt, innehält, ist aufgerieben im Dienste seiner Mission und am Ende seiner Kräfte angelangt. Nach vielen Jahren des Schweigens setzt er sich nun, im Angesicht des Schreckens, das ihnen allen bevorsteht, mit seinem Bruder auseinander, der den elterlichen Hof übernommen und dank seiner Alkoholabhängigkeit längst heruntergewirtschaftet hat. Robert ist ein entschiedener Leugner des Klimawandels und lässt sich auf gleichgesinnte Gruppen ein, die die absonderlichsten Verschwörungstheorien entwickelt haben, die so absurd wie haltlos sind. Zudem nimmt er seinem Bruder übel, dass er ihn und die Familie, aus seiner Sicht, im Stich gelassen hat, um seinen eigenen Weg zu gehen. Seine Tochter Janne, in den Fußstapfen des verehrten Onkels wandelnd, ist eine aufgrund ihres Studiums der Klimatologie bestens informierte, dazu außerordentlich engagierte, kämpferische junge Frau, die genau weiß, welche Folgen der Klimawandel nach sich zieht und die entschlossen ist, für die Zukunft ihrer Generation einzutreten, aller persönlichen Unannehmlichkeiten zum Trotz. Mareike hingegen, Toms Tochter, steht dem Ganzen einfach nur gleichgültig gegenüber. Sie will Spaß haben und alles Bedrohliche ausblenden.
Ja, es ist richtig, was einige Kritiker anzumerken haben in Bezug auf die Charaktere. Sie sind nicht bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, was übrigens auch nicht in diesen Roman mit seinen 260 Seiten hineinpassen würde! Doch betrachte ich das nicht als Nachteil, denn gerade weil man keine ellenlangen Einblicke in ihr Denken und Fühlen bekommt, sie lediglich eher anskizziert sind, wird man neugierig auf sie, blickt tiefer, macht sich sein eigenes Bild. Was übrigens auch für die Schilderung der sehr bald hereinbrechenden Katastrophe gilt. Ich muss nicht bis in alle Einzelheiten wissen, welche Schäden sie angerichtet hat, um mir diese auf das Lebhafteste vorstellen zu können! Das Unausgesprochene, nur Angedeutete kann eine sehr viel stärkere Wirkung haben als das haarklein Beschriebene....
Doch um nun wieder auf die eigentliche Handlung zurückzukommen – es kommt ein Punkt, da kann auch der erfolgreichste Leugner die Augen nicht mehr verschließen! Denn bedrohlich sind nicht nur die unmenschlichen Temperaturen, die in kürzester Zeit die Welt, wie wir sie kennen, kollabieren lassen: Wald- und Flächenbrände greifen in Windeseile um sich, überrennen ganze Ortschaften, die Anzahl der Menschen, die dabei und aufgrund der Hitze ums Leben kommen, übersteigt diejenige der Opfer, die die Pandemie gefordert hatte, Evakuierungen werden vorgenommen. Als dann noch die Stromversorgung in ganz Europa zusammenbricht, was die Ängste steigert und Panik ausbrechen lässt und die üblichen Plünderer auf den Plan ruft, müsste wohl – und da bin ich, obschon dies nicht explizit im Roman erwähnt wird, optimistisch – auch der standhafteste und unbelehrbarste Klimawandelleugner den tödlichen Ernst der Situation begriffen haben! Zeit nun für die Umsetzung des von Tom Beyer und seinen Mitstreitern ausgearbeitete Phönix-Programm, das nicht nur die Lebensführung von uns allen hinterfragt, sondern ganz konkret anzeigt, wie es, auf lange Sicht freilich, gelingen könnte, vielleicht, mit viel Glück und einem kompromisslosen Zusammenhalt der gesamten Weltbevölkerung, das Überleben der Spezies Mensch zu sichern.
Aber werden wir auch dann, wenn die kalte Jahreszeit, die allerdings so kalt nicht mehr ist, bereit sein, all die Opfer zu bringen, die bei minutiöser Umsetzung des Phönix-Programms auf uns zukommen? Werden wir uns verabschieden wollen von unserem bequemen, aber für die Umwelt so verhängnisvollen Lebensstil? Werden Wirtschaft und Politik letztlich und der Vernunft gehorchend den Forderungen nachgeben nach einem Ende der Globalisierung und des Welthandels, dem riskanten, noch nicht ausgereiften Climate Engineering, rigoroser Geburtenkontrolle und ebensolcher Umstellung der Landwirtschaft, um nur einige Punkte des hier zwar fiktiven, aber zwingend logischen Phönix-Programms anzuführen? Sind sie, sind wir klug und mutig genug, all die gravierenden Änderungen in unserem Leben anzugehen, die zwangsläufig kommen müssen?
Bleiben wir hoffnungsvoll! Es geht um den Fortbestand unserer Zivilisation – um nicht mehr und nicht weniger! Veränderte Bedingungen ziehen veränderte Verhaltensweisen nach sich. Der störrische Robert hat das kapiert – und seine Tochter sowieso! Sie ist bereit, eine vielversprechende, couragierte Vertreterin der jungen, der Fridays-for-future – Generation. Und genau auf dieser Generation dürfen all unsere Hoffnungen ruhen. Aufgeben, verzagen, den Kopf in den Sand stecken ist keine Option. Und so durfte mitten im Chaos der Roman auch optimistisch enden! Ja, er musste es sogar, denn ohne Hoffnung gibt es keine Zukunft. Für niemanden! Und es gibt keine Zukunft ohne Veränderungen. Das müssen die Alten mit ihrem verkrusteten, rückständigen Denken von den zornigen jungen Leuten, die sich ihre Zukunft nicht nehmen lassen wollen, lernen.
Und obwohl der Autor in einem Interview mit Deutschland Radio Kultur sagte, dass sein Roman 'keine Message' hätte, dass er einfach nur das sehr wahrscheinliche Szenarium einer nahen Zukunft beschreiben wollte, habe ich den Roman als einzigen Weckruf auch an die Verstocktesten gelesen. Und zu denen gehören an vorderster Front Bürokratien, Regierungen und die gierige, geld- und machthungrige Wirtschaft. Möge es nicht erst der anrollenden Katastrophe bedürfen, um sie aufwachen zu lassen!

Veröffentlicht am 16.03.2023

Eindringlicher Roman mit einem beängstigenden Szenario zur Klimaentwicklung, dass erschreckend realitätsnah rüberkommt

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Mit diesem Buch legt der Autor Thore D. Hansen einen eindringlichen Roman vor, der sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigt und dabei ein beängstigendes Szenario entwirft, das zudem erschreckend realitätsnah ...

Mit diesem Buch legt der Autor Thore D. Hansen einen eindringlichen Roman vor, der sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigt und dabei ein beängstigendes Szenario entwirft, das zudem erschreckend realitätsnah rüberkommt. Angesiedelt ist das Geschehen in der Gegenwart bzw. einer näheren Zukunft, bei der offenbleibt, ob sie schon im nächsten Sommer einsetzt oder doch erst in einigen Jahren.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Brüder Tom und Robert Bayer, sowie ihre Töchter Janne und Mareike. Der Wissenschaftler Tom hat das auch im Weltklimarat umstrittene Phoenix-Programm entwickelt, das radikale Maßnahmen vorsieht, um die Auswirkungen des Klimawandels im Rahmen zu halten und das Überleben der Menschheit zu sichern. Der Landwirt Robert leidet unterdessen extrem an den Folgen der Dürre, fühlt sich von der Welt und besonders von seinem Bruder im Stich gelassen und flüchtet in die Welt der Leugner ds Klimawandels und in den Alkohol, während seine Tochter Janne immer mehr zur engagierten Klimaaktivistin wird. Während Janne von Toms Kompromisslosigkeit begeistert ist und in ihm ein Vorbild sieht, ist dessen Tochter Mareike vom Engagement ihres Vaters genervt und auch überfordert, sie will lieber das Leben genießen und die Gefahren des Klimawandels am liebsten komplett ausblenden.

Diese doch ziemlich extremen Charaktere lässt der Autor in seiner gut aufgebauten Geschichte aufeinanderprallen und wirft sie dabei in ein Geschehen, bei denen die Probleme der Zukunft immer mehr zu einem Problem der Gegenwart werden, das den Zusammenhalt der Menschen und insbesondere auch der Familie Bayer unbedingt erforderlich macht. Während die vier Hauptprotagonisten insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, hätte die eine oder andere Nebenfigur vielleicht doch etwas mehr Tiefe vertragen können. Dass die Geschichte zudem an der einen oder anderen Stelle ein wenig überfrachtet wirkt und der Autor auch manchmal etwas zu dick aufträgt, ändert nichts daran, dass er mich mit seinem packenden Schreibstil und den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, schnell in seinen Bann ziehen konnte. So bietet das Buch neben einer spannenden und atmosphärisch dichten Geschichte auch viel Stoff zum Nachdenken und wirkt dadurch auch über sein Ende hinweg noch länger nach.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Spannend und brisant mit schwächerem Ende

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"Taupunkt" von Thore D. Hansen ist ein Roman, der den Klimawandel in den Mittelpunkt stellt und ein Szenario anhand einer Familie aufzeigt.
Im Mittelpunkt stehen hier die Brüder Tom und Robert Beyer, die ...

"Taupunkt" von Thore D. Hansen ist ein Roman, der den Klimawandel in den Mittelpunkt stellt und ein Szenario anhand einer Familie aufzeigt.
Im Mittelpunkt stehen hier die Brüder Tom und Robert Beyer, die ihr Leben auf sehr unterschiedliche Weise gestaltet haben. Tom ist Wissenschaftler und hochrangiger Mitarbeiter im Weltklimarat. Er hat ein Programm entwickelt, dass die Menschheit zum umdenken bringen soll und ihr Überleben sichern. Robert hat einen Bauernhof in Brandenburg und kämpft nicht nur wirtschaftlich ums Überleben. Auch privat liegt sein Leben in Scherben, er trinkt, seine Tochter ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Jeder in der Familie hat auch seine eigenen Ansichten zum titelgebenden Thema.
Im Buch spitzt sich sehr schnell alles dramatisch und sehr spannend zu. Die Temperatur in Deutschland und anderen Ländern steigt, bis über das erträgliche Maß hinaus, die Politik ist machtlos, auf den Straßen stehen sich die verschiedenen Gruppierungen gegenüber. Die Weltpolitik hält an eingefahrenen Kursen fest und auch in der Familie kommt es zum ganz großen Krach.
Die Geschichte wird überaus spannend und plausibel erzählt, man kommt fast gemeinsam mit den Protagonisten ins schwitzen. Von den Charakteren blieben einige blass und farblos und mir war keiner wirklich sympathisch. Das ist aber auch nicht wichtig, die Idee hier ist gut umgesetzt und erzählt.
Für mich der größte Kritikpunkt ist das Ende des Buches, es wird alles irgendwann zu schnell beendet, da bleibt viel offen und ungesagt und ich finde das Ende auch sehr unrealistisch und nicht so stimmig zum Thema des Romans.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Klimawandel: Impact Now!

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Wir reden und diskutieren so viel über den Klimawandel und wollen alle, dass uns diese Welt so erhalten bleibt, dass die Menschheit das Leben nicht fürchten muss. Trotz aller Warnungen aus der Wissenschaft, ...

Wir reden und diskutieren so viel über den Klimawandel und wollen alle, dass uns diese Welt so erhalten bleibt, dass die Menschheit das Leben nicht fürchten muss. Trotz aller Warnungen aus der Wissenschaft, den wachrüttelnden Aufrufen der jungen Menschen, passiert politisch wenig. Eine traurige Bilanz der letzten Jahre, obwohl es Ideen gibt das Ruder herumzureißen.
Nun hilft uns Thore D. Hansen das ganze spürbarer zu machen in dem er einen Roman geschrieben hat, einen Klimaroman: Taupunkt. Anhand eines Streits zwischen zwei Brüdern wird die Klimakrise greifbar und die politische Lage um die nahende Katastrophe plastisch.
Tom und Robert Beyer sind Brüder, aber trennen Welten. Tom ist ein Wissenschaftler der in New York im Weltklimarat wirkt und ein Programm erschuf, dass den Klimawandel aufhalten soll. Sein Bruder hat einen Bauernhof in Brandenburg, eher wenig diplomatischer und überzeugend. Im Laufe des Romans spitzt sich die Lage zu, denn die Temperaturen klettern in die Höhe und die Konflikte eskalieren.
Ich finde es sehr gelungen wie der Inhalt der Klimakrise mit einer spannende Handlungseben verbunden wurde. Es stehen sich zum einen Generationen gegenüber, es stehen sich Klimaaktivisten und Klimaleugner gegenüber, familiäre Reibungspunkte, unterschiedliche Ausgangslagen. Diese Gemengelage macht es teilweise sehr dicht, aber eben auch spannend. Mache Charaktere bleiben etwas schwach, aber das stört nicht sehr stark.
Besonders passend ist Verortung in Deutschland, denn was vor unsere Haustür passiert, geht uns eher an die Nieren. Wenn die Temperaturen über 49 Grad klettern und die Ernte durch die Dürre nichts wird, dann kommt man ins Schwitzen.
Erschreckend, denn es ist kein utopisches Szenario, sondern eine wissenschaftlich fundierte und politisch mögliche Ausdeklinierung unserer heutigen Lage, wenn wir ohne Veränderungen weitermachen.
Thore D. Hansen schreibt dieses bedrückende Thema sachlich, aber zugleich spannend und gut lesbar! Mir hat ‚ Taupunkt‘ gut gefallen und kann es nur allen empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Klimawandel - mit uns nicht aufzuhalten, vielleicht zu managen

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Vor vier Jahren hatte ich „Die Reinsten“ von Thore D. Hansen gelesen und war begeistert von seiner geschickten Fortschreibung unseres aktuellen Handelns in eine potentielle Zukunft gewesen. Deshalb war ...

Vor vier Jahren hatte ich „Die Reinsten“ von Thore D. Hansen gelesen und war begeistert von seiner geschickten Fortschreibung unseres aktuellen Handelns in eine potentielle Zukunft gewesen. Deshalb war es mir eine Freude seinen neuen Klimaroman „Taupunkt“ zu entdecken. Schon das Cover deutet auf ein Inferno, ein Leben mit erdrückender Hitze hin.

Wir begleiten in einer nicht all zu fernen Zukunft eine zerrissene Familie durch einen nicht enden wollenden Hitzesommer mit Temperaturen zwischen vierzig und fünfzig Grad, der viele Feuer begünstigt und nun auch massiv Opfer fordert. Es geht um zwei Brüder, Robert und Tom Beyer, die sich vor Jahren auseinander entwickelt haben, und ihre Töchter im Studentinnenalter, Mareike und Janne, die dementsprechend eine ganz unterschiedliche Kindheit erfahren haben. Das Setting ist recht weitläufig, befindet sich hauptsächlich im Dreieck zwischen zwei landwirtschaftlichen Höfen in Nordfriesland und Brandenburg, die Robert gehören sowie in Berlin, wo Klimaaktivisten unbeirrt weiter demonstrieren, um endlich ein Umdenken bei Regierung und Gesellschaft zu erzeugen.

Robert, der Landwirt, kämpft schon seit Jahren mit der Hitze, seine wirtschaftliche Existenz ist bedroht, er versucht alles, um noch ein bisschen Ertrag aus seinem Land herauszuholen. Für Tom, den Wissenschaftler, der ein Programm entwickelt hat, dessen Durchsetzung die Lebensgewohnheiten der Menschen tiefgreifend verändern wird, geht Roberts Handeln in die falsche Richtung. Janne geht neben dem Studium demonstrieren und Mareike ist genervt von einem Leben mit berühmten Vater, dessen Wissenschaft immer wieder den Finger in die Wunde der Leute legt.

So konstruiert der Autor im Spannungsfeld des Klimawandels einen Mikrokosmos Familie, wo selbige Mechanismen wie auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext greifen, macht widersprüchliche Verhaltensweisen seiner Charaktere transparent, führt uns damit ganz nah an eigene Unzulänglichkeiten, die wir oft gar nicht wahrnehmen, heran. Das Schreckensszenario aus Hitze, Tod und Verbrechen ist beängstigend real erzählt, lies mich nicht nur einmal ins Grübeln kommen.

Letztlich hilft der Roman zu begreifen, dass sich etwas ändern muss, im Kleinen wie im Großen, ausgehend von uns allen. Ich empfehle die Lektüre gern. Lediglich das Ende kam mir zu schnell. Ich habe es lieber, wenn das Ende ausgeprägter oder ganz offen ist.

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