Furchtbar offenes Ende...
Die gehörlose Lilli verschwindet spurlos. Nur ihr Rad wird im Rahmen einer fieberhaften Suche gefunden, ihre Freundin Fabienne ist völlig aufgelöst, scheint aber auch was zu verheimlichen. Lillis Großvater, ...
Die gehörlose Lilli verschwindet spurlos. Nur ihr Rad wird im Rahmen einer fieberhaften Suche gefunden, ihre Freundin Fabienne ist völlig aufgelöst, scheint aber auch was zu verheimlichen. Lillis Großvater, der ehemalige Bürgermeister möchte dem Kommissar am liebsten vorschreiben, wie er zu ermitteln hat. Und Lillis männlichen Freunde sind auch irgendwie fragwürdig…
Das Buch klang vielversprechend, die Geschichte startete auch richtig gut und eine ganze Weile war ich sehr angetan. Das Örtchen und seine Bewohner haben ihre Besonderheiten, die mich unterhielten. Das Ermittlerduo ist vielversprechend und mir gefällt weitgehend ihre Zusammenarbeit und der Fall als solcher hat auf jeden Fall Potential. Die wechselnden Perspektiven und kurzen Kapitel entfalteten eine Sogwirkung auf mich.
Dennoch wird dies hier alles – nur kein Loblied, obwohl ich die Autorin normal schätze und ihren Schreibstil auch sehr mag. Warum es mir nicht gefiel? Zum einen wird das Buch nach dem starken Beginn deutlich flacher, weniger unterhaltsam und der Zufall ist einfach zu präsent. Auch die Ermittlungen sind schon in Teilen etwas lahm und unprofessionell, vielleicht haben die beiden Kommissare aber auch einfach zu viel mit ihrem Privatleben zu tun. Zudem gibt es dann noch eine Strang, der so gar nicht in das Geschehen zu passen scheint, dessen Spannung fast aber im Minusbereich angesiedelt ist – zumindest in der Retrospektive. Das wäre schon Grund genug nur mit drei Sternen zu bewerten, der Knaller kam dann aber. Ich bemerkte irgendwann, dass da einfach kaum mehr Buch übrig ist, aber das Ende sehr nah ist. Und plötzlich war das Buch zu Ende.
Mir missfällt extrem, dass das Buch so ein dermaßen offenes Ende hat. Es ist wirklich so gar nichts geklärt – wirklich nichts wird final aufgelöst. Das Buch wirft nur Fragen über Fragen auf und man ist gezwungen die beiden weiteren Bände zu kaufen, sobald sie mal draußen sind, nur um diesen Fall dann irgendwann auch mal abschließen zu können. Allein, das Spielchen möchte und werde ich nicht unterstützen. So gefesselt hat mich die Geschichte dann doch nicht und auch das Ermittlerduo hat mich nicht so „verzaubert“, dass ich das unterstützen werde. Irgendwo wird schon jemand alles spoilern Ich frage mich echt, ob das eine reine Verkaufsmasche ist oder ob den Lesern wirklich nicht mehr zugetraut wird auch mal einen Krimi/Thriller mit 600 Seiten oder so zu lesen.
Wenn überhaupt, würde ich die Trilogie erst kaufen, wenn auch alle drei Bände draußen sind. Empfehlen würde ich aber um ehrlich zu sein auch das nicht, sondern stattdessen auf ihre älteren Stand-Alones verweisen.