Okay
Ich bin durch eine Lesung bei Thalia auf Ursula Poznanski und Stile Blutet aufmerksam geworden und habe es mir als signierte Ausgabe bei Graff bestellt, nachdem mir der Klappentext sehr zugesagt hatte.
Den ...
Ich bin durch eine Lesung bei Thalia auf Ursula Poznanski und Stile Blutet aufmerksam geworden und habe es mir als signierte Ausgabe bei Graff bestellt, nachdem mir der Klappentext sehr zugesagt hatte.
Den Anfang fand ich etwas zäh. Ich hatte Probleme ins Buch und in die Handlung zu finden. Gefühlt ist nicht viel bzw nichts wichtiges passiert, das die Handlung vorangebracht hätte.
Nach dem ersten Drittel wurde es besser, die Handlung hat Fahrt aufgenommen, hat stark an Dynamik und Spannung zugelegt. Das letzte Drittel wurde sogar noch Besser, zum Schluss konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Schreibstil war ungewohnt, aber angenehm. An den richtigen Stellen wurden die richtigen Emotionen transportiert.
(…)
Zu Beginn dachte ich noch, das Ganze dreht sich hauptsächlich um das erste Opfer, Nadine Just und die Kommissarin Fina Plank. Schnell hat sich jedoch herausgestellt, dass es einen ganz andren Protagonisten gibt - Nadines Ex- Freund Tibor. Ich fand ihn leider nicht sonderlich sympathisch. Es hat sich mehr und mehr herausgestellt, dass er einen fürchterlichen Frauengeschmack hat und sich Frauen gegenüber nicht immer besonders ehrenhaft benommen hat. Leider stellt er sich in der gesamten Story mehr als einmal ziemlich dämlich an. Kein Wunder, dass er der Hauptverdächtige ist.
Der im Klappentext angeteaserte „weitere Spieler“, der „einen raffinierten Schachzug vorbereitet“ kam für meinen Geschmack etwas zu kurz. Es gab einige kleine Einschübe aus seiner Sicht, jedoch ist er sonst kaum in Erscheinung getreten. Deswegen ist die Erwähnung im Klappentext meiner Meinung nach etwas zu hoch gegriffen und irreführend.
Das Ende hat mich persönlich vor einige Rätsel gestellt. Auf der einen Sicht ist es wahnsinnig gut, weil es einige Überraschungen und unerwartete Wendungen bereit hält. Das ganze erhöht die Spannung im letzten Teil noch einmal enorm.
Andererseits ist mir die Auflösung des ganzen doch ein wenig zu wild und wirkt unglaubwürdig. Allgemein fand ich das Ende etwas unrealistisch. Tibor ist der Hauptverdächtige, alle Beweise sprechen gegen ihn - und kaum präsentiert er der Polizei die Geschichte, die ihm vorher die Täter erzählt haben, glaubt die Polizei ihm natürlich direkt und laden die wahren Täter vor. Nachdem sie ihm im ganzen Buch nicht einmal geglaubt haben fand ich das leider nicht mehr glaubhaft.
Auch die Tatsache, dass die Täter ihm auflauern, ihm die gesamten Hintergründe erläutern und ihn dann einfach gehen lassen ist realitätsfern. Als die Täter der Vorladung danach auch noch anstandslos Folge leisten - schließlich müssen sie ja davon ausgehen, dass Tibor der Polizei alles erzählt hat- war es bei mir leider ganz vorne mit der Glaubwürdigkeit.
Das Ende fand ich leider wenig gelungen.
Bewertung 3,5 / 5