Zwei Welten und eine Liebe♥
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von der Autorin gefreut, die mir durch ihre Reihe Palais Heiligendamm schon sehr vertraut war.
In ihrer neuen Reihe begibt man sich auf eine Zeitreise in schicke Villenviertel ...
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von der Autorin gefreut, die mir durch ihre Reihe Palais Heiligendamm schon sehr vertraut war.
In ihrer neuen Reihe begibt man sich auf eine Zeitreise in schicke Villenviertel Blankenese und begleitet die beiden Familien Casparius und Hansen zwischen den Jahren 1919 und 1939 auf ihren Wegen. Nach und nach lernt man John und Leni kennen und taucht, dank des angenehmen Schreibstils tief ab in die damaligen Geschehnisse, zumindest die meiste Zeit.
Die Protagonisten wurden hier sehr gut gezeichnet, besonders Irma, Lenis Mutter hat mir besonders gut gefallen. Als Mutter und Witwe eines Kapitäns, hatte sie ein schweres Päckchen zu tragen und doch hat sie mit viel Mut und Stärke, ihr eigenes Schiff durch so manchen Sturm getragen. Und von ihr hat Leni so manches geerbt, weswegen sie auch eine ganz starke Persönlichkeit darstellt, die ich ebenfalls sehr gerne mochte.
Mit John allerdings bin ich leider nicht so richtig warm geworden, was sicherlich an manch so Handlungen seinerseits lag, die manchmal echt zum Haare raufen waren.
Aber die beiden waren definitiv ein wunderbares Paar gewesen und eine Einheit und man im Laufe des Buches spürte man einfach ihre tiefe Verbundenheit.
Und auch sein Onkel Veit stand im Sympathiekurs nicht ganz weit oben, wobei dieser dann doch für so manche Überraschung gesorgt hat.
Auf beeindruckende Art und Weise ist es der Autorin gelungen, die Situation im damaligen Deutschland unter dem starken Zuwachs der Braunen darzustellen, besonders wie sich die Stimmung nach und nach zuspitzte, was besonders die Juden im Lande zu spüren bekamen. Das hat so manches Mal für Gänsehautmomente gesorgt und für stockenden Atem, da die Geschehnisse so authentisch und lebendig dargestellt wurden. Diese vielen Schicksale, das Grauen, welches über die unschuldigen Familien hereingebrochen war, all das hat mich tief ergriffen. Die Autorin hat einfach die richtige Worte gefunden.
Besonders das Ende des Buches hat mich sehr betroffen gemacht und ich kann es kaum erwarten, endlich Band 2 in den Händen zu halten, um zu erfahren, wie es wohl weitergeht.
Was mir nicht so gut gefallen hat, das waren die Zeitsprünge gewesen, die dem Leser gerade am Anfang des Buches begleiten. Das hat mich total irritiert und hat dann auch leider dafür gesorgt, dass der Lesefluss stark gebremst wurde. Das legte sich aber ab Mitte des Buches und ein ganz tiefes absinken in das Geschehen war dann auch für mich möglich, welches dann auch bis zum Schluß anhielt.
Ich kann den Auftakt zu Blankenese gerne weiterempfehlen
Fazit:
Ein sehr emotionaler Auftakt der Blankenese Sage, der zwar kleine Schwächen zeigt, mich aber dennoch überzeugt hat
4 Sterne