Ein explosiver historischer Krimi
Dieser historische Krimi führt uns nach Cambridge. Man schreibt das Jahr 1940 und der Zweite Weltkrieg ist nach dem Überfall auf Polen im September 1939 im Gang. Die Eskalation durch den Luftkrieg auf ...
Dieser historische Krimi führt uns nach Cambridge. Man schreibt das Jahr 1940 und der Zweite Weltkrieg ist nach dem Überfall auf Polen im September 1939 im Gang. Die Eskalation durch den Luftkrieg auf Großbritannien steht unmittelbar bevor. Doch Nazi-Deutschland ist nicht die einzige Bedrohung in England. Die Fenier und ihr militanter Arm, die IRA, versuchen, die Menschen durch Bombenattentate zusätzlich zu verunsichern. Soweit der historische Hintergrund, in dem dieser fesselnde Krimi eingebettet ist.
Detective Inspector Eden Brooke, Teilnehmer am dem Großen Krieg (Erster Weltkrieg), der psychische und physische Schäden davongetragen hat, ist lebt mit seiner Familie in Cambridge. Aufgrund seiner Kriegsverletzungen leidet er unter schweren Schlafstörungen und kann helles Licht nicht ertragen. Deshalb verlagert er Rundgänge und Ermittlungen in die Nacht.
Ein kleiner Junge ist im Fluss Cam ertränkt worden. Es dauert eine geraume Zeit, bis dessen Identität feststeht, denn Cambridge ist voll mit evakuierten Kindern. Doch das wird nicht das einzige Mordopfer bleiben, denn die IRA glaubt, die Gunst der Stunde für ihre Zwecke nutzen zu müssen und legt Bomben. Als dann noch eines der neu entwickelten RADAR-Paneele verschwindet, ist der Tod des kleinen Sean Flynn fast vergessen.
Eden Brooks setzt alles daran, weitere Anschläge zu verhindern und den Mörder des kleinen Sean zu finden. Dass dann noch der Bruder des Königs der Universitätsstadt einen Besuch abstattet, bindet weitere Polizeikräfte, die eigentlich anderwertig gebraucht werden.
Meine Meinung:
Die vielen Handlungsstränge fordern volle Konzentration beim Lesen.
Jim Kelly ist es vorzüglich gelungen, die Bedrohungen von innen und außen darzustellen. Außerdem ist die Kriegsbegeisterung der jungen Männer, die kurz vor der Einberufung stehen, deutlich zu spüren. Eden macht sich keine Illusionen über das zukünftige Sterben, denn er hat das alles schon erlebt. Zusätzlich dient sein Schwiegersohn Ben auf einem U-Boot und gilt als verschollen. Dennoch ist Eden Brooke optimistisch geblieben. Sein Lebensmotto ist: "Sei glücklich in diesem Moment. Dieser Moment ist dein Leben."
Die Charaktere, allen voran Eden und seine Familie, sind sehr gut ausgearbeitet und passen zu der düsteren Atmosphäre von Winter und Verdunkelung.
Brookes ruhige Art zu ermitteln ähnelt der echten Polizeiarbeit, die weniger auf Action setzt als auf Fakten. Wir dürfen an seinen Überlegungen teilhaben.
Einigen Lesern mag vielleicht der Spannungsbogen ein wenig zu flach sein. Mir hat die sprichwörtlich explosive Mischung sehr gut gefallen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem historischen Krimi, der schon zuvor unter dem Titel „Der Junge im Fluss“ erschienen ist, 5 Sterne.