Leserunde zu "Blankenese - Zwei Familien" von Michaela Grünig

Eine Familiengeschichte zum Abtauchen, Mitfühlen und Mitfiebern
Cover-Bild Blankenese - Zwei Familien
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Michaela Grünig (Autor)

Blankenese - Zwei Familien

Licht und Schatten. Roman

Wenn ein Moment zwei Familien auf immer verbindet

Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf die junge Leni Hansen. Zwei Fremde, die der Zufall für einen kurzen, aber schicksalshaften Moment zusammenführt und die nicht ahnen, dass von nun an ihr Leben und das ihrer Familien über Generationen miteinander verwoben sein wird.

Michaela Grünig erzählt mit Einfühlsamkeit und Wucht von Schuld, Verlust und Menschlichkeit, die alle Schicksalsschläge überdauert

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.12.2022 - 01.01.2023
  2. Lesen 16.01.2023 - 12.02.2023
  3. Rezensieren 13.02.2023 - 26.02.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Hanse Familiengeschichte Gesellschaftsroman deutsche Geschichte Jahrhundertroman Erster Weltkrieg Nationalsozialismus Nazis Judenverfolgung Reeder Reederei Gaststätte Treppenviertel Blankenese arm und reich Feinschaft Rivalität große Liebe Treue Loyalität große Gefühle Warburg Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 25.02.2023

Spannendes, interessantes und tolles Buch

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Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und war von der ersten Seite an mitgerissen.
Ich erinnere mich genau, an die ersten Seiten, in denen Leni zur Arbeit geht und ihren Job verliert und wie Ina ...

Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und war von der ersten Seite an mitgerissen.
Ich erinnere mich genau, an die ersten Seiten, in denen Leni zur Arbeit geht und ihren Job verliert und wie Ina von ihrem Heiratsantrag erzählt hat. Ich fand den Einstieg in das Buch wirklich gut gelungen, da man sofort einen Eindruck von der damaligen Lage nach dem Krieg bekommen hat und sich vorstellen konnte, wie es war damals zu leben.
Ich fand es sehr interessant die Entwicklungen der Personen zu sehen und mochte es, dass über die damalige wirtschaftliche Lage in Deutschland berichtet wurde.
Die anbahnende Liebesbeziehung hat sich etwas gezogen, aber trotzdem das erfüllt, was man sich erhofft hat. Dass John und Leni aus so verschiedenen Schichten der Gesellschaft stammen, hat das Ganze noch etwas besonderer gemacht.

Ich mag den Schreibstil von Michaela Grünig
gerne, da er umgangssprachlich gehalten ist und sich deswegen gut lesen ist, trotzdem ist er sehr angemessen zu der Familie Zeit verfasst.

Ich hatte viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Licht und Schatten

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In "Blankenese: Licht und Schatten", dem neuen Familienroman von Michaela Grünig, stehen zwei Familien im Vordergrund. Diese kommen aus unterschiedlichen Schichten. Während die Familie Casparius in einer ...

In "Blankenese: Licht und Schatten", dem neuen Familienroman von Michaela Grünig, stehen zwei Familien im Vordergrund. Diese kommen aus unterschiedlichen Schichten. Während die Familie Casparius in einer herrschaftlichen Villa an der Elbchaussee wohnt und Besitzer einer Reederei sind, lebt die Familie Hansen in ärmlichen Verhältnissen. Irma Hansen, Kapitänswitwe und Mutter, hat im Krieg zwei ihrer Söhne verloren und lebt mit den restlichen Kindern auf engstem Raum. Ihr Mann hat für die Reederei Casparius gearbeitet und Irma macht diese für das Unglück und den Tod ihres Mannes verantwortlich.

John Casparius ist Kriegsheimkehrer, hat einen seiner besten Freunde am Schlachtfeld verloren und nach seiner Rückkehr hat seine Verlobte die Verlobung gelöst. Die ehemals florierende Reederei, die er übernehmen soll, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Als er eines Morgens am Elbstrand spazieren geht und seinen trüben Gedanken nachhängt, sieht er eine junge Frau, die vermeintlich ins Wasser gehen will. Leni Hansen, eine junge Sattlerin, nutzt jedoch die Morgenstunden, um zu schwimmen. Er ist verzaubert von ihrer erfrischenden und unkonventionellen Art. Doch Leni, die aus der einfachen Arbeiterschicht stammt, ist der Familie Casparius nicht gut genug und ihnen außerdem, durch eine frühere Begebenheit, ein Dorn im Auge. John setzt sich jedoch gegen seinen Vater durch und heiratet Leni und das Schicksal nimmt seinen Lauf....

Der Roman spielt von 1919 bis 1939 und wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und zwar aus der Sicht von Leni, John und Lenis Mutter Irma. Durch die teilweise großen Zeitsprünge konnte ich leider zu manchen Figuren keine richtige Beziehung aufbauen. Einzig Irma ist mir bald ans Herz gewachsen, die es als Kapitänswitwe und Kneipenwirtin nicht einfach hat.
Die Liebe zwischen Leni und John konnte ich nicht ganz spüren und die Hochzeit ging mir ebenfalls etwas zu schnell. Während ich Leni schneller "greifen" konnte, blieb mir John etwas fremd. Vorallem hat mich seine Verstocktheit und Sturheit oftmals verzweifeln lassen. Die Nebencharaktere sind jedoch wieder sehr liebevoll und lebendig gezeichnet.

In dieser großen Zeitspanne von zwanzig Jahre nehmen auch die politischen Hintergründe einen großen Raum ein. Die immer stärker werdende NSDAP und die Verfolgung der Juden tritt dabei in der zweiten Hälfte des Romans immer mehr in den Vordergrund. Vorallem John und seine Schwester Felicitas sind durch ihre jüdische Mutter in Gefahr, auch wenn sie denken, dass sie als Halbjuden mehr oder weniger geschützt sind.


Der Schreibstil von Michaela Grünig ist bildhaft und lebendig. Der damalige Zeitgeist ist perfekt eingefangen.
Man spürt auf den fast 500 Seiten die Veränderungen im Land durch die Inflation, die Weltwirtschaftskrise und dem Erstarken der Nationalsozialisten. Michaela Grünig hat diese Zeit lebendig werden lassen und wieder hervoragend recherchiert.
Weitere Themen sind Liebe, Intrigen, Verrat, Zusammenhalt, Einfluss und Macht. Die fast fünfhundert Seiten lasen sich schnell weg und ich habe mich dabei sehr gut unterhalten.

An die "Palais Heiligendamm Trilogie" kommt der erste Band dieser Dilogie (?) jedoch leider nicht heran. Trotzdem bin ich schon sehr neugierig, wie es mit den Familien Casparius und Hansen weitergehen wird....

Fazit:
Ein toller Auftakt, der mir jedoch zu große Zeitsprünge hatte, um ganz in die Geschichte eintauchen zu können. Ein erster Band mit Höhen und Tiefen, der noch ein bisschen Luft nach oben hat.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Ohne Schatten gibt es kein Licht, man muss auch die Nacht kennen lernen. (Albert Camus)

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1919 Hamburg. Der Halbjude John Casparius steht vor den Scherben seines Lebens, denn nicht nur der Krieg hat seine grausamen Spuren bei ihm hinterlassen, auch die gelöste Verlobung sowie die fast ruinierte ...

1919 Hamburg. Der Halbjude John Casparius steht vor den Scherben seines Lebens, denn nicht nur der Krieg hat seine grausamen Spuren bei ihm hinterlassen, auch die gelöste Verlobung sowie die fast ruinierte Reederei seiner Familie. Als er eines Morgens an der Elbe jedoch der jungen Sattlerin Leni Hansen begegnet, schöpft er neuen Lebensmut. Obwohl die beiden aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, steht schon bald die Hochzeit ins Haus, was vor allem Johns wohlhabender Familie ein Dorn im Auge ist. Doch Leni setzt sich mit ihrer freundlichen Art alsbald im Casparius-Haushalt durch. Das glückliche Eheleben erhält bald einen Dämpfer, als John Kenntnis von den Vorwürfen der Hansen-Familie erhält, die seine Familie für den Tod von Lenis Vater geben und sich um Lenis Liebe betrogen fühlt. Er verlässt die eheliche Wohnung und lässt Leni allein bei seiner Familie zurück, um sich einzig auf das Geschäftliche zu konzentrieren. Kann diese junge Ehe noch gerettet werden?
Michaela Grünig hat mit „Licht und Schatten“ den Auftakt ihrer Blankenese-Saga vorgelegt, der nicht nur mit einem sehr gut recherchiertem historischen Hintergrund glänzt, sondern auch mit einem Mix aus dramatischen Familiengeschichten und Liebe unterhält. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser ins Hamburg des vergangenen Jahrhunderts reisen, um dort über einen Zeitraum von 20 Jahren die Geschehnisse um die Familien Casparius und Hansen hautnah mitzuerleben. Über wechselnde Perspektiven steht der Leser mal an der Seite von Leni, mal an der ihrer Mutter Irma und mal an der von John, wo er deren Gedanken- und Gefühlswelt gut erkunden kann und jeden von ihnen näher kennenlernt. Lenis Vater Gustav kam als Kapitän bei einem Schiffsunglück ums Leben, worunter die Familie Hansen immer noch leidet und die Reederei Casparius verantwortlich macht. Ausgerechnet Tochter Leni und Casparius-Erbe John verlieben sich ineinander, da sind Schwierigkeiten praktisch vorprogrammiert. Während die Jungvermählten ihre Probleme miteinander haben, verwebt die Autorin den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Handlung. So bekommen die Nazis immer mehr Zulauf, deren rassistische Ideologien und Judenfeindlichkeit auch vor den Familien der Protagonisten nicht Halt macht. Vor allem aber ist es Grünig hervorragend gelungen, die Diskrepanz der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und ihren Standesdünkel aufzuzeigen. Gleichzeitig zeichnet sie mit Irmi Hansen das Bild einer hart arbeitenden Frau, die ihre Familie in Zeiten von großer Armut mit ihrem Lokal irgendwie durchbringen muss. Der Spannungsbogen wurde gemächlich angelegt, steigert sich aber immer mehr in die Höhe, so dass der Leser sich kaum von den Seiten trennen kann.
Die Charaktere sind liebevoll mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet und erlauben dem Leser, sich an ihre Fersen zu heften. Leni ist eine liebenswürdige junge Frau, die sich durchaus zu behaupten und andere für sich einzunehmen weiß. John ist ein sturer, bockiger Kerl, der lieber an Gerede glaubt, als sich selbst ein Bild zu machen, was ihm nicht gerade die Sympathien zufliegen lässt. Lenis Mutter Irma ist eine starke, mutige Frau, die hart arbeitet und sich trotz einiger Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt. Johns Schwester Felicitas wird Leni eine echte Freundin, auf die sie sich verlassen kann.
„Licht und Schatten“ unterhält mit einem gelungenen Mix aus Familiengeschichten, Geheimnisse, Liebe und einiges an Dramatik. Der historische Hintergrund ist exzellent recherchiert und lässt die Zeit nach dem 1. Weltkrieg in Hamburg wieder lebendig werden. Verdiente Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Blankenese- Liebe in schweren Zeiten

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Ein Skandal erschüttert Blankenese, als der Reederssohn John nach nur vier Monaten im Oktober 1919 Leni, die mittellose Tochter eines tödlich verunglückten Kapitäns, heiratet. Trotz der eisigen Ablehnung, ...

Ein Skandal erschüttert Blankenese, als der Reederssohn John nach nur vier Monaten im Oktober 1919 Leni, die mittellose Tochter eines tödlich verunglückten Kapitäns, heiratet. Trotz der eisigen Ablehnung, mit der ihr die Familie ihres Mannes begegnet, verschafft sich Leni mit Hilfe ihrer Schwägerin Felicitas und ihrer Freundin Lola ihren Platz in der Hamburger Gesellschaft. Nur John zieht sich in den ersten Ehejahren von Leni zurück. Ein dunkles Geheimnis verbindet die Familien, und John wittert Verrat und kriminelle Machenschaften. Als endlich die persönlichen und wirtschaftlichen Krisen überwunden sind, und das Glück Einzug hält, gerät John als Halbjude nach Hitlers Machtergreifung in lebensgefährliche Bedrängnis.

Mit "Blankenese" erscheint nach der dreibändigen Familiensaga "Palais Heiligendamm" der vierte Roman der Autorin Michaela Grünig. Für mich war "Blankenese" der erste Roman der Autorin, und ich möchte an dieser Stelle ein Zitat einbringen "... lass es kein Abschied für immer sein." Auch ich hoffe auf ein Wiedersehen mit diesen zum großen Teil liebenswerten Romanfiguren.

Michaela Grünig beschreibt einfühlsam und doch mit mächtigen Worten starke und schwache Figuren. In "Blankenese" tut sich die systematische, etwas burschikose Sattelmacherin Leni Hansen schwer in ihrer neuen Welt als Ehefrau des Reeders Casparius. Sie kennt keine finanziellen Sorgen mehr und doch ist sie gefangen in einem goldenen Käfig, bis sie sich in ein soziales Projekt einbringt.

Ehemann John ist ein guter Geschäftsmann und Reeder und nach Aussagen von Freunden ein lieber Kerl, aber mit Schattenseiten. Erst als er sein Herz für Leni wieder öffnet, wird aus dem misstrauischen Einzelgänger ein liebender Familienvater.

Menschliche Stärken und Schwächen werden auch bei den anderen Charakteren gekonnt zum Ausdruck gebracht. Lenis Mutter Irma ist eine Frau, die mitten im Leben steht und ihrem schweren Schicksal die Stirn bietet. Bruder Heinz, der Satansbraten, stellt sich auf die Seite der Nationalsozialisten. Ganz zu schweigen von Johns Kriegskamerad Felix ...

Michaela Grünig beschreibt die Lebensumstände dieser beiden Familien so anschaulich, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Leser erlebt sowohl die eine wie die andere Welt: ein Wechsel von Arm zu Reich, von Arier zu Jude. Auch in diesem dunklen Kapitel mit Szenen, die unter die Haut gehen, wie Kindertransport, Deportation und tägliche Schikane lässt die Autorin uns teilhaben an Lenis unerschütterliche Liebe zu ihrem Mann. Das Schicksal von John und seiner Schwester, deren Ehemann und den Kindern führt uns schonungslos das Grauen, das das Nazi-Regime über die jüdische Bevölkerung brachte, vor Augen. Doch Lenis Liebe steht als Symbol für das Fünkchen Hoffnung.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Wo Schatten ist, muss auch Licht sein

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"Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)
Hamburg 1919:
Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, ...

"Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)
Hamburg 1919:
Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, wo die elterliche Reederei momentan nicht gerade gut dasteht. Der Krieg hat ihm sehr zugesetzt, lediglich der Gedanke an seine Verlobte gab ihm die Kraft zu überleben. Umso wütender ist er nun, als er von der Auflösung seiner Verlobung erfährt. Aus Verzweiflung will er sich in der Elbe das Leben nehmen, lernt dabei jedoch die junge Leni Hansen kennen. Dieser kurze Moment soll sein Leben für immer verändern. Allerdings ohne zu ahnen, dass die Familien Casparius und Hansen schon längst sind und über Generationen später miteinander verbunden sind.

Meine Meinung:
Das interessante Cover mit einer prunkvollen Villa nimmt uns mit zu der gut situierten Reederei Casparius und zur ärmlichen Familie Hansen. Nicht ersichtlich ist, ob es ein Roman oder gar eine mehrteilige Saga ist. Allerdings das offene Ende lässt mich doch auf weitere Bücher hoffen. Die Geschichte beginnt nach Ende des Ersten Weltkriegs, bei dem die Deutschen eine große Niederlage erleiden mussten. Das spürt man ganz besonders in den Armenvierteln Hamburgs. Die meisten Familien sind durch den Krieg gezeichnet und leiden an Hunger und Armut. Wie zum Beispiel die Hansens, wo Irmas Mann Gustav als Kapitän von seiner letzten Fahrt nicht wieder zurückgekehrt ist. Ebenso haben zwei der fünf Söhne ihr Leben im Krieg verloren. Nun muss Irma ihre Kinder, Enkel und Schwiegertöchter mehr schlecht als recht mit dem Lokal Elbrauschen durchbringen. Da kommt die Ehe ihrer Tochter Leni mit dem Reederei-Sohn der Casparius gerade recht. Hat sie doch durch die Reederei ihren Mann verloren. Doch das Leben meint es nicht gut mit ihnen und sie müssen einen weiteren Schicksalsschlag erleiden. Leni hingegen muss sich in einer Familie zurechtfinden, in der sie nicht willkommen ist. Die Autorin umspannt mit ihrer Geschichte die Zeitepoche von 1919 bis 1939. Weiterhin zeigt es uns, womit die einzelnen Familien und Charaktere zu kämpfen haben. Themen wie Krieg, Politik, Weltgeschehen, Judenverfolgung, Unruhen, Schicksalsschläge, Intrigen, Kämpfe ums Überleben und vieles mehr stehen im Vordergrund. Dabei spürt man vor allem die Ständegesellschaften Hamburgs hier sehr deutlich. Schade fand ich nur die allzu großen Zeitsprünge, bei denen mitunter die Intensität, Tiefe und starke emotionale Momente etwas untergehen. Ich vermute, man wollte hier einfach zu viel in dieses Buch packen. Trotzdem haben mich gerade so starke Frauen wie Leni und Irma berührt, die in ihrem Leben und für den Erfolg immer kämpfen müssen. Dagegen fand ich den überspannten Charakter von John etwas zu übertrieben dargestellt. Schade nur für das offene, abrupte Ende, weshalb ich 4 von 5 Sterne gebe und auf eine Fortsetzung hoffe.

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