Cover-Bild Das Kreuz der Hugenotten
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 504
  • Ersterscheinung: 08.02.2023
  • ISBN: 9783839203330
Claudius Crönert

Das Kreuz der Hugenotten

Historischer Roman
Berlin um 1700. Die Stimmung zwischen eingewanderten französischen Calvinisten und einheimischen Lutheranern ist angespannt, denn beide Gruppen müssen sich eine Kirche teilen. Der Handschuhmacher Paul Deschamps und seine Landsleute planen daher ein eigenes Gotteshaus. Doch der Weg dahin ist weit. Und Paul hat noch einen anderen umwälzenden Plan: Gegen die Zunftordnung will er eigenes Leder gerben. Darüber bemerkt er nicht, dass seine Frau Claire und der Berliner Meister Lorenz Gefallen aneinander finden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Ein Stück Berliner Geschichte - wunderschön erzählt

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Das Kreuz der Hugenotten“ entführt den Leser nach Berlin um 1700, wo sich Einheimische und eingewanderte Hugenotten skeptisch gegenüber stehen. Die Franzosen, aus ihrem Land geflohen, um ihre Religion ...

Das Kreuz der Hugenotten“ entführt den Leser nach Berlin um 1700, wo sich Einheimische und eingewanderte Hugenotten skeptisch gegenüber stehen. Die Franzosen, aus ihrem Land geflohen, um ihre Religion leben zu können, haben sich schnell Einiges aufgebaut,fühlen sich den Deutschen allerdings vor allem kulturell überlegen.Den meisten Deutschen wiederum sind die Einwanderer ein Dorn im Auge, Neid und Missgunst machen sich breit.

Dies ist ein hervorragend geschriebener historischer Roman, mit vielen interessanten Informationen versehen, die der Autor unauffällig in die Handlung einfließen lässt.

Es war mein erstes Buch von Claudius Grönert und ich bin sehr dankbar, dass ich dadurch auf den Autor aufmerksam geworden bin. Dank seiner wunderbaren Schreibweise konnte ich durch die Seiten fliegen und am Schicksal der Protagonisten wirklich teilhaben.

Mich hat das Buch von Anfang bis Ende mitgerissen, auch wenn das eigentliche Thema, der Bau des französischen Doms etwas zu kurz kommt und eher am Rande behandelt wird. Das fand ich zwar schon ein wenig schade, allerdings war ich komplett abgelenkt durch die vielen anderen interessanten Schauplätze im Buch. Da ist z.B. das Gerberhandwerk, das sehr anschaulich beschrieben wird, sowie die Geschehnisse rund um den Kurfürsten und seiner Ehefrau.

Der Roman lebt aber eindeutig von der Darstellung des Konflikts zwischen den Einheimischen und den eingewanderten Franzosen.

Lebendig wird dieser Konflikt durch die Hauptfiguren Claire und Paul, einem französischen Einwandererpaar und Lorenz, dem einheimischen Gerber.

Fazit:

Ein historischer Roman sollte den Leser im besten Fall durch bildhafte Sprache und intelligent eingestreute Fakten in vergangene Welten eintauchen lassen. Für meinen Geschmack hat der Autor das hier in beeindruckender Weise geschafft.

Fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung von mir

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Als die Hugenotten nach Brandenburg kamen

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„...Aber die Jerusalemkirche war immer unsere und wird es bleiben. Wir lassen Euch hinein. […] Wir gewähren euch Einlass, allerdings erst, wenn unsere Leute einen Platz gefunden haben. Ab jetzt müsst Ihr ...

„...Aber die Jerusalemkirche war immer unsere und wird es bleiben. Wir lassen Euch hinein. […] Wir gewähren euch Einlass, allerdings erst, wenn unsere Leute einen Platz gefunden haben. Ab jetzt müsst Ihr stehen...“

Es ist ein Sonntag, als die Situation eskaliert. Kurfürst Friedrich hatte den aus Frankreich geflohenen Hugenotten ein Heim in Brandenburg gegeben. Doch die Bevölkerung will die Fremden nicht.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgewogen und passt sich den historischen Gegebenheiten an.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Paul Dschamps hat die Zeichen der Zeit erkannt. Im Gegensatz zu manchen seiner Landsleute weiß er, dass eine Rückkehr nach Frankreich nicht möglich ist. Als Handschuhmacher hat er einen guten Ruf. Er ist offen für Neues. Menschlich allerdings ist er schwer zu fassen. Er wirkt distanziert und ist selten aus der ruhe zu bringen.
Vor allem die Gerber lehnen sich gegen die neuen Mitbewohner auf. Am Abend nach dem Eklat vor der Kirche stirbt Jockel, einer von ihnen. Die Gerüchte kochen hoch. Sein Bruder Lorenz ist der Zunftmeister. Zwar hat er am Morgen Jockel unterstützt, doch er schämt sich für sein Verhalten. Immerhin mussten auch Frauen und Kinder in Kälte und Schnee vor der Kirchentür warten.
Sehr gut wird in das Geschehen integriert, welche Folgen der Dreißigjährige Krieg für Brandenburg hatte. Der Kurfürst, der nach der Königskrone strebt, hofft, dass de Franzosen Aufschwung in Wirtschaft und Handel bringen. Dass dafür erst alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen, wird ihm erst mit der Zeit klar.
Die Franzosen möchten eine eigene Kirche und schicken Paul mit einer Delegation zu Friedrich.

„...Immerhin, einen Kirchenbau, eine reformierte Kirche, dass scheint mir eine gute Idee zu sein. Geht Euren Plänen nach und haltet mich auf dem Laufenden, meine Herren...“

Sehr anschaulich werden die Zeitverhältnisse dargestellt. Dazu gehören auch die Intrigen am Hofe, besonders geschürt durch die Kurfürstin. Hinzu kommt, dass der Griff nach der Krone viel Geld kostet. Die Franzosen müssen also ihren Kirchenbau allein finanzieren.
Zwischendurch erzählt Pauls Vater die Geschichte der Hugenotten in Frankreich und nennt die Gründe für ihre Flucht.

„...Unsere Dörfer und Städte waren sauber, wir hatten feste Steinhäuser, eine ehrliche Verwaltung und Gemeinwesen, denen es von Jahr zu Jahr besser ging. Die Reichen haben, wie es unser Glaube verlangt, die Armen unterstützt...“

Paul ist mit der gelieferten Qualität des Leders nicht zufrieden. Er will eigene Wege gehen. Nicht jeder der Franzosen sieht das so. Außerdem zieht er damit den Zorn der Gerber auf sich. Neid und Missgunst lassen nicht lange auf sich warten. Neue Ideen machen Angst.
Deutlich wird, wie die Hugenotten durch ihren Glauben getragen werden. Er ist oftmals die Richtschnur ihres Tuns. Das Buch lässt viel Raum für die innerliche Auseinander der Protagonisten mit sich. Sowohl Paul als auch Lorenz hinterfragen ihr Verhalten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird die Flüchtlingsfrage aus historischer Sicht aufgearbeitet.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Refugiés aus Frankreich ... sie wurden freundlich empfangen – bis es ums Geld ging ...

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Dieses Buch mit seinem wunderschönen Cover hatte aufgrund seines Klappentextes und weil ich den Autor und seine Bücher sehr schätze, meine Neugier geweckt. Und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden ...

Dieses Buch mit seinem wunderschönen Cover hatte aufgrund seines Klappentextes und weil ich den Autor und seine Bücher sehr schätze, meine Neugier geweckt. Und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen! Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie ich in das frühe 18. Jahrhundert in Berlin eingetaucht war und miterleben durfte, wie sich das Leben rund um die Hugenotten und die alteingesessenen Berliner Bürger gestaltete. Claudius Crönert nahm mich mit auf eine spannende Reise und durch seine Augen konnte ich mich rasch frei im alten Berlin bewegen. Dort traf ich auf zwei starke Protagonisten namens Paul Dechamps und Lorenz Haeuser und schon bald ging es nicht mehr nur um Konflikt zwischen den Gerbern und dem Handschuhmacher Paul sondern auch um Claire Dechamps, die sich recht ungewollt einen besonderen Platz eroberte …

Während ich ein wenig überrascht war, wie wenig Raum der Bau des französischen Doms einnahm, war ich doch schnell wieder versöhnt durch die Vielfalt an Informationen, die mir mit diesem Buch vermittelt wurden, ohne auch nur einen Moment langweilig zu werden. Auf authentische Weise wird der Integrationskampf der zwei so verschiedenen Gruppen ausgefochten aber auch der gar nicht so weit zurückliegende dreißigjährige Krieg und Kurfürst Friedrichs Streben nach der Krone werden auf abwechslungsreiche Weise mit in die Geschichte eingebunden. Mit der Neuauflage dieses historischen Romans hat der GMEINER Verlag dem Autor Claudius Grönert zu neuer Aufmerksamkeit verholfen. Eine wohlverdiente Ehre, wie ich finde. Von mir bekommt das Buch begeisterte fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung nicht nur für geschichtsinteressierte Leserinnen und Leser!

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Tiefe Einblicke in das Leben der Hugenotten in Deutschland

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Ich kann jedem, der gerne gut recherchierte historische Romane liest sehr Abs Herz legen. Claudius Crönert beschreibt in diesen Roman sehr präzise das Leben der Hugenotten. Aus der Heimat vertrieben und ...

Ich kann jedem, der gerne gut recherchierte historische Romane liest sehr Abs Herz legen. Claudius Crönert beschreibt in diesen Roman sehr präzise das Leben der Hugenotten. Aus der Heimat vertrieben und auch im Exil nicht angekommen, so war es für sie und das kann man in diesem Roman spüren. Dazu erzählt er uns vom Handwerk der Gerber und den strengen Zunftregeln der Zeit.

Anhand der Geschichte des französischen Handschumachers Paul,seiner Frau und die des deutschen Gerbera Lorenz erleben wir diese Zeit. Es ist eine perfekte Mischung aus einer fiktiven Geschichte und historischen Fakten. Der Autor beschreibt detailreich und lebendig das Leben der Zeit, ohne dabei langweilig zu werden. Im Gegenteil die Geschichte die er geschrieben hat ist spannend und so bin ich durch die Seiten geflogen und habe dabei si einiges gelernt.

Neben der guten Recherche , machen die Charaktere das Buch sehr lesenswert. Ich finde es immer wichtig, das die Figuren lebensecht geschrieben werden, das sie so sind wie wir Menschen nun einmal sind. Ich finde das hier sehr gelungen.

Für mich ein historischer Roman, der unbedingt gelesen werden sollte.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Aufzugeben ist keine Option

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Dieser historische Roman spielt um 1700 in Berlin, wo Friedrich III. (der „schiefe Fritz“) als Kurfürst in Brandenburg regierte. Zusammen mit seiner Ehefrau Sophie Charlotte, einer sehr gebildeten, aber ...

Dieser historische Roman spielt um 1700 in Berlin, wo Friedrich III. (der „schiefe Fritz“) als Kurfürst in Brandenburg regierte. Zusammen mit seiner Ehefrau Sophie Charlotte, einer sehr gebildeten, aber nicht ungefährliche Frau, will er den wirtschaftlichen Aufschwung forcieren und daher wurden die in Frankreich verfolgten und fortschrittlichen Hugenotten nach Brandenburg eingeladen und auch von ihm protegiert. Dies führt zu Spannungen in der deutschen Gemeinde.
Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte gekommen und war von diesem Buch bis zum Schluss total begeistert. Dies lag nicht nur an dem herrlichen, flüssigen Schreibstil von Claudius Crönert, sondern auch an der Struktur des Buches. So haben die einzelnen Kapiteln noch weitere angenehm kurze Unterkapiteln.
Ich finde die Hauptfiguren Claire, Paul und Lorenz mit all ihren Ecken und Kanten sehr sympathisch. Wohingegen auf mich die Deutschen, die den Franzosen gegenüber skeptisch eingestellt sind, wie Martin oder der Lohmüller, sehr unsympathisch wirkten. Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen. Einerseits die eleganten Franzosen, die sich anpassen möchten und andererseits die eher einfachen, ungehobelten Berliner, die diese eleganten Ausländer als Störfaktoren ansehen.
Ich finde die historischen Informationen über die Hugenotten, die unterschiedlichen Gerbverfahren, die gesellschaftlichen Spannungen und die politischen Zusammenhänge sehr interessant und diese wurden vom Autor sehr geschickt in die Handlungen eingeflochten.
Fazit:
Dies ist ein sehr gut lesbarer historischer Roman über die Hugenotten in Berlin kurz bevor sich Friedrich zum König in Preußen krönte. Ich spreche hier eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aus.

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