Es gibt stärkere Bücher der Autorin
Mister Park LaneWorum geht’s?
Ärztin Hartford ist ein Workaholic wie er im Buche steht. Als sie eine unfreiwillige Auszeit einlegen muss, trifft sie das gleich doppelt – denn es liegt ihr nicht bloß überhaupt nicht, die ...
Worum geht’s?
Ärztin Hartford ist ein Workaholic wie er im Buche steht. Als sie eine unfreiwillige Auszeit einlegen muss, trifft sie das gleich doppelt – denn es liegt ihr nicht bloß überhaupt nicht, die Füße hochzulegen, ihre Eltern quartieren sie außerdem auch noch ausgerechnet bei ihrer großen Jugendliebe Joshua ein. Eigentlich könnte ihr das völlig egal sein, denn nach mehr als zehn Jahren ist sie sicher über ihn hinweg – wären da nicht die Funken, die dummerweise noch immer zwischen ihr und ihrem unfreiwilligen Mitbewohner sprühen.
Meine Meinung
Louise Bays Bücher mag ich eigentlich immer wirklich gerne, bei diesem hier hatte ich aber leider irgendwie das Gefühl, dass die Geschichte im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen der Autorin eher nachgelassen hat.
Am Schreibstil gab es für mich nichts auszusetzen, man konnte wie immer flüssig durch die Geschichte kommen und hat sich nirgendwo unnötig aufgehangen. Mit dem hohen Lesetempo ging für mich dann aber leider auch eine gewisse Oberflächlichkeit einher, die in diesem Genre zwar nicht immer vermeidbar ist, in diesem Fall aber etwas zu viel für meinen Geschmack war.
Die Figuren fand ich im Grunde sehr sympathisch, insbesondere Hartford, die man aufgrund ihrer Aufopferung für das Wohl anderer einfach mögen muss. Die Dynamik mit ihrer Jugendliebe Joshua fand ich interessant, denn als Second Chance Fan sehe ich in dieser Konstellation natürlich immer Potenzial für eine toll entwickelte Liebesgeschichte, die durch das Wegfallen der Kennenlernphase normalerweise nicht ganz so überstürzt erzählt wird.
Womit ich dann allerdings so meine Probleme hatte, waren tatsächlich die Entwicklungen der Charaktere. Bei Hartford habe ich mich irgendwie sehr darüber gewundert, wie widerstandlos sie die Einmischung anderer Menschen in ihre Angelegenheiten und ihr Privatleben hinnimmt. Natürlich müssen sowohl Setting als auch Dramen konstruiert werden, um die Handlung insgesamt spannend zu gestalten, hier hatte ich aber leider nicht das Gefühl, dass sich die Ideen der Autorin beim Lesen so wirklich elegant ineinander gefügt haben.
Auch der Beziehung zwischen Hartford und Joshua hat es meiner Meinung nach leider ein wenig an Natürlichkeit gefehlt, denn auch wenn sich die beiden bereits kennen wäre es schön gewesen, von beiden Seiten ein authentisches Knistern zu spüren – und das hat mir hier insbesondere im Vergleich zu den vorherigen Bänden der Reihe definitiv gefehlt.
Fazit
Louise Bay kann ohne Frage wirklich gute Geschichten mit interessanten Handlungsbögen und mitreißenden Protagonisten schreiben, diese hier gehört für mich aber leider nicht so wirklich zu ihren stärksten Veröffentlichungen. Die Ansätze waren zwar vielversprechend, die Umsetzung hat mir dann aber leider weniger gut gefallen, als ich erwartet hätte.
Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.