Ein Lesehighlight
Bereits als ich die Leseprobe gelesen hatte, war für mich klar das Buch haben zu müssen. Ein Roman basierend auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg. Jeder Buchliebhaber ...
Bereits als ich die Leseprobe gelesen hatte, war für mich klar das Buch haben zu müssen. Ein Roman basierend auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg. Jeder Buchliebhaber stöbert gerne in Bibliotheken und die damalige Zeit kenne ich noch gut aus Erzählungen meines Großvaters, der in russischer Gefangenschaft war. Zerstörung, Leid, Tod, Gefangenschaft, Folter, Misshandlungen, Frauen haben sich zu fügen. Alles das habe ich in dem Buch auch gefunden. Kate Thompson hat mit dem Buch Die Bibliothek der Hoffnung mein Lesehighlight dieses Jahres geschrieben. Clara Button und ihre Freundin Ruby Monroe finden in der Untergrund Bibliothek Abwechlung. Beide haben bereits Schreckliches erlebt. Clara hat ihren Mann verloren, Ruby ihre ältere Schwester. In den Tunneln haben sich viele ein Parallelleben aufgebaut und lieben es sich in der Bibliothek zu treffen. Dort werden nicht nur Bücher ausgeliehen, hier geht es noch menschlich zu, es gibt Tee, Speisen, schlüpfrige Anekdoten und Vorleseabende für die Kinder. Ein warmherziger Zufluchtsort für viele. Doch Clara und Ruby erhalten harten Gegenwind von denen, die der Meinung sind, Frauen haben zu gehorschen und nicht zu agieren.
Kate Thompson hat sehr gut recherchiert. Am Ende des Buches findet sich die wahre Geschichte der Bethnal Green Library mit zur Verfügung gestellten Fotos. Sie hat das Fiktive total gut mit der Historie gemischt und beides lebhaft verbunden. Ich habe mich sofort an viele Dinge aus der damaligen Zeit erinnert und war schnell mitten im Geschehen drin. Es war wie ein Zeitsprung in die Vergangenheit.
Die Charaktere sind perfekt dazu erstellt. Alle sehr lebendig, natürlich und gut vorstellbar. Wie ich es auch noch in Erinnerung habe. Die Ortschaften und Gegebenheiten sind so detailhaft geschildert, dass ich oftmals das Gefühl hatte daneben zu stehen. Da kommen Gefühle auf. Definitv ein Buch, das von vielen gelesen werden und zum Nachdenken anregen sollte.