Kreativer Schreibstil
Es ist seltsam, für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, denn ich fühle mich sehr zerrissen.
Eigentlich wäre es ein typisches Buch gewesen, das ich normalerweise nach einigen Seiten abgebrochen hätte: ...
Es ist seltsam, für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, denn ich fühle mich sehr zerrissen.
Eigentlich wäre es ein typisches Buch gewesen, das ich normalerweise nach einigen Seiten abgebrochen hätte: der größte Minuspunkt sind für mich die fehlenden Quellenangaben, ein absolutes No-Go bei einem historischen Buch mit realen Personen. Der andere Punkt ist der Schreibstil, der sich zwischen schwülstig und außerordentlich „kreativ“ bewegt. Aber genau letzteres hat mich dran bleiben lassen, und ich hatte sogar irgendwann begonnen, die lustigsten Formulierungen zu markieren. Bei Corina Bomann sind Dinge nicht einfach, sondern sie sind immer WIE (hier bitte Metaphern übertriebener theatralischer Natur einsetzen). Es ist auch extrem lustig was ihre Protagonisten körperlich alles ereilt: der Körper pocht, pulsiert, flimmert oder zittert, ab und an flattert auch der Bauch vor Aufregung (nein, es flattert nicht IM Bauch, sondern gleich der ganze Bauch). Das Herz rast, pocht, hämmert und schlägt und bitte fragt erst gar nicht nach dem Erröten: aus Wut, Scham, Verlegenheit, Anstrengung, Hitze oder Kälte (Achtung Trinkspielalarm mit Alkoholvergiftungsgefahr nach wenigen Seiten).
Ja, also um es kurz zu machen: der Schreibstil hat mich hart an meine Toleranzgrenze gebracht.
Aber ich blieb dran, weil es doch irgendwie spannend und nett war und ich werde mich tatsächlich um die beiden Nachfolgebände kümmern.
Wie gesagt, Quellenangaben wären wirklich absolut angebracht.