Ein interessanter Exkurs in die niederländische Vergangenheit
Catrijn, eine junge Witwe, die nun ihren Lebensunterhalt als Haushälterin verdienen muss, wagt es nur heimlich ihrem liebsten Hobby nachzugehen. Dem Malen. Denn in den Niederlanden zu Zeiten Rembrandts ...
Catrijn, eine junge Witwe, die nun ihren Lebensunterhalt als Haushälterin verdienen muss, wagt es nur heimlich ihrem liebsten Hobby nachzugehen. Dem Malen. Denn in den Niederlanden zu Zeiten Rembrandts ist es nicht gerne gesehen, dass sich Frauen mehr als nötig damit beschäftigen. Erst als besondere Umstände es erfordern, darf sie als Keramikmalerin ihrer Leidenschaft nachgehen.
Das wunderschöne Cover hat mich magisch angezogen und als ich den Klappentext gelesen habe, war es um mich geschehen. Das Buch schien wie für mich gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Simone van der Vlugt hat ein sehr schönes Buch geschaffen, das ich voller Faszination gelesen habe. In einer Mischung aus Fakt und Fiktion beschreibt die Autorin das Leben einer mutigen jungen Frau, die sich, über alle Widerstände hinweg, ihr eigenes Leben aufbaut.
Detailliert und bildhaft wird hier geschrieben, die Farben, die Landschaft, die Städte so wahrheitsgetreu benannt, dass man sie direkt vor Augen hat, die Stimmungen, Gefühle und Gerüche so realistisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, man spürt sie selbst. Die kurzen, knappen Kapitel bringen eine gewisse Spannung, die sich durch das ganze Buch zieht. Ich konnte es fast nicht mehr weglegen und war traurig, als es zu Ende war. Ich hätte noch ewig so weiterlesen können, so gefangen war ich in der Geschichte. Das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe, für mich hätte das Buch ruhig noch einige Seiten mehr haben können. Ich hätte mich gerne noch tiefer in die Materie versenkt.
Die historischen Ereignisse, die geschickt in die Handlung verwoben wurden, sind gut recherchiert und machen den Roman authentisch. Catrijn habe ich gleich in mein Herz geschlossen, sie ist sehr sympathisch und realistisch dargestellt. Auch die anderen Charaktere zeigen ihre Ecken und Kanten und werden so fast zu richtigen Menschen.
Insgesamt betrachtet hat mir der Roman sehr gut gefallen. Er hat mir interessante Einblicke in die Geschichte der Malerei, insbesondere der Porzellanmalerei, gezeigt und mich für einen Sommerabend in die Vergangenheit entführt.