Emotionale Einblicke in das Leben einer alleinerziehenden Mutter und ihren japanischen Alltag
„Räume des Lichts“ von Yuko Tsushima ist eine Neuentdeckung aus dem Jahr 1979. Dabei ist es wirklich erstaunlich wie aktuell und gut lesbar der Roman auch in unserer heutigen Zeit noch ist. Ich persönlich ...
„Räume des Lichts“ von Yuko Tsushima ist eine Neuentdeckung aus dem Jahr 1979. Dabei ist es wirklich erstaunlich wie aktuell und gut lesbar der Roman auch in unserer heutigen Zeit noch ist. Ich persönlich habe die Geschichte tatsächlich als äußerst zeitlos erlebt und mit großer Faszination gelesen. Erschreckend intim wird aus der Sicht einer frisch getrennten alleinerziehenden Mutter und ihrer 3-jährigen Tochter erzählt. Offen und ungeschönt geht es auch um Schwächen und nicht alle Szenen sind leicht auszuhalten. Auf nur 200 Seiten entfaltet sich so eine ganz eigene Welt und es ist wirklich erstaunlich wie gut es der Autorin gelingt mit nur wenigen Worten sehr viel zu erzählen. Eine große Stärke des Romans ist auf jeden Fall außerdem die emotionale Tiefe und die Klarheit mit welcher erzählt wird. Offen und ungeschönt geht es um das vorherrschende Bild einer Mutter und zwar alles eingebettet in die japanische Kultur. Themen wie Trennung werden hier zum Beispiel deutlich schambehafteter erlebt, wobei natürlich auch die Zeit in welcher die Geschichte spielt eine Rolle spielt. Aber auch darüber hinaus gelingt es der Autorin ganz Nebenbei kulturelle Besonderheiten zu vermitteln und die Handlung darin zu verorten. Beeindruckend wird hier auf wenigen Seiten ein ganzes Jahr gekonnt erzählt. Mich persönlich hat der Roman tief beeindruckt, aber auch emotional mitgenommen. Der Schreibstil zog mich ab der ersten Seite in seinen Bann und obwohl ich keine Fan von offenen Enden bin, ist es hier einfach nur perfekt und stimmig. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!