Spannender Krimi mit Milieustudie
Kimmie lebt in dem berliner Stadtviertel Neukölln. Sie wächst in einer sozialschwachen Umgebung auf, in der es von Anfang an gilt, um seinen Platz zu kämpfen. Leider stellt sich sowohl für Kimmie als auch ...
Kimmie lebt in dem berliner Stadtviertel Neukölln. Sie wächst in einer sozialschwachen Umgebung auf, in der es von Anfang an gilt, um seinen Platz zu kämpfen. Leider stellt sich sowohl für Kimmie als auch für ihren Freund Toto schnell heraus, dass sie zu den Schwachen gehören und somit immer wieder Anfeindungen und Misshandlungen unterworfen sind. Toto flüchtet sich h in die Drogen und häuft damit seine Schwierigkeiten weiter an. Eines Tages wird ein toter Drogendealer in Totos Wohnung gefunden, während Toto selber komatösen auf dem Boden liegt und die Polizei unter seinem Körper die Mordwaffe entdeckt. Ein neuer und sehr bewegender Fall für den extrovertierten Kommissar Breschnow.
“Endstation Neukölln“ ist bereits der dritte Band um den alkoholkranken Ermittler Breschnow. Connie Roters setzt mit dem neuen Band qualitativ direkt bei dem Vorgänger “Das Grab im Schnee“ an, welcher mir auch richtig gut gefallen hat. Die Autorin legt sehr viel Wert auf die Beschreibung der einzelnen Charaktere und stellt diese interessant dar. So ist der Hauptprotagonist Breschnow ein Mann der neben den Ermittlungsarbeiten auch noch seinen eigen Kampf auszufechten hat. Gerade diese Tiefe der Protagonisten gibt dem Kriminalroman seinen besonderen Charme. In Endstation Neukölln hat mir vor allem die authentische und unverblümte Schilderung des Milieus, in der das Buch spielt, gefallen. Es schildert sehr ergreifend die teilweise vorbestimmten Schicksale in einer rauchen aber leider realistischen Welt, ohne dabei reißerisch zu wirken. Der Spannungsbogen kommt aber, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, auch nicht zu kurz, wobei bei mir die Auflösung des Falls streckenweise hinter der spannenden Entwicklung der einzelnen Charaktere hinten anstand.
Insgesamt ist der Autorin Connie Roters ein sehr ergreifender und fesselnder Krimi gelungen, der mich auch noch im Nachgang länger beschäftigt hat und den ich sehr gerne weiterempfehle. Ich bewerte das Buch daher mit aus meiner Sicht völlig verdienten fünf von fünf Sternen.