Cover-Bild Die Eispiraten
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 28.06.2017
  • ISBN: 9783404175413
Dirk Husemann

Die Eispiraten

Historischer Roman

"Dieses Schiff erscheint plötzlich. Wie der Nebel. Und ebenso schnell ist es wieder verschwunden. Es hat den Kopf eines Drachen, und statt Segel hat es Flügel."

Mittelmeer, A.D. 828. Der Wikinger Alrik und seine Mannschaft gehen einem rasanten Geschäft nach: Sie schaffen Schiffsladungen voll Eis vom Ätna an die Adria. Noch schneller als die Eispiraten ist nur ihr Ruf - und der erreicht den Dogen von Venedig. Von ihm erhalten sie den Auftrag, die Gebeine des heiligen Markus aus Alexandria herauszuschmuggeln und in die Lagunenstadt zu bringen. Doch ein Heiliger ist weit schwieriger zu beschaffen als Eis von einem Vulkan ...

Game of Bones - Knochenjad im Mittelalter. Ein temporeiches historisches Abenteuer um die schnellsten Seefahrer Italiens, einen Schatz von ungeahntem Wert und eine halsbrecherische Verfolgungsjagd auf dem Mittelmeer. Dirk Husemann erweckt vergessene Geschichte(n) zum Leben.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2017

Abenteuer im 9. Jahrhundert[

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Im Jahre 828 hat der Wikinger Alrick einen guten Einfall, um sich und seine Mannschaft zu ernähren. Er macht sich zunutze, dass die Menschen immer das wollen, was nur schwer zu beschaffen ist. In seinem ...

Im Jahre 828 hat der Wikinger Alrick einen guten Einfall, um sich und seine Mannschaft zu ernähren. Er macht sich zunutze, dass die Menschen immer das wollen, was nur schwer zu beschaffen ist. In seinem Fall ist dies Eis, um daraus eine köstliche Nascherei herzustellen. Mit seiner Mannschaft besorgt er dies schwierige Gut direkt vom Feuer spuckenden Ätna. Sie liefern es an die reiche Bevölkerung an die Adria. Schnell geht ihnen der Ruf voraus, das schnellste Schiff im Mittelmeer zu besitzen. Auch bis Venedig schafft es dieser Ruf. Hier bekommt Alrik jetzt den Auftrag den Heiligen Markus herbeizuschaffen. Dies ist aber nicht so einfach, den die Gebeine des Heiligen liegen in Alexandria und können nicht mal so eben einfach mitgenommen werden. Der Doge braucht für diese Aufgabe unerschrockene Männer und vor allem schnelle Männer. Alrik und seine Piraten scheinen dafür genau richtig zu sein.

„Die Eispiraten“ ist ein herrlicher Abenteuerroman. Er erzählt von unerschrockenen Männern, die weder Tod noch Teufel fürchten. In rasantem Tempo geht es von einer Gefahr in die nächste und zurück.
Der Erzählstil ist dabei einfach zu lesen, die Seiten blättern sich quasi von allein.
Dirk Husemann hat in Alrik einen echten Piraten geschaffen, er lässt ihn lebendig werden. Erzählt dabei aber auch von seiner verletzlichen Seite. Alrik zur Seite stehen seine Söhne und seine Mannschaft, gerade der Zusammenhalt der Männer wurde hier gut dargestellt. Eine schöne Liebesgeschichte gibt es zudem auch noch ganz nebenbei. Sie passt aber gut in das Gesamtbild.

Mir hat dieser Roman großen Spaß gemacht. Es war spannend zu sehen, wie Alrik und seine Begleiter die Gebeine des heiligen Markus gesucht haben. Sie hatten dabei so manches Abenteuer zu bestehen, und auch die Liebe kam hier nicht zu kurz. Auch wenn es ein Abenteuerroman war, gab es doch auch Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Ich hatte sie so nicht erwartet. Aber es ist schön, wenn einem ein so offenbar leicht durchschaubarer Roman dann doch noch überraschen kann.

Eine Karte, zu Beginn, erlaubt es dem Leser die Reiseroute nachzuvollziehen. Ein Personenregister sorgt für die nötige Übersicht bei den Protagonisten und ein Glossar klärt zum Schluss die fremden Begriffe. Sogar einen kleinen Aufbau eines Wikingerschiffs gibt es hier zu sehen. Schöne Details, die ich immer wieder gern in Romanen sehe.

„Die Eispiraten“ war für mich ein richtiger Abenteuerroman, in dem ich in eine andere Welt abtauchen konnte. Er erzählt anschaulich davon, wie das Leben im 9. Jahrhundert ausgesehen haben mag. Von dem Glauben der Menschen, von ihrer Art zu leben und ihre Treue zu einander. Es hat mir Spaß gemacht hier zu lesen, und mit auf große Fahrt ins Mittelmeer zu gehen. Es ist von allem etwas dabei, Gefahr, Liebe und Intrigen.

Veröffentlicht am 22.07.2024

Schwierig

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Alrik mit seinem Wikingerschiff und seiner bunt zusammengewürfelten Mannschaft segelt zwischen dem Ätna und der Fürstenstadt Ravenna hin und her. Geladen hat er dabei frisches Eis vom Gipfel des Vulkanes, ...

Alrik mit seinem Wikingerschiff und seiner bunt zusammengewürfelten Mannschaft segelt zwischen dem Ätna und der Fürstenstadt Ravenna hin und her. Geladen hat er dabei frisches Eis vom Gipfel des Vulkanes, dass ihm gutes Geld einbringt. Doch die hohen Herren der Dogenstadt Venedig werfen ein begehrliches Auge auf das schnelle Schiff. Sie brauchen es, denn sie wollen aus der Stadt Alexandria die Gebeine des Heiligen Markus holen, und sie nach Venedig bringen. Ein riskantes Unterfangen, das auf Alrik und seine Mannschaft zukommt.

Beginnen tut das Buch mit einer Rückblende, wie es dazu kommen konnte, dass der Wikinger Alrik mit seinem Schiff nicht auf den Nordmeeren unterwegs ist. Intriegen und blutige Zwietracht werden angeschnitten, doch der Prolog hat für die gesamte restliche Geschichte absolut keine Bedeutung mehr, ist überflüssig, verspricht dennoch mehr Potential auf Spannung, als die eigentliche Geschichte im Endeffekt bereithält.

Wie dem auch sei, auf die eigentliche Geschichte möchte ich gar nicht so genau eingehen. Es fällt mir auch recht schwer, in meinem Kopf zusammenzufassen, welchen Verlauf die Handlung nun eigentlich nimmt. Was bleibt ist allerdings das Vorhandensein der einen oder anderen Logiglücke (Gipfel des Ätna - Ravenna innheralb eines Tages? I doubt it). Auch werden immer wieder Handlungsstränge angebrochen, die dann nicht mehr oder nur minder weiterverfolgt werden. Immer wieder tauchen Figuren auf, die für die Schatzjagd eine bedeutende Rolle spielen, wie es mit denen dann weitergeht interessiert den Autor dann aber widerum herzlichst wenig. Ingesamt ist für mich dann auch nur sehr wenig Spannung aufgekommen.

Da hat der sprachliche Stil des Autors leider auch nicht zum Lesevergnügen beigetragen. So wird inflationär mit Vergleichen herumgeschleudert, die einem beim Lesen wirklich die Augen wegtoasten.

"Gern hätte Alrik seinen Begleitern Ruhe geboten. Doch ebensogut hätte er veruschen können, das Meer zum Schweigen zu bringen. Ohnehin fiel die Gruppe im nächtlichen Alexandria auf, wie eine Horde weißer Affen. [...]denn der Brandgeruch lag über der Stadt wie der Gestank von Leichen über einem Schlachtfeld." (S. 218)

Das alles innerhalb einer einzigen Seite ist dann doch zu viel für mich. Auch verfällt der Autor so sehr dem Wahn seines literarischen Lieblingsstilmittels, dass er auf Seite 193 vollkommen zu vergessen scheint, dass im Mittelmeerraum des 9. Jahunderts der Anbau von Kürbissen sich als recht schwierig erwiesen haben dürfte.

Neben dem sprachlichen Debakel haben mir dann auch noch die Protagonist:innen den letzten Nerv geraubt. Klischeehaft und vor allem einer dümmer als der nächste. Allen voran Matelda, der Tochter des Dogen scheint es an Hausverstand und den primären Instinkten, die es zum Überleben braucht, zu mangeln. Und dann wird da auch noch beschrieben, dass sie schlauer als ihr Vater der Doge sei. Prost, Mahlzeit und Ende.

Insgesamt eine ziemliche Tortur. Möge lesen wer will, ich kann allen Menschen, die gerne sich in historischen Gefielden bewegen nur davon abraten.

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