Das große deutsch-italienische Familienepos von Bestsellerautor Mario Giordano - sinnlich, farbenfroh, imposant.
Ende des 19. Jahrhunderts wächst Barnaba Carbonaro in einem archaischen Sizilien auf, den Kopf voller Träume von Reichtum und einer Familiendynastie. Und tatsächlich steigt er mit Gewitztheit und Mut vom bettelarmen Analphabeten zum Dandy auf und schließlich zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.
Ein großes deutsch-italienisches Familienepos: sinnlich, farbenfroh, imposant.
Ein toller Roman über Sizilien, starke Frauen, geschäftstüchtige Männer, von Glück und Unglück und vor allem über Familie. Ich brauchte etwas, um mich in den etwas ungewöhnlich, sehr deftigen und direkten ...
Ein toller Roman über Sizilien, starke Frauen, geschäftstüchtige Männer, von Glück und Unglück und vor allem über Familie. Ich brauchte etwas, um mich in den etwas ungewöhnlich, sehr deftigen und direkten Schreibstil einzulesen. Anfangs erschien mir die Jugend der Hauptfigur auch etwas zu ausschweifend erzählt. Doch letztlich hat alles seinen Sinn, eins führt zum anderen und im Verlauf des Buches haben mir insbesondere die Wiederholungen und ungewöhnlichen Formulierungen besonders gut gefallen. Das Leben der Hauptfigur, vom bitterarmen Kinderarbeiter zum erfolgreichen Geschäftsmann ist sehr gut eingefangen. Das karge Leben im Sizilien der Zeit um 1900, Aufstieg und Fall, Standesunterschiede und Mafiosi, Tradition und alte Bräuche und Legende ziehen mich in ihren Bann. Dabei sind insbesondere gle ungewöhnlichen Frauenfiguren hervorzuheben, die Barnabas Leben bestimmen. Besonders beeindruckt haben mich die Geister und Gespenster, die wie selbstverständlich auf- und wieder abtreten, als fester Teil der Familie. Ein ungewöhnlicher Roman, der mich aber wirklich im Herzen berührt.
»Mein Urgroßvater Barnaba Carbonaro, Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin, hat vierundzwanzig Kinder gezeugt, einen Menschen getötet und ein Mandarinenimperium gegründet.« S.9
Inspiriert von ...
»Mein Urgroßvater Barnaba Carbonaro, Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin, hat vierundzwanzig Kinder gezeugt, einen Menschen getötet und ein Mandarinenimperium gegründet.« S.9
Inspiriert von der Geschichte seiner eigenen Familie schreibt Giordano ein großartiges Familienepos. Barnaba wird 1880 in Taormina geboren und muss sich schon als Kind, als sogenannter Carusi, auf den Orangenfeldern verdingen. Mit 10 Jahren steht er als Aktmodel vor der Kamera des Barons von Goedel und ab da weiß er, er will reich werden. Lesen und Schreiben wird er nie lernen, aber rechnen kann er wie kein anderer, denn Zahlen sind für ihn wie Magie. Und Mandarinen werden seine Passion. Mit viel Einfallsreichtum und Mut wird er vom Dandy zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Doch sein Leben ist wie eine lange Odyssee, nicht immer ist das ersehnte Glück an seiner Seite, mal gewinnt, mal verliert er. 1960 blickt der Patriarch im verschneiten München auf ein abenteuerliches Leben zurück, in dem ihm so mancher Streich gelungen ist, er seine erste große Liebe nie vergessen hat und auf dem Rücksitz seines Mercedes noch immer die Toten sitzen, die ihn nicht loslassen.
Was für eine imposante Geschichte, die doch so viel mehr ist als nur ein Familienepos. Es ist ein Stück sizilianische Geschichte, voller Sinnlichkeit und Temperament, voller süßer und auch trauriger Momente. Doch es wird auch magisch, denn der Aberglaube hat auf Sizilien eine lange Tradition, selbst wenn man weiß, dass die Hausgeister (Padruneddi) nicht wirklich existieren, besser, man arrangiert sich mit ihnen, gibt ihnen, was sie wollen, damit man sie loswird.
Die Zitrusfrüchte sind eine Metapher für das Leben auf Sizilien, so süß und saftig sie auch sind, bevor man sie genießen kann, steht ein hartes Stück Arbeit. Und die wenigen, die das Geld besitzen, die Macht haben – auch mit ihnen muss Barnaba sich arrangieren, wenn er den Göttern das Glück abtrotzen will.
Es ist aber auch eine Geschichte von Armut, Korruption, Hunger und Krieg. Sizilien ist noch wirtschaftlich rückständig, als der Rest Europas schon elektrifiziert ist. Das Patriarchat ist tief verwurzelt, die Bevölkerung hungert, ein täglicher Überlebenskampf, den viele verlieren. Um als Tagelöhner diesen Strukturen zu entkommen, bedarf es einer Menge Mut und Unverdrossenheit. Und das hat Barnaba.
Es wird zu keiner Zeit langweilig, Barnaba durch sein Leben zu begleiten, der unbeirrbar seinem Traum folgt. Obwohl mich natürlich die Kapitel in Sizilien mehr einnehmen konnten, fand ich es auch interessant, was er als Gastarbeiter in Deutschland erlebt hat. Giordano sind hier sehr authentische Charaktere gelungen, die ihrer Rolle gerecht wurden. Sprachlich ist es für mich ein Genuss, jede Zeile ist ein Stück Sizilien, humorvoll, bildgewaltig, voller Lebenslust.
Die Geschichte hat den Geruch von Mandarinenblüten, schmeckt wie ein Cannolo und wärmt die Seele wie die sizilianische Sonne – eine Eruption der Sinne. Ich freue mich jetzt schon auf den Fortgang der Geschichte, den Giordano bereits schreibt.
Am Ende steht die Frage, die sich alle Sizilianer stellen: Wer sind wir? Sind sie mehr als nur die Nachfahren von Zyklopen und griechischen Piraten? Ob Giordano eine Antwort weiß, müsst ihr selbst lesen.
Das Buch von Mario Giordani "Terra Sicilia" hat mir im Ganzen sehr gut gefallen,.
Es wird interessant über den Sizilianer Barnaba Carbonaro, dessen große Familie über Generationen hinweg, und seinem Werdegang ...
Das Buch von Mario Giordani "Terra Sicilia" hat mir im Ganzen sehr gut gefallen,.
Es wird interessant über den Sizilianer Barnaba Carbonaro, dessen große Familie über Generationen hinweg, und seinem Werdegang erzählt. Er wuchs in sehr armen Verhältnissen auf und musste schon als Kind arbeiten, um die Familienkasse aufzubessern. Obwohl er nie Schreiben und Lesen gelernt hatte, konnte er dennoch schon in Kindertagen sehr gut mit Zahlen umgehen und demnach auch excellent rechnen. Das hat ihm in seinem beruflichen Fortkommen sehr gut geholfen. Eingebunden in sein persönliches Schicksal ist eine Beschreibung der landschaftlich wunderschönen Insel mit ihren vielen Orangengärten, mit ganz viel Geschichte und mit zeitnahen, politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, überspannt mit technischen und kulturellen Entwicklungen über 80 Jahre hin bis ins Jahr 1960 in Europa.
Nachdem er sich umfassende Kenntnisse im Obst-, Gemüse- , aber insbesondere im Orangenanbau angeeignet hatte, versuchte er sich im Handel damit und konnte dort auch Fuß fassen. Das ermöglichte ihm später auch, nachdem es ihn nach Süddeutschland (München) verschlagen hatte, dort erst klein, mit vielen Rückschlägen, dann groß im Orangen-Exporthandel einzusteigen - und obwohl er nie die deutsche Sprache gelernt hatte, wurde er mit diesem Handel reich!
Der Schriftsteller berichtet auch ausführlich über das Liebesleben des Barnaba Carbonaro, er blickte im Alter auf Kinder und Enkelkinder, die von seinen gezeugten 24 Kindern mit seiner Frau übrig geblieben und die alle in Deutschland verblieben sind, dabei wird auch von einem Sohn mit einer deutschen Frau - einerseits dramatisch, aber immer anschaulich und interessant erzählt.
Ich habe aus diesem Buch neue Erkenntnisse, insbesondere über Sizilien und dessen Bewohner aus dieser Zeit bekommen und mir vorstellen können, wie Analphabetismus und Armut Menschen prägen . Dieses Thema hat Giordani auch sehr ausführlich und nachvollziehbar behandelt.
Der Stil dieses Buches ist nicht immer nur sachlich, manchmal sehr emotional und auch mit einigen "Blüten", z.B. auf Seite 81:"Eine Standuhr hat scheu die Stunden der Nacht verkündet!“
Mir hat es Freude gemacht, dieses Buch zu lesen, ich kann es sehr empfehlen, zumal der Schriftsteller eine sehr angenehme und gut lesbare Satzstellung und Wortwahl benutzt hat.
Es geht um die Lebensgeschichte des sizilianischen Patriarchen Barnaba, erzählt aus der Perspektive seines Urenkels.
Der Roman spielt überwiegend auf zwei Zeitebenen: Ende des 19. Jahrhunderts in Sizilien ...
Es geht um die Lebensgeschichte des sizilianischen Patriarchen Barnaba, erzählt aus der Perspektive seines Urenkels.
Der Roman spielt überwiegend auf zwei Zeitebenen: Ende des 19. Jahrhunderts in Sizilien - Barnaba als kleiner Junge und als Heranwachsender - und 1960 - Barnaba am Ende seines Lebens in München.
Sein bereits als Kind hartes Leben sowie seine Entwicklung zu einem erfolgreichen Geschäftsmann mit vielen Rückschlägen wird uns in eindrucksvoller Weise dargestellt. Hierbei steht vor allem auch immer wieder seine Familie im Vordergrund, das schwierige Verhältnis zu seinen Eltern, zahlreiche Liebschaften, eine große Kinderschar, auch hier wieder viele Schicksalsschläge.
Zahlreiche Motive begleiten uns in diesem Roman, die der Leser aber selbst entdecken sollte, damit hier nicht zu viel vorweggenommen wird.
Die Sprache ist wunderbar bildhaft und blumig, der Autor findet immer wieder wunderschöne ausschmückende, aber nicht zu übertriebene Beschreibungen.
Für mich ist dies ein ganz außergewöhnlicher Roman mit einer ergreifenden Geschichte. Nichts, um es einfach mal so schnell herunterzulesen, aber dennoch nicht zu anspruchsvoll. Ich kann nur empfehlen, sich auf dieses ganz besondere Familienepos einzulassen, die Geschichte an sich und auch die sprachliche Darstellung werden es belohnen.
Die letzte Seite lässt hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt, obwohl nichts Wichtiges offen bleibt. Da hat sich der Autor wohl selbst alle Möglichkeiten offen gelassen.
Barnaba „Nino“ Carbonaro wird 1880 in Sizilien geboren. Trotz Armut und Schläge, die seinen Alltag prägen, entkommt er das übliche Schicksal dieser Zeit: Dank Pfiffigkeit, Kampflust und Hartnäckigkeit, ...
Barnaba „Nino“ Carbonaro wird 1880 in Sizilien geboren. Trotz Armut und Schläge, die seinen Alltag prägen, entkommt er das übliche Schicksal dieser Zeit: Dank Pfiffigkeit, Kampflust und Hartnäckigkeit, sowie unerwarteter Begegnungen entwickelt er sich zum Patriarchen einer angesehenen Großfamilie zwischen Sizilien und München.
Der Roman „Terra di Sicilia - die Rückkehr des Patriarchen“ von Mario Giordano ist ein besonderes Highlight unter den Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Das farbenfrohe Cover ist ein Hingucker und fasst gut zusammen, wie wichtig die Zitrusfrüchte und die Fotografie in Barnabas Leben sind.
Der Erzähler dieser abenteuerlichen Geschichte ist Barnabas Urenkel. Der Stammbaum am Anfang des Buches unterstützt ungemein das Verständnis der Beziehungen, besonders wenn der Erzähler den Leser oder die Leserin zwischendurch nach München im Jahr 1960 entführt.
Mario Giordano gibt mit diesem Buch einen Ausblick auf das Leben in Sizilien um die Jahrhundertwende. Wahre Begebenheiten, wie ausführlich recherchierte Beschreibungen der sizilianischen Kultur und der schweren Arbeit in den Zitrushainen, und Mythen, sei es Odysseus oder die sizilianischen patruneddi, vermischen sich und schaffen ein einmaliges Epos, das nach Mandarinen und Sonne duftet.
Barnaba „Nino“ Carbonaro ist eine faszinierende ambivalente Figur: Analphabetisch bis zum Ende seines Lebens, aber dank Kreativität und eine besondere Beziehung zu Zahlen sehr begabt und geschäftstüchtig. Deutschland spielt eine wichtige Rolle in seinem Leben, jedoch wird er nie mehr als ein paar deutschen Wörter kennen. Trotz Liebe und eine Großfamilie, verbringt er einen Großteil seines Lebens allein.
Zeitlose Befragungen sind auch Teil seiner Existenz, wie die Frage zwischen Sicherheit und Freiheit. Er gehört zu den Leuten, die für ihr Leben die Freiheit gewählt haben.
Mario Giordano hat ein einen bezaubernden Schreibstil: Die Lyrik seiner Beschreibungen hat mich verzaubert. Wenn er den Geschmack eines cannolo oder einer Mandarine wiedergibt, wachen die Papillen auf und ein wohlschmeckendes Gefühl füllt den Mund. Zusätzlich verwandelt Mario Giordano die Zeit, zumindest das Jahrhundert, in eine eigenständige Figur des Romans, die den Leser oder die Leserin während der Geschichte begleitet.
„Terra di Sicilia - die Rückkehr des Patriarchen“ war für mich ein Vergnügen, das ich gern noch verlängert hätte… Ein Cannolo, das man gern noch länger im Mund hätte…