Wunderbar nostalgisch und schön
Auch der zweite Teil der Schönbrunn - Saga ist Beate Maly wunderbar gelungen. Diesmal steht Greta, Emmas Schwester im Mittelpunkt. Nach dem Ende des furchtbaren ersten Weltkriegs kommt ihr Mann Gustav ...
Auch der zweite Teil der Schönbrunn - Saga ist Beate Maly wunderbar gelungen. Diesmal steht Greta, Emmas Schwester im Mittelpunkt. Nach dem Ende des furchtbaren ersten Weltkriegs kommt ihr Mann Gustav nicht mehr zurück. Greta muss ihre Tochter Gisi alleine großziehen. Dabei wird sie liebevoll von ihrer Familie - Schwester Emma und Schwager Julius - unterstützt.
Greta trauert viel um Gustav. Damit sie auch einmal auf andere Gedanken kommt und neue Menschen kennen lernen kann, beginnt sie eine Ausbildung zur Pädagogin. Im berühmten Schloss Schönbrunn gab es kurz nach dem ersten Weltkrieg tatsächlich eine pädagogische Schule und ein Kinderheim. Die Sozialdemokraten waren zur damaligen Zeit sehr bemüht die furchtbaren und trostlosen Umstände der Waisenkinder zu verbessern.
Dort freundet sich Greta schnell mit Melanie an. Diese bricht nach kurzer Zeit die Ausbildung jedoch ab und geht ihrem künstlerischen Talent nach. Sie beginnt in der berühmten Wiener Werkstätte zu arbeiten.
Der Pädagoge Michael Brenner ist von Greta sehr angetan und sucht immer wieder ihre Nähe. Als Greta im Kinderheim ein Praktikum absolviert, sieht sie hautnah wie schlecht einige Betreuerinnen mit den Kindern umgehen. Das möchte sie so nicht hinnehmen und kämpft um bessere Bedingungen.
Wird Greta es schaffen den Kindern zu helfen? Und wird sie sich Michael gegenüber öffnen können?
Beate Maly schreibt mit viel Detailwissen und sehr bildhaft. Beim Lesen ist man regelrecht im Wien der 20er Jahre mit all den Entbehrungen und Tragödien welche unmittelbar nach dem Weltkrieg entstanden sind. Dennoch ist dieses Buch voller Hoffnung und Mut, denn Greta geht ihren eigenen Weg und gibt nicht auf.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mir schöne Lesestunden beschert.