Spannend und unterhaltsam
Ein neuer Krimi von Wolfgang Burger, das heißt für mich: stante pede mit dem Lesen beginnen und nicht damit aufhören können, ehe der Schlusspunkt auftaucht. Wie alle vorherigen Bände von Wolfgang Burger ...
Ein neuer Krimi von Wolfgang Burger, das heißt für mich: stante pede mit dem Lesen beginnen und nicht damit aufhören können, ehe der Schlusspunkt auftaucht. Wie alle vorherigen Bände von Wolfgang Burger (die "Karlsruher" eingeschlossen) geht auch "Die falsche Frau" unter die Haut. Auch hier sind es - neben dem fesselnden und zugleich bewegenden Hauptthema - die Storys "dahinter", die er geschickt zu einem spannenden homogenen und lesenswerten Ganzen zusammenfügt. Wie er es fertig bringt, sich in die verschiedenen Charaktere - hier vor allem der "falschen Frau" - einzufühlen, ist bemerkenswert. Wolfgang Burger geht es nicht einfach um "Whodunnit? Wer war der/die Böse?", sondern in erster Linie darum, wie es zu dem Verbrechen gekommen ist, welche Hintergründe und Umstände, welches Umfeld mit verantwortlich dafür sind bzw. ist, dass es geschehen konnte, ohne aber die Tat selbst zu rechtfertigen. Man glaubt, unsichtbar dabei zu sein. Bei aller Nachvollziehbarkeit: weder "Die falsche Frau" noch die früheren Bände sind 08/15-Krimis; sie sind zu schade, um lediglich "Zeit totzuschlagen", man muss schon etwas mitdenken. Ich wünsche Wolfgang Burger, dass es sehr, sehr viele Leser gibt, die dazu bereit sind. Es lohnt sich!