Cover-Bild Bekenntnisse eines Betrügers
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 10.05.2022
  • ISBN: 9783036958682
Rahul Raina

Bekenntnisse eines Betrügers

Alexander Wagner (Übersetzer)

»Bildungsberater« steht auf der Visitenkarte des jungen Inders Ramesh. Das klingt besser als »professioneller Prüfungsbetrüger«, denn sein Job ist es, für Indiens reichste Teenager diverse Examen abzulegen. Skrupel? Wozu? Moral ist eine Erfindung des Westens! Außerdem hat sich Ramesh seine Bildung hart erkämpft und möchte unter keinen Umständen in die bettelarmen Verhältnisse seiner Kindheit zurückkehren. Als er eines Tages bei den nationalen Uni-Aufnahmeprüfungen den ersten Platz belegt, macht er seinen Klienten, den 18-jährigen Rudi, über Nacht zum berühmtesten Mann ganz Indiens. Ausgelassen genießen die beiden das Leben in der Welt der Reichen und Schönen, treten aber den falschen Leuten auf die Füße und schlittern so in eine rasante Hetzjagd von Kidnapping und Erpressungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2023

Ironisch, mitreißend, gesellschaftskritisch

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Dieses Buch ist nicht nur ein Roman. Er vereint verschiedene Aspekte in einem. So ist er sowohl Krimi als auch ein satirischer und gesellschaftskritischer Roman in einem.

„Bekenntnisse eines Betrügers“ ...

Dieses Buch ist nicht nur ein Roman. Er vereint verschiedene Aspekte in einem. So ist er sowohl Krimi als auch ein satirischer und gesellschaftskritischer Roman in einem.

„Bekenntnisse eines Betrügers“ ist somit zum einen eine frische und bissige Satire auf das heutige Indien, wenn uns der Autor seine Hauptfigur aus ärmlichen Verhältnissen stammend, näherbringt, und mittels Verstand und Beharrlichkeit seinen Weg nach oben miterleben lässt. Und zum anderen diesen gewählten Lebensweg unseres Helden dafür nutzt, um ihn in kriminelle Machenschaften wie Bestechung, Erpressung und Entführung rutschen lässt.

Also ein Roman, der sich nicht so einfach einem bestimmten Genre zuordnen lässt, aber deshalb nicht weniger spannend und mitreißend ist. Im Gegenteil, man erfährt einiges über die Mentalität der Inder und der wirtschaftlichen und politischen Situationen in diesem Land. Mir hat dieser originelle und ungewöhnliche (Kriminal-)Roman gut gefallen. Nicht zuletzt wegen des in seinem Handeln so zu Herzen gehenden Hauptprotagonisten Ramesh.

Eine Leseempfehlung kann ich absolut aussprechen und ich vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2022

Die exotische Kulisse Indiens lockt mit Rahul Rainas bestechendem Gesellschaftsporträt und einer märchenhaften Betrügerstory.

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Beschreibung

Ramesh Kumar wächst als Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers unter ärmlichen Verhältnissen in den Straßen Dehlis auf. Das Schicksal bereitet ihm jedoch den Weg und ermöglicht ihm eine schulische ...

Beschreibung

Ramesh Kumar wächst als Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers unter ärmlichen Verhältnissen in den Straßen Dehlis auf. Das Schicksal bereitet ihm jedoch den Weg und ermöglicht ihm eine schulische Ausbildung, sodass er über seinen Stand hinauswächst. Als ›Bildungsberater‹ macht Ramesh gute Geschäfte, da ist die Moral nur nebensächlich, schließlich will Ramesh nie wieder zurück in die Verhältnisse seiner Kindheit.

Ganz Indien schaut auf den achtzehnjährigen Rudrash, den Erstplatzierten bei den nationalen Uni-Aufnahmeprüfungen ›All Indias‹ und über Nacht wird er zum gefragten Quizmoderator und Werbegesicht. Sein Erfolg ist jedoch Ramesh anzurechnen, der als Prüfungsbetrüger Rudis Aufnahmeprüfungen ablegte und sich nun ein Stückchen des Kuchens sichern will. Als Manager steht Ramesh Rudi in der Welt der Reichen zur Seite, doch als dieser den falschen Leuten auf den Schlips tritt, gerät alles außer Kontrolle..

Meine Meinung

Rahul Raina legt mit »Bekenntnisse eines Betrügers« einen Debütroman vor, der auf den ersten Blick an die vom Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte »Slumdog Millionär« erinnert, welche auf dem Roman »Rupien! Rupien!« von Vikas Swarup basiert. Doch Raina legt mit seinem Gegenwartsroman eine modernere und bissigere Story über Korruption und der Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten vor.

Im Mittelpunkt der temporeichen Handlung steht der charmante Gauner Ramesh Kumar, der geprägt von seiner Kindheit in Armut und Gewalt ist und Dank der Zuwendung der französischen Nonne Claire eine Chance im Leben erhält. Als diese jedoch schwer erkrankt, sieht sich Ramesh dazu gezwungen einen Deal mit dem Arzt einzugehen und gerät als Prüfungsbetrüger auf die schiefe Bahn. Es stellt sich auch die Frage, ob mit Ehrlichkeit und harter Arbeit ein Vorankommen in Indien überhaupt möglich ist.

Richtig spannend wird es, als Ramesh für einen Kunden sogar die ›All Indias‹ gewinnt und dieser in die High Society aufsteigt. Im Verstrickspiel zwischen Reichen, Medien und Politik entspinnt sich eine rasante Jagd, bei der Kidnapping und Erpressung auf der Tagesordnung stehen.

Die frische Erzählstimme von Rahul Raina macht die Lektüre zu einem Erlebnis mit großem Unterhaltungsfaktor, wobei die spitze Gesellschaftskritik ein tragendes Element einnimmt. Sicherlich werden Kennerinnen und Kenner der indischen Welt noch viel mehr Anspielungen in Rainas Werk wahrnehmen. Für mich macht neben Action und Bollywood-Flair, der komödiantische Esprit die Story absolut lesenswert. Wer auf der Suche nach einer exotischen Ganoven-Geschichte ist, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, ist bei »Bekenntnisse eines Betrügers« genau an der richtigen Adresse.

Fazit

Die exotische Kulisse Indiens lockt mit Rahul Rainas bestechendem Gesellschaftsporträt und einer märchenhaften Betrügerstory mit Slumdog-Millionaire-Vibes, die mit einer unglaublichen Leichtigkeit und viel Witz erzählt wird.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.08.2022

Veröffentlicht am 08.08.2022

Eine äußerst skurrile Geschichte

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Der junge Inder Ramesh arbeitet als „Bildungsberater“ - nun ja, eigentlich legt er für betuchte Teenager die Prüfungen ab, damit diese sie auch wirklich bestehen. Ramesh hat sich seine Bildung hart erkämpft, ...

Der junge Inder Ramesh arbeitet als „Bildungsberater“ - nun ja, eigentlich legt er für betuchte Teenager die Prüfungen ab, damit diese sie auch wirklich bestehen. Ramesh hat sich seine Bildung hart erkämpft, er kommt selbst aus einfachsten Verhältnissen. Für einen seiner Prüflinge legt er die Prüfungen so gekonnt ab, dass dieser, der 18jährige Rudi, zum berühmtesten Mann Indiens wird. Nun winkt Rudi die Moderation einer Fernsehsendung, tatkräftig unterstützt von Ramesh. Doch dann werden die beiden entführt…

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, das liegt vermutlich daran, dass ich mich mit der Lektüre in das Leben in der indischen Gesellschaft hineindenken musste. Doch sobald mir dies gelungen war, konnte ich gut eintauchen in diese bizarre Geschichte eines Betrügers, dessen Lebensgeschichte sich so ganz anders aufbaut als je gedacht. Dabei spiegelt die Geschichte das Leben in Indien, von Korruption geprägt und von eher vorgegebenen Lebenswegen. Um es auf den Punkt zu bringen: Eigentlich werden in Indien die Reichen immer reicher, die Armen bleiben kontinuierlich arm. Doch genau dieses Muster hat Ramesh unterbrochen, bis sein Lebenstraum jäh unterbrochen wird. Hier ändert sich dann auch der Tonfall des Buches, es wird zu einer Gangsterkomödie, die mit vielen slapstickartigen Situationen aufwartet. Wenn am Anfang der Geschichte die Gesellschaftskritik überwiegt, so sind es in der zweiten Hälfte des Buches die skurrilen Begebenheiten, die Rameshs Beruf so mit sich ziehen können.

Das Buch unterhält sehr gut, während es gleichzeitig der indischen Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Mir hat die Geschichte, nach leichten Anlaufschwierigkeiten, gut gefallenn, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Bildung auf indisch

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Ramesh, ein indischer junger Mann, hatte das Glück Zugang zu Bildung zu erhalten. Dies ermöglicht ihm nun sein einträgliches Geschäftsmodel. Er möchte auf keinen Fall die neu erarbeiteten Verhältnisse ...

Ramesh, ein indischer junger Mann, hatte das Glück Zugang zu Bildung zu erhalten. Dies ermöglicht ihm nun sein einträgliches Geschäftsmodel. Er möchte auf keinen Fall die neu erarbeiteten Verhältnisse wieder aufgeben und versucht mit Vorsicht sein Wissen zu Geld zu machen. Er legt für andere, die nicht wollen oder können, die Prüfung ab und lässt sich das ordentlich bezahlen. Natürlich geht das nicht auf Dauer gut und als die Dinge erst mal schief laufen, verselbstständigen sie sich. Murphys Gesetz schlägt zu und stürzt den Protagonisten in immer neue illegale Aktionen, die Entführungen häufen sich schließlich.
An den rüden Erzählstil musst ich mich erst ein wenig gewöhnen, aber dann gefiel es mir gut. Die vorausgehende Kindheitsgeschichte ist interessant und wirkt sehr authentisch. Die Lebensverhältnisse in einer unteren Kaste und ohne Mutter sind noch eher ernst, bis die Geschichte mit dem späteren Geschäftsmodell etwas in den Klamauk abrutscht. Dennoch gelingt es dem Autor hier Gesellschaftskritik unterzubringen. Die Zwänge und Ansprüche, die sein Geschäftsmodel möglich und einträglich machen sind interessant zu lesen, auch die "Bildungskonkurenz" zu China wird thematisiert.
Ein lesenswertes Buch, das die indischen Verhältnisse aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel aber interessant schildert.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Unterhaltsam

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Die Idee des Buchs hat mich sofort angesprochen; der Autor hat es auch tatsächlich geschafft, sie über 400 Seiten hinweg so umzusetzen, dass sie nichts von ihrer Originalität einbüßte. Der Handlungsfolge ...

Die Idee des Buchs hat mich sofort angesprochen; der Autor hat es auch tatsächlich geschafft, sie über 400 Seiten hinweg so umzusetzen, dass sie nichts von ihrer Originalität einbüßte. Der Handlungsfolge ist alles andere als abgeschmackt und fad; Rahul Raina stellt regelmäßig seine ausgefallene Fantasie und seinen Ideenreichtum unter Beweis.
Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, sie alle haben Schwächen und Fehler, und machten es mir, dem Leser, leicht, Sympathien zu ihnen aufzubauen.
Dem Autor ist es gelungen, die Spannung während des ganzen Buches aufrechtzuerhalten; nie langweilte ich mich oder verspürte den Wunsch, mehrere Seiten zu überblättern. Der Schreibstil ist locker und leicht; statt auf lange, verschachtelte Satzkonstruktionen setzt der Autor auf kurze, prägnante Sätze, die das Tempo vorantreiben. Dies geht manchmal auf Kosten der Atmosphäre; beizeiten hatte ich das Gefühl, durch die Geschichte zu eilen und in keiner Szene lange genug zu verharren, um mich in sie hineinfühlen zu können, um mich tatsächlich an den Ort des Geschehens versetzen und die Ereignisse hautnah miterleben zu können.
Insgesamt gesehen ist der Roman jedoch durchaus unterhaltsam und bietet einen kurzweiligen, amüsanten Lesegenuss.

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