Thriller | Kannst du deinen Erinnerungen wirklich trauen? – »Extrem spannend und verstörend gut!« Arno Strobel
Was hast du mit ihr gemacht? Du bist für ihren Tod verantwortlich. ERINNERE DICH!
20 Jahre ist es her, dass die Abiturientin Maja bei einer Wanderung spurlos verschwand. 20 Jahre, in denen ihr Freund Arno Seitz jede Erinnerung an das traumatische Ereignis verdrängt hat.
Jetzt kommt beim Abiturtreffen vieles wieder hoch – Bilder, Gefühle, längst Vergessenes. Die Freunde von damals beschließen, den Wanderweg noch einmal gemeinsam zu gehen. Und jemand, der sich nicht zu erkennen gibt, zwingt Arno, sich endlich seinen Erinnerungen zu stellen.
Er hat Maja als Letzter gesehen. Er weiß genau, wo sie an jenem Morgen waren. Er hat sie in die Höhle gelockt. Aber was ist dann passiert?
»›Erinnere dich!‹ hat mich gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Verstörend und grandios!«
Arno Strobel
Wir folgen aus der Sicht vom Dozent Arno Seitz, der ein Handy mit Nachrichten von der fremden Person Lost & Found erhält. Diese Person weiß, dass Arno ...
Dieser Psychothriller hat mir sehr gut gefallen.
Wir folgen aus der Sicht vom Dozent Arno Seitz, der ein Handy mit Nachrichten von der fremden Person Lost & Found erhält. Diese Person weiß, dass Arno seine Schulfreundin bei einer Wanderung umgebracht haben soll und will ihm helfen die Puzzleteile zueinander zu führen. Zudem kennt die Person auch selbst die kleinsten Geheimnisse von früher und Arno weiß nicht mehr an was er glauben soll, da er sich nicht mehr so gut an die Zeit von früher erinnern kann.
Das war eine pure Achterbahnfahrt, wie ich in die Gedankengänge von Arno eintauchen konnte. Jedes Mal dachte ich, ich weiß wer Lost & Found ist und wurde dann immer wieder vom Gegenteil überzeugt. Ich liebe unzuverlässliche Personen als Protagonisten und so war es auch bei Arno. Auch die Frage danach, wer seine Schulfreundin Maja umgebracht hat, ließ mich nicht aufhören weiter zu lesen, da der Schreibstil und die Schnelligkeit der Handlung überaus fesselnd ist.
Auch wenn die Handlung an sich nichts allzu neues aus dem Genre ist, konnte mich die Schreibweise, die Atmosphäre und der innere Monolog des Protagonisten überzeugen.
Maja, die Freundin des ich-Erzählers Arno Seitz, ist damals, als alle kurz vor dem Abitur gestanden haben, in der Nacht einer gemeinsamen Wanderung mit Arnos Freund Lukas und dessen damaliger Freundin ...
Maja, die Freundin des ich-Erzählers Arno Seitz, ist damals, als alle kurz vor dem Abitur gestanden haben, in der Nacht einer gemeinsamen Wanderung mit Arnos Freund Lukas und dessen damaliger Freundin Ulrike, verschwunden.
Arno lebt und arbeitet als Dozent für Literatur in Berlin, stammt aber aus Wendling in Bayern, wo auch das Unglück passiert ist. Seitdem war er nicht mehr in seiner Heimatstadt und hat auch keinen Kontakt mehr zu anderen Mitschülern; nicht einmal zu seinem damaligen besten Freund, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, denn nach Majas Verschwinden wurde die Unschuld von allen bewiesen. Denn alle gingen davon aus, dass Maja freiwillig verschwunden ist.
Bis Arno eines Tages eine Einladung zu einem Klassentreffen bekommt, zu dem er selbstverständlich nicht gehen will. Doch seine damalige Freundin ermuntert ihn dazu, die Leute und die Örtlichkeiten von damals wieder zu sehen, um das Trauma endlich aufarbeiten zu können.
Trotzdem er nicht zum Klassentreffen gehen will, meldet er sich an im Glauben, jederzeit wieder absagen zu können. - Leider war das einer der Charaktereigenschaften von Arno, die ich nicht leiden konnte. Dieses "Schwammige". Kein Rückgrat. Keine feste Meinung.
Und dann kommen auch noch seine psychischen Selbstzweifel hinzu, als er ein Prepaid-Handy zugeschickt bekommt, auf dem er Nachrichten (später sogar Anrufe mit Majas Stimme) von "Lost & Found" bekommt, der immer wieder Andeutungen zu Arnos Schuld macht und diesen dann Dinge glauben lässt, die er getan hätte. Und Arno zweifelt immer mehr an sich und seinen Erinnerungen Was ihn dann natürlich immer mehr glauben lässt, er hätte vielleicht doch etwas mit Majas Verschwinden zu tun. Auch kommen ihm dann nach und nach Erinnerungen, die dies bestätigen.
Mir hat dieser psychische Teil leider nicht so gut gefallen. Klar, dass man Geschehnisse, die lange zurückliegen, nicht mehr im Detail weiß. Oder Dinge vielleicht anders in Erinnerung hat. Aber komplette Erinnerungen plötzlich neu haben? Das ist für mich ungläubig.
Auch die ständige Wiederholung von "Lost & Found" am Ende jeder Nachricht: "Erinnere dich!", an das Arno dann sogar selbst nach jedem Gedanken denkt, war mit der Zeit zu viel.
Man hat auch das Gefühl, eine Zeit lang nur auf der Stelle zu treten und überhaupt nicht vorwärts zu kommen.
Spannend fand ich die Überraschung am Klassentreffen - Maja ist wieder da! Doch es ist 'nur' Majas 16 Jahre jüngere Schwester Anja, die Maja wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Und diese will mit den 3 Freunden die gleiche Wanderung machen, die sie damals mit Maja gemeinsam machten. Um ihrer Schwester, die sie kaum kannte, näher zu kommen.
Der Autor hat außer Arno noch zwei weitere Verdächtige präsentiert, von dem ich einen wirklich schwer im Verdacht hatte.
Die Auflösung hat mich dann richtig überrascht; der Showdown zum Schluss war allerdings wieder etwas zu viel.
Fazit:
Die Thematik der falschen Erinnerungen war leider gar nicht mein Fall; für mich einfach unglaubwürdig. Auch wenn etwa die erste Hälfte spannend war, weil man unbedingt wissen will, was mit Maja passiert ist.
Das Thema von Max Reiters Thriller "Erinnere dich!" ist die Erinnerung und die Manipulation derselben. Arno, Dozent an einer Hochschule in Berlin wird zu einem 20-jährigem Jubiläums Abiturtreffen in seiner ...
Das Thema von Max Reiters Thriller "Erinnere dich!" ist die Erinnerung und die Manipulation derselben. Arno, Dozent an einer Hochschule in Berlin wird zu einem 20-jährigem Jubiläums Abiturtreffen in seiner Heimat eingeladen. Dabei wird wieder an die von ihm verdrängte Geschichte seiner damaligen Freundin Maja erinnert. Maja verschwand spurlos auf einer Bergtour der 4 Freunde der Abitourklasse und sollte nie wieder auftauchen.
Auf dem Treffen erscheint überraschend Majas Schester Anja, die in vielem ihrer Schwester ähnelt. Die Vier vereinbaren eine gemeinsame Wiederholung der Bergtour.
Gleichzeitig beginnen SMS-Nachrichten und anonyme Anrufe Arno zu bedrängen, sich an die damaligen Ereignisse zu erinnern und sich seiner Verantwortung zu stellen.
Der Roman erhält seine Spannung aus dem Wechsel von verschwommenen sich verändernden Erinnerungen sowie einer undeutlicher werdenden Sicht auf die Realität.
Interessanter Ansatz für einen Thriller, der meiner Meinung nach jedoch zu konstruiert und wenig glaubhaft ist. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.
Schon beim Prolog hat mich das Buch regelrecht gepackt.
Der Thriller wird aus der Perspektive von Arno erzählt. Nach und nach dringen wir in die tiefsten Spähren seiner Gedankenwelt ab. Darauf liegt auch ...
Schon beim Prolog hat mich das Buch regelrecht gepackt.
Der Thriller wird aus der Perspektive von Arno erzählt. Nach und nach dringen wir in die tiefsten Spähren seiner Gedankenwelt ab. Darauf liegt auch das Hauptaugenmerk, sein Beruf, das Klassentreffen und seine Frauen sind eher nebensächlich. Dann taucht plötzlich ein Handy auf und macht die Sache interessant. Ich habe beim Lesen auch definitiv Psychothrill verspürt.
Besonders die Flashbacks in die Vergangenheit haben mir gut gefallen. Wir lernen die Clique von damals Stück für Stück besser kennen. Dann erscheinen wieder Nachrichten auf dem Handy und Arnos Gedankenkarussell fängt an sich zu drehen. Hinterher war ich mir als Leserin auch echt unsicher, was ich glauben soll.
Die Erzählweise ist dabei eher langsam. Ich habe immer darauf gewartet, dass das Tempo jetzt angezogen wird: Aber nein, Max Reiter aka Andreas Götz - wie der Autor im wahren Leben heißt - ließ sich nicht treiben und blieb durchgängig in einem (Erzähl-)Takt, der für meine Begriffe schneller hätte sein können.
So kommt das Buch eher leise daher und mit der Aufklärung eines „Cold Case“ ist es auch unblutig, so dass das Buch auch durchaus etwas für jüngere Leser ist.
„Erinnere dich!“ ist ein Psychothriller mit einer guten Grundidee und viel Potenzial, das leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Ich vergebe 3,5/5 Sternen.
Vor 20 Jahren verschwand Arno Seitz' Freundin Maya bei einer gemeinsamen Wanderung ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Seitdem ist er auch nicht mehr in seinen Heimatort in Bayern ...
3,5 von 5 Punkten
Vor 20 Jahren verschwand Arno Seitz' Freundin Maya bei einer gemeinsamen Wanderung ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Seitdem ist er auch nicht mehr in seinen Heimatort in Bayern zurückgekehrt. Als eine Einladung zum Abiturtreffen kommt, kommen die verdrängten Erinnerungen an das Ereignis von damals hoch und nach anfänglicher Abneigung, stimmt Arno der Einladung zum Klassentreffen zu. Beeinflusst wurde seine Entscheidung auch durch ein ihm anonym zugeschicktes Handy, durch das er regelmäßig von "Lost & Found" aufgefordert wird sich an die Geschehnisse von vor 20 Jahren zu erinnern. In Wendling angekommen, macht er sich auf die Suche nach seinen verschütteten Erinnerungen um so endlich das Geheimnis um Mayas Verschwinden zu lösen.
Wie der Titel schon erahnen lässt, steht bein "Erinner dich!" das Thema Erinnerungen im Vordergrund. Die Stärke der Geschichte liegt eindeutig in der psychologischen Aspekten der Handlung. Der Fokus liegt dabei auf den Fragestellungen wie weit man seinen Erinnerungen trauen kann, wie man seine verdrängten Erinnerung wieder zurückbekommt und wie die eigenen Erinnerungen durch andere beeinflusst werden können. Die Ich-Perspektive ermöglicht hierbei eine vielschichtige Charakterisierung von Arno und ein direktes Eintauchen in dessen Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch für zusätzliche Spannung gesorgt wird, da man sich bis zum Ende gedulden muss um die Wahrheit herauszufinden.
Leider kommt anonsten nicht so richtig Spannung auf, auch die für Thriller typische atmosphärische und fesselnde Stimmung und Erzählweise fehlt etwas, sodass ich den Thriller eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen würde.
Es liest sich zwar dank kurzer Kapitel und Rückblenden zügig und flüssig, doch der Schreibstil des Autors wirkt zuweilen unpersönlich und gezwungen.
Zudem konnte abgesehen von der gut konstruierten Haupthandlung nicht jeder Nebenhandlungsstrang komplett in seiner Glaubwürdigkeit und Relevanz überzeugen, sodass "Erinnere dich!" bei mir insgesamt einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen hat.
Kurz: "Erinnere dich!" ist ein psychologisch interessanter Spannungsroman, aber mit erzähltechnischen Schwächen.