Familiengeheimnisse
Ada hatte bereits ihren Mann, den bekannten Maler Leo Kwant verloren, und nun fährt sie an die französische Küste zu ihrem Strandhaus. Das Haus steckt voller Erinnerungen und nun will sie auch hiervon ...
Ada hatte bereits ihren Mann, den bekannten Maler Leo Kwant verloren, und nun fährt sie an die französische Küste zu ihrem Strandhaus. Das Haus steckt voller Erinnerungen und nun will sie auch hiervon Abschied nehmen. Durch den steigenden Meeresspiegel hatten die Fluten bereits die Treppe zum Strand erreicht, so dass sie bis Ende des Sommers ihr Strandhaus verlassen muss. Ihre Töchter ahnen noch nichts davon. Ein letztes Mal will Ada noch ein rauschendes Fest feiern.
Während man sich zu Beginn noch in einer Geschichte von Abschied nehmen wähnt, tritt langsam eine überraschende Wendung ein. Über Jahre wurde in der Familie eine Fassade aufrechterhalten, doch nach und nach kommen viele Geheimnisse ans Licht und keiner kann vor der Wahrheit die Augen verschließen. Einmal angefangen, löst es eine Lawine aus, die nicht aufgehalten werden kann.
Katrin Burseg hat einen wunderbaren Schreibstil. Stück für Stück erfährt man etwas über die Familie, bis am Ende sich alles zusammenfügt. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass über allem eine melancholische Atmosphäre schwebt, die sich im Laufe der Geschichte ändert. Alles wirkt sehr einfühlsam beschrieben. Man spürt ein Abschied nehmen von vertrautem. Die Angaben der Jetzt-Zeit sind wunderbar mit den Rückblenden verwoben, so dass man an der Seite von Ada und ihren Kindern die Erinnerungen miterleben kann. Am Ende stellt man wieder fest, in jedem Abschied steckt auch ein Neuanfang.