Cover-Bild Adas Fest
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 26.04.2023
  • ISBN: 9783453292239
Katrin Burseg

Adas Fest

Roman
Ein großer Roman über Festhalten und Loslassen von Familie

Ein Strandhaus an der französischen Atlantikküste mitten im Sommer. Doch der schöne Schein trügt. Der ansteigende Meeresspiegel verschlingt die Küste, und auch ›Les Vagues‹, an das die 74-jährige Ada vor vielen Jahren ihr Herz verloren hat, droht bei einem der nächsten Herbststürme ins Meer zu kippen. Ein letztes Mal noch möchte Ada ein rauschendes Fest feiern: in Erinnerung an ihren Mann, den berühmten Maler Leo Kwant, zusammen mit ihren Kindern, Freunden von früher und Vincent, dem Restaurantbesitzer aus dem Ort. Als die erwachsenen Töchter mit eigenen Sorgen anreisen, entgeht ihnen zunächst, dass Ada und Vincent etwas verbindet, das mit der Vergangenheit zu tun hat. Doch was Ada all die Jahre vor ihnen verheimlicht hat, ist so aufwühlend und tiefgreifend zugleich – es wird ihrer aller Leben für immer verändern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Ein Buch voller Geheimnisse!

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Katrin Bursegs „Unter dem Schnee“ hatte mich so beeindruckt, dass ich unbedingt auch ihr neues Werk lesen wollte. Ob die Geschichte wieder ähnlich spannend und geheimnisvoll sein würde wie der vorherige ...

Katrin Bursegs „Unter dem Schnee“ hatte mich so beeindruckt, dass ich unbedingt auch ihr neues Werk lesen wollte. Ob die Geschichte wieder ähnlich spannend und geheimnisvoll sein würde wie der vorherige Roman? Ja, definitiv. Auch wenn das Setting sich nicht mehr voneinander unterscheiden könnte.

Denn diesmal sind wir an der Küste Frankreichs, nahe Bordeaux, in Adas Sommerhaus. Ada und ihr Mann, der bekannte Maler Leo Kwant, hatten es vor vielen Jahren erworben und aus dem verfallenen Häuschen eine beeindruckende Sommerresidenz gemacht. Die jährlichen Feste in La Vague waren legendär. Mittlerweile ist Leo verstorben. Und das Haus droht Opfer des Meeres zu werden. Schon länger weiß Ada, dass sie das Haus aufgeben muss, wenn der Küstenstreifen gerettet werden soll. Und sie macht ihren Frieden damit. Doch vorher möchte sie noch einmal ein Fest dort feiern, so wie damals. Sie lädt ihre Kinder ein, die sogar weit vor dem Termin anreisen. Doch dann brechen nach und nach alte Geheimnisse auf und rütteln an den Grundfesten der gesamten Familie.

Die Grundstimmung in diesem Buch ist einerseits leicht melancholisch, andererseits voller freudiger Erwartung. Doch das ändert sich schnell, je mehr man von der Familie Kwant erfährt und je mehr sich die Geheimnisse Bahn brechen, die Ada jahrzehntelang für sich behalten hat. Ihre drei Töchter finden mit ganz unterschiedlichen Ausgangspunkten unstimmige Details oder werden durch Einflüsse von außen dazu verleitet, in der Familiengeschichte zu graben. Während der Leser Stück für Stück einen Überblick bekommt, welche Unstimmigkeiten es in der Familiengeschichte gibt und ein Geheimnis nach dem anderen aufdeckt, bleibt den Schwestern vieles verborgen und sie sehen zunächst jeweils nur einen kleinen Teil des großen Ganzen. Doch dann merkt Ada, dass endlich ans Licht muss, was so viele Jahre verborgen war - Stück für Stück enthüllt sie das, was ihre Kinder damals nicht sahen oder nicht sehen wollten und rückt es in ein ganz neues Licht.

Als Fan von Familienromanen und Sagas habe ich Adas Töchter gern dabei begleitet, ihrer Familiengeschichte auf die Spur zu kommen. Die unterschiedlichen Blickwinkel und Lebenssituationen der Frauen haben dabei dazu geführt, dass das Buch und auch die Charaktere an Komplexität gewonnen haben. Während Stück für Stück die Fassade bröckelt, steht man als Leser fassungslos vor dem, was sich da auf einmal offenbart. Dabei spielt die Autorin auch mit moralischen Aspekten, mit der Zuweisung von Schuld, mit entschuldbaren oder auch unentschuldbaren Verhaltensweisen.

Dieses „Aufdröseln“ einer komplexen Familienstruktur war spannend, auch wenn das Buch meiner Meinung nach in der ersten Hälfte noch einige Längen aufwies. Dafür ging es dann in der zweiten Hälfte umso spannender weiter. Wer Familienromane mag und vielleicht auch ein Faible für Frankreichs Küste sowie das Thema Kunst hat, der kann mit diesem Roman nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Gelungen atmosphärisch erzählt

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„Adas Fest“ war in vielerlei Hinsicht eine erfreuliche Überraschung für mich. Dies lag vor allem an Katrin Bursegs herrlichem Umgang mit Sprache, der mich das ganze Buch hindurch erfreut hat. Der Stil ...

„Adas Fest“ war in vielerlei Hinsicht eine erfreuliche Überraschung für mich. Dies lag vor allem an Katrin Bursegs herrlichem Umgang mit Sprache, der mich das ganze Buch hindurch erfreut hat. Der Stil ist leicht und entspannt lesbar, enthält aber trotzdem – wie die Geschichte auch – viel Tiefe. Immer wieder genoss ich herrlich bildhafte Formulierungen, die das Wesentlich in wenige, gut gewählte Worte packten. Dies ist eine Autorin, von der ich noch weitere Bücher lesen möchte.
Am Anfang des Buches taucht der Leser gleich in eine gekonnt geschaffene Atmosphäre. Wir kommen mit Ada in ihrem Ferienhaus an der französischen Küste an und sehen, fühlen, riechen, schmecken alles durch die gelungenen Beschreibungen. Es war ein Genuss, diese Atmosphäre zu erleben. Über der Sinnlichkeit des Sommers, des Essens – das während des ganzen Romans eine große Rolle spielt – und der Natur liegt eine ebenfalls exzellent vermittelte Wehmut, da Adas geliebtes Refugium aufgrund von Klimaveränderungen bald verlorengehen wird; sie weiß, es ist ihr letzter Sommer dort. In der ersten Hälfte des Buches, die mir mit Abstand am besten gefiel, passiert äußerlich wenig und trotzdem wird es keine Sekunde langweilig, denn man genießt nicht nur die Atmosphäre, sondern lernt auch Ada und ihre Geschichte genauer kennen. Dies geschieht u.a. durch diverse Rückblicke, die elegant in das aktuelle Geschehen eingeflochten werden. Man merkt recht schnell, das hier wird keine seichte Sommergeschichte, hier geht es tief hinein. Es wurde letztlich alles noch tiefer und teilweise dunkler, als ich erwartet hatte und die Autorin weiß ihre Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Nach und nach lernen wir die anderen Charaktere kennen. Sie sind fast ausnahmslos herrlich gezeichnet, werden lebendig und wirken sehr echt, selbst die nur kurz auftretenden Nebencharaktere und die beiden schon verstorbenen Personen. Einziges Manko war hier für mich Adas Tochter Imme. Während Immes Schwestern und deren Beziehung zueinander und zu ihrer Mutter ausgezeichnet dargestellt sind, blieb Imme blass. Ihre Geschichte wirkte auf mich halbherzig und ihre sehr seltene Interaktion mit ihren Schwestern und ihrer Mutter bestand hauptsächlich in Vorträgen über den Klimawandel, welcher Teil ihres Berufs ist. So hatte ich manchmal den Eindruck, Immes Funktion sei die eines erhobenen Zeigefingers, die Passagen mit ihr fielen für mich immer sehr ab. Ansonsten aber war das Miteinander der Charaktere und auch all das, was sich allmählich über sie offenbart, faszinierend zu erleben. Hier ist sehr viel – eigentlich fast alles – nicht so, wie es scheint.
Nach und nach werden allerlei Geheimnisse enthüllt – in sehr kurzer Zeit folgt eine Offenbarung der nächsten. Das wurde mir zunehmend zu viel und es war mir auch zu viel des Zufalls, wie sich manches genau in diesem Zeitraum erschloss. Irgendwann habe ich gedacht: „Nein, nicht noch ein Geheimnis.“ Es hätte mir mehr zugesagt, wenn hier weniger offenbart und sich dem dafür tiefgehender gewidmet worden wäre. Zwar ist das Buch alles andere als oberflächlich, aber manches wurde mir doch zu rasch und problemlos abgehandelt, weil schon die nächste Enthüllung folgte, auch war es in dieser Häufung nicht ganz nachvollziehbar für mich, mir zu überfrachtet. So war das letzte Drittel des Buches nicht ganz mein Geschmack, auch wenn alles interessant verwebt, überlegt und geschildert wurde. Ganz am Ende wurde es mir dann auch ein wenig zu rührselig. Trotzdem blieb das Buch durchweg ausgesprochen lesenswert, die Atmosphäre habe ich bis zur letzten Seite genossen und vor dem Erzähltalent Katrin Bursegs kann ich nur den Hut ziehen.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Ein Roman zum abtauchen

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Wer den Sommer herbeisehnt und sich dabei einen kleinen malerischen Ort an der französischen Atlantikküste vorstellt, könnte mit dem Roman „Adas Fest“ einen Volltreffer landen. In Summe ein Familienroman, ...

Wer den Sommer herbeisehnt und sich dabei einen kleinen malerischen Ort an der französischen Atlantikküste vorstellt, könnte mit dem Roman „Adas Fest“ einen Volltreffer landen. In Summe ein Familienroman, der die Dynamiken in einer Kernfamilie beleuchtet und das kombiniert mit dem Klimawandel.
Denn Ada besitzt ein Sommerhaus in einem kleine Küstenort südlich von Bordeaux. Dieses Haus müsste abgerissen werden um den dahinterliegenden Ort zu retten, denn dort wo das Haus steht, braucht es mehr Schutz. Ada willigt ein, möchte aber ein letztes großes rauschendes Fest feiern in diesem Sommerhaus, wie in alten Tagen als ihr verstorbener Mann noch lebte. Dieser war Maler und hatte hier im Sommerhaus ein Atelier.
Also reist die 74jährige Dame dort hin, genauso wie ihre drei sehr unterschiedlichen Töchter. Es soll eine Art revival sein, endet aber in emotionalen Zerwürfnissen, aufgedeckten Geheimnissen und Auseinandersetzungen wie viel ein Mensch geben kann ohne zu nehmen. Ada steht klar im Mittelpunkt dieses Romans.
Mir hat der Roman beim Lesen Freude bereitet, da er mich an einen sommerlichen fernen Ort getragen hat und zeigt wie fragil ein familiäres Equilibrium doch ist.

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