Gedankenwelt
Mrs. Dalloway bereitet in London 1923 eine Abendgesellschaft vor. Der Besuch ihrer Jugendliebe löst viele Fragen in ihr aus, sie lässt ihr Leben Revue passieren und hinterfragt Entscheidungen, Sehnsüchten ...
Mrs. Dalloway bereitet in London 1923 eine Abendgesellschaft vor. Der Besuch ihrer Jugendliebe löst viele Fragen in ihr aus, sie lässt ihr Leben Revue passieren und hinterfragt Entscheidungen, Sehnsüchten treten zu Tage. Ebenso werden die Gedanken von einer Reihe von Menschen vorgestellt, die mit ihr an diesem Tag in Verbindung stehen. Die Autorin stellt den Lesern nur diesen einen Tag vor und zeichnet darüber ein Bild der kleinen Gesellschaft rund um die Gastgeberin.
Die Autorin zieht den Leser weit in die Gedankenwelt der Protagonisten hinein. Leider schreibt sie ohne Absätze und klare Unterteilungen, so hatte ich manchesmal Mühe rechtzeitig zu erkennen, um welchem Charakter es gerade geht. Alles fließt unvermittelt ineinander, erschweren kommt hinzu, dass häufig nur Pronomen benutzt werden, Namen wären hilfreich gewesen. Sicher ist dies von der Autorin so gewollt, aber es erschwert den Lesefluss. Der Erzählstil ist durchaus anspruchsvoll und erfordert Zeit.
Eine richtige Handlung gibt es nicht, es geht durchweg um die Gefühle der verschiedenen Personen bzw was sie leider nicht fühlen können.
Die einzelnen Personen sind durchaus interessant, die verschiedenen Charaktere lernt man recht gut kennen. U.a. geht es auch um die Psyche von Soldaten, die aus dem Krieg zurückgekehrt sind. Diese Probleme wurden damals ja ganz anders betrachtet.
Richtig begeistern konnte mich das Buch leider nicht.