Klappentext
"»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben?
Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat."
Meine Meinung
Von Mechtild Borrmann habe ich bisher alles gelesen und ich bin ein großer Fan ihrer Geschichten, da sie sich den Themen widmet, die mich interessieren. In dem Genre ist sie für mich die beste Autorin, sodass ich natürlich auch ihr neustes Buch "Feldpost" unbedingt lesen musste. Und ich muss sagen, dass "Feldpost" das für mich bisher beste Buch der Autorin ist.
Man kann das Buch schwer beschreiben ohne zu viel zu verraten, aber man wird beim Lesen in einen Sog hineingezogen, da man unbedingt erfahren möchte, was mit Adele, Albert und dem Vater passiert ist. Das Buch ist spannend, aufregend und Nervenaufreibend bis hin zum Epilog. Anhand von Briefen und dem Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart um das Jahr 2000 herum erfährt der Leser Stück für Stück das Schicksal der Figuren.
Mechtild Borrmann befasst sich hier nicht mit den Juden, sondern mit einer anderen, verfolgten Gruppierung zur Zeit des Hitlerregimes. Dies fand ich sehr fesselnd, da die Autorin so aufzeigt, dass viele Menschen, auch solche, die nicht jüdisch waren, leiden mussten. Dies ist ein Thema, das in anderen Werken dieses Genres eher am Rande erwähnt wird, weswegen ich es toll finde, dass Mechtild Borrmann ihm mehr Augenmerk schenkt.
Das Buch war flüssig zu lesen, da man immer wusste, wer gerade sprach, zu welcher Zeit die Handlung gerade spielte und auch der Ort, an dem das Geschehen statt fand, war immer klar. Dies wurde durch den Schreibstil und den Gebrauch des Datums, Namens und Ortes hervorgehoben, sodass man sich im Buch gut zurecht finden konnte.
Fazit
"Feldpost" ist ein rundum gelungenes Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und das für mich eindeutig das bisher Beste der Autorin ist. Ich wurde geradezu in die Geschichte hineingesogen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Wechsel zwischen Briefen und verschiedenen Zeiten waren leicht verständlich und übersichtlich. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin sich damit befasst, dass auch nichtjüdische Familien verfolgt wurden.
5 von 5 Sternen!