Roman | »Zwischen herzzerreißend und herzzerreißend komisch.« Holly Miller
Charlotte Lungstrass-Kapfer (Übersetzer)
Her mit dem perfekten Leben!
Mika Suzukis Leben ist eine ziemliche Katastrophe: Ihre letzte Beziehung ist implodiert, für ihre Eltern ist sie eine konstante Enttäuschung und vor Kurzem wurde sie auch noch gefeuert. Doch ein Anruf ändert plötzlich alles: Ihre 16-jährige Tochter Penny, die sie als junges Mädchen zur Adoption freigeben musste, meldet sich überraschend und möchte ihre leibliche Mutter kennenlernen. Doch Mikas Leben ist alles andere als präsentabel und so erfindet sie spontan einige neue Aspekte hinzu, malt ihren Alltag in den schillerndsten Farben, erfindet einen gutaussehenden Freund, eine stylische Wohnung. Doch als Penny ihren Besuch ankündigt, gerät Mika in Panik. Wo soll sie das wundervolle Leben, von dem sie erzählt hat, nur herbekommen …
Der Roman „Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war für mich eine interessante Lektüre und eignet sich meiner Meinung nach, für Alle welche gerne besondere Familiengeschichten lesen. Zunächst einmal hat ...
Der Roman „Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war für mich eine interessante Lektüre und eignet sich meiner Meinung nach, für Alle welche gerne besondere Familiengeschichten lesen. Zunächst einmal hat mich die Geschichte durch ihre Vielschichtigkeit positiv überrascht. Thematisch geht die Autorin viel mehr in die Tiefe als ich ursprünglich dachte und gerade das Thema kulturelle Zugehörigkeit, aber auch die feministische Betrachtungen der Frauenrolle und die dargestellten Auswirkungen von sexualisierter Gewalt sind ihr grandios gelungen. Die Hauptfiguren sind richtig gut ausgearbeitet und so fiel es mir nicht schwer mit ihnen mitzufiebern. Allerdings hatte ich stellenweise das Gefühl das die Handlung ein paar kleinere Logikfehler enthielt und nicht immer ganz durchdacht war. Auch auf den doch recht großen „Liebesgeschichte“-Anteil hätte ich ehrlich gesagt gut verzichten können. Denn gerade die Passagen rund um die komplizierte Eltern-Kind-Beziehung sind sehr gelungen und konnten meine Aufmerksamkeit zudem mehr fesseln. Aber auch über die weniger spannenden Abschnitte und etwas vorhersehbaren Szenen hinweg, liest sich der Schreibstil angenehm, so dass ich insgesamt vom Buch doch angetan bin. Der Plot ist auf jeden Fall mal etwas anderes und trotz der Tiefgründigkeit, empfand ich das Werk immer noch als angenehm leicht. Insgesamt vergebe ich dafür gute 4 Sterne!
Inhalt:
Mika Suzukis Leben ist eine ziemliche Katastrophe: Ihre letzte Beziehung ist implodiert, für ihre Eltern ist sie eine konstante Enttäuschung und ...
Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne!
Achtung Spoiler!
Inhalt:
Mika Suzukis Leben ist eine ziemliche Katastrophe: Ihre letzte Beziehung ist implodiert, für ihre Eltern ist sie eine konstante Enttäuschung und vor Kurzem wurde sie auch noch gefeuert. Doch ein Anruf ändert plötzlich alles: Ihre 16-jährige Tochter Penny, die sie als junges Mädchen zur Adoption freigeben musste, meldet sich überraschend und möchte ihre leibliche Mutter kennenlernen. Doch Mikas Leben ist alles andere als präsentabel und so erfindet sie spontan einige neue Aspekte hinzu, malt ihren Alltag in den schillerndsten Farben, erfindet einen gutaussehenden Freund, eine stylische Wohnung. Doch als Penny ihren Besuch ankündigt, gerät Mika in Panik. Wo soll sie das wundervolle Leben, von dem sie erzählt hat, nur herbekommen …
Meinung:
Nur anhand des Covers hätte ich wahrscheinlich nicht nach dem Buch gegriffen, da es mich persönlich nicht so anspricht. Den Klappentext fand ich aber dafür viel interessanter und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Man ist zu Beginn direkt mitten in der Geschichte und zwar in der Vergangenheit. Das fand ich sehr gut und auch interessant. Der Schreibstil ist auch relativ einfach geschrieben und ich konnte die Geschichte flüssig lesen.
Danach kommt die Geschichte eigentlich relativ schnell ins Rollen, was am Anfang noch sehr interessant ist und dann plätschert sie meiner Meinung nach etwas dahin. Es werden sehr viele verschiedene Themen angesprochen. Gleich zu Beginn die Adoption. Die Adoption hat auch einen großen Stellenwert in der Geschichte und wird immer wieder aufgegriffen. Ich finde es auch sehr schön, dass die Seite der Mutter (in dem Fall Mika) gezeigt wird und auch ihre Emotionen und Gedanken dabei. Oft denkt man, dass es der Mutter leicht fällt ihr Kind wegzugeben und hier erfährt man als Leser, das es eben nicht so ist. Später erfährt man auch genaueres, wieso Mika das Kind nicht behalten wollte. Das Thema, finde ich, wurde nicht so gut aufgegriffen und hätte intensiver in die Geschichte mit eingebaut werden sollen. Man erfährt vieles aus Mikas Vergangenheit, z.B. das ihre Mutter sehr oft Kritik äußerte und sie als Kind bzw. Jugendliche oft dadurch verletzt wurde. Im ersten Moment, fand ich Mikas Mutter deswegen sehr unsympathisch. Aber gegen Ende erfährt man mehr über das Leben der Eltern und wieso die Mutter so ist wie sie ist. Das gibt einem nochmal einen anderen Blickwinkel auf alles. Durch die vielen Themen, die angesprochen werden, sind auch viele verschiedene Emotionen mit im Spiel. Die Geschichte ist auch sehr humorvoll.
Es gibt viele verschiedene und vielschichtige Charaktere.
Da ist zum einen Mika, die ein gewöhnliches Leben führt. Mika hat einiges erlebt, was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie ist. Einige Dinge, die Mika gemacht hat, verstehe ich nicht ganz (bspw. die Lügen am Anfang. Es war ja klar, dass es irgendwann auffallen wird?).
Penny ist sehr selbstsicher und selbstbewusst und eine typische Jugendliche. Ich finde, man erfährt nicht so wirklich tiefergehendes über sie.
Thomas ist ein toller Adoptivvater für Penny und nimmt seine Rolle sehr ernst. Penny ist für ihn sein Ein und Alles und er würde alles für seine Liebsten tun.
Das Ende war vorhersehbar, daher hat es mich nicht überrascht.
Fazit:
Eine nette Geschichte, die viele wichtige Themen anspricht und den Blickwinkel auf einzelne Themen verändern kann.
"Mika im echten Leben", übersetzt von Charlotte Lungstrass-Kampfer, erzählt von der Protagonistin Asiatisch-Amerikanerin Mika, deren adoptierte Tochter sich meldet und Mika daraufhin ihr Leben drastisch ...
"Mika im echten Leben", übersetzt von Charlotte Lungstrass-Kampfer, erzählt von der Protagonistin Asiatisch-Amerikanerin Mika, deren adoptierte Tochter sich meldet und Mika daraufhin ihr Leben drastisch schöner erzählt als es eigentlich ist.
Der Roman ließ sich sehr flüssig lesen. Er beinhaltet viele humorvolle Momente, sodass man die Geschichte dahingehend nicht aus der Hand legen mag. Getrübt wurde dies allerdings aus folgenden Gründen, weshalb ich auch Sterne abgezogen habe:
SPOILER ANFANG
Meiner Meinung nach hätte die Geschichte eine Triggerwarnung gebraucht. Mikas Tochter ist Resultat einer Vegewaltigung. Diese wird sogar beschrieben und logischerweise kämpft Mika auch in der Handlung damit, wenn die Frage nach dem Vater auftritt. Die Geschichte hätte alternativ diese gar nicht gebraucht, um die Adaption zu rechtfertigen. Ich dachte, dass die strengen Eltern der Grund gewesen seien. Das wäre hier auch sehr plausibel gewesen.
Die Lügengeschichte war als Leserin sehr unangenehm. Ich habe gewartet, bis sie endlich vorbei war. Immerhin hat Mika sie genutzt, um ihr eigenes Leben in der 2. Hälfte des Buches aufzuräumen.
Und, Charaktere fahren Auto unter Alkoholeinfluss. Geht gar nicht. Sicherlich kann man die Stelle als "Notfall" deklarieren, obwohl jener Charakter sonst auch einfach ein Taxi sich nahm. Dennoch war schon vor dem Notfall diese Tatsache klar. Fahren unter Alkoholeinfluss sollte meiner Meinung nach nicht als Rechtfertigung für einen romantischen Handlungsstrang genutzt werden.
SPOILER ENDE
Wer mit meinen Kritikpunkten allerdings nicht zu kämpfen hat, wird hier eine unterhaltsame Geschichte vorfinden.