Wohlfühlbuch über eine Frau, die lernt ihren Weg zu gehen und sich ihren Ängsten zu stellen - Heimatidylle mit Happy End-Garantie
Romy ist alleinerziehende Mutter eines vierjährigen Sohnes, die seit der Geburt von Tommi mit Singlemama Teresa in einer WG in München zusammengewohnt hat. Als diese zu ihrem neuen Freund nach Wien zieht, ...
Romy ist alleinerziehende Mutter eines vierjährigen Sohnes, die seit der Geburt von Tommi mit Singlemama Teresa in einer WG in München zusammengewohnt hat. Als diese zu ihrem neuen Freund nach Wien zieht, begibt sich die arbeitslose Romy auf die Suche nach einem Teilzeitjob und einer bezahlbaren Wohnung. In einem Supermarkt stößt sie zufällig auf einen Aushang, mit welchem eine Haushaltshilfe für "Onkel Alfred" auf einem Bauernhof bei Passau gesucht wird. Seine Nichte Helga macht sich Sorgen um den knapp 70-Jährigen, der Zeit seines Lebens den Hof allein bewirtschaftet hat. Nach anfänglichem Widerstreben lässt sich Alfred auf die Hilfe von Romy ein, die selbst schnell Anschluss im Dorf findet und sich mit Tommi auf dem Bauernhof wohlfühlt.
Selbst für eine neue Liebe scheint sich Romy langsam öffnen zu können, bis sie plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und ihre Ängste, die sie von Bindungen abgehalten haben, wieder gegenwärtig sind und ihrem Glück im Wege stehen.
"Barfuß im Sommerregen ist ein typisches Wohlfühlbuch. Auf dem Land in Niederbayern ist die Welt noch in Ordnung. Hier bekommt das Kind noch ein Scheibchen Gelbwurst beim örtlichen Metzger geschenkt, man kennt sich untereinander seit Geburt und hilft sich nachbarschaftlich in der Gemeinschaft auch spontan aus, wenn ein Einzelner in Not gerät.
Mich hat dieser unbeschwerte Roman mit Happy End-Garantie, der dank des eingängigen Schreibstils der Autorin federleicht zu lesen ist, gut unterhalten. Es ist ein Roman, der sich wie ein Kurzurlaub auf dem Land liest, ein Stück heile Welt, das einem vermittelt wird. Denn trotz auftretender Probleme für die zentralen Protagonisten Romy und Alfred, die sich beide noch den Geistern der Vergangenheit stellen müssen, um ihr persönliches Glück zu finden, weiß man, dass am Ende alles gut werden wird. So lernt die sympathische Romy in diesem Sommer ihre Ängste zu überwinden und positive Veränderungen zuzulassen, ohne einen nächsten Schicksalsschlag zu befürchten. Und auch der anfänglich mürrisch wirkende Alfred kann am Ende ein jahrzehntealtes Missverständnis aus dem Weg räumen.
Der Roman liest sich flüssig, beschreibt aber auch jeden einzelnen beiläufigen Handlungsschritt der Protagonisten vom Gemüseschnippeln bis zum Toilettengang des Kindes ins kleinste Detail. Diesen ausführlichen Stil muss man mögen, genauso wie die ländliche Idylle, die manchmal etwas klischeehaft und bieder wirkt.