Vom mörderische Leben auf den Äußeren Hebriden!
Wieder habe ich viel gelernt: z.B.: über den „Dochteffekt“, über die Besonderheiten der Winterstürme auf den „Äußeren Hebriden“, oder wie sich menschliche Sehnen bei Hitze verhalten und sogar über die ...
Wieder habe ich viel gelernt: z.B.: über den „Dochteffekt“, über die Besonderheiten der Winterstürme auf den „Äußeren Hebriden“, oder wie sich menschliche Sehnen bei Hitze verhalten und sogar über die physikalischen Eigenschaften von Propangas.
Was Beckett wieder hervorragend schaffte, war die Charakterisierung der Figuren und er zeichnet plastisch das Land- und Dorfleben auf einer – vom Festland abgeschnittenen, den Naturgewalten ausgesetzten - kleinen, rauhen Atlantikinsel im Nordwesten Englands.
Alles da: Von klapprigen Gefährten bis hin zum Luxus-SUV (?), eine herabgewirtschaftete Werft, eine schmierige Fähre, das eigentliche Zentrum des Dorfes: das Pub mit angeschlossenem Hotel, das Gemeindehaus, die verfallenen, altersschwachen Steinhütten, die Heldengräber, steile, gefährliche Klippen und zu guter Letzt auch ein filigranes Stromnetz. Nicht zu vergessen: Das Feuer, das das menschliche Fleisch bei 250 Grad Celsius auffrisst! Asche zu Asche, Staub zu Staub! Mit diesen Zutaten wird die Story angerichtet!
Natürlich gibt es auch wieder die zu erwarteten, überraschenden Wendungen in einer „zwiespältigen“ Geschichte, die die Spannung am Köcheln halten!
Was mir auffiel war, dass der Übersetzer sicherlich gut Englisch spricht, aber kein Meister der deutschen Sprache ist, eher ein Journalist. Der Stil ist mir zu sehr „Berichterstattung“. Ein wenig freier übersetzt – wie z.B.: „Die ewigen Toten“ oder „Die Chemie des Todes“ - hätte dem Text sicherlich gut getan. Das kostet 1 Punkte!
Zu guter Letzt stößt der Epilog eine ganz neue Tür auf und verhindert das versöhnliche „Happy End“! Oder Ist der Cliffhänger Geschäftemacherei?! Ich befürchte es! – Oder einfach nur clever?!