Cover-Bild Die Erbin des Bernsteinzimmers
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: Krieg und Militär
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 21.02.2023
  • ISBN: 9783957349668
Elisabeth Büchle

Die Erbin des Bernsteinzimmers

Roman
Als Josefine von ihrem ehemaligen Klassenkameraden Fynn aufgesucht wird, ist sie mehr als irritiert: Der junge Mann, der inzwischen ein großer Abenteurer und erfolgreicher Schatzsucher ist, versucht sie davon zu überzeugen, dass ihr im Sterben liegender Großvater wissen könnte, wo das sagenumwobene Bernsteinzimmer versteckt ist. Tatsächlich gibt der geschwächte Mann ihnen Hinweise auf den Verbleib des von den Nationalsozialisten geraubten und seit 1945 verschollenen Bernsteinschatzes. Also begeben sich die beiden auf die nicht ungefährliche Suche nach diesem großen Mysterium …
Eine auf zwei Zeitebenen (Zweiter Weltkrieg, Gegenwart) spielende Geschichte über Vertrauen, Mut und den Glauben an die Freiheit eines jeden Menschen, das Richtige zu tun - egal, wie schwierig die Umstände auch sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2023

Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer

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„...Mit der Wahrheit war es doch wie mit der Freiheit, oder etwa nicht? Beides ist schwer zu erfassen...“

Als Josephine zusammen mit Fynn am Bett ihres todkranken Großvaters steht, weiß sie nicht mehr, ...

„...Mit der Wahrheit war es doch wie mit der Freiheit, oder etwa nicht? Beides ist schwer zu erfassen...“

Als Josephine zusammen mit Fynn am Bett ihres todkranken Großvaters steht, weiß sie nicht mehr, was sie glauben soll. Ihr Großvater soll einst das Bernsteinzimmer gestohlen haben? Wie ist das möglich?
Die Autorin hat einen beeindruckenden und tiefgründigen Roman geschrieben. Er wird in zwei Handlungsebenen erzählt. Die eine beginnt im Jahre 1941, die andere spielt 2018. Außerdem durchziehen zwei Fragen wie ein roter Faden die Geschichte. Was ist Freiheit? Was ist Wahrheit?
Der Schriftstil ist ausgefeilt und passt sich perfekt den Gegebenheiten an.
Die Personen werden gut charakterisiert. Bleiben wir in der Gegenwart. Josephine wird mit ihrem Großvater den letzten Verwandten verlieren. Die junge Frau mag ihr geregeltes Leben. Gegenüber anderen ist sie distanziert.
Fynn verdient sich sein Geld mit Schatzsuche. Er ist mit Josephine in die Schule gegangen und war umschwärmter Liebling der Mädchen. Bei seinen Recherchen ist er darauf gestoßen, dass Josephines Großvater während des Krieges als Arzt in Königsberg stationiert war. Es gibt Hinweise, dass er mit dem Verschwinden des Bernsteinzimmers zu tun hat.
Kurz bevor ihr Großvater für immer einschläft, erinnert er Josephine an all die Geschichten, die er ihr während ihrer Kindheit erzählt hat. Erst jetzt begreift sie, dass die märchenhaften Erzählungen einen realen Kern haben und ein Bild der Vergangenheit des Großvaters malen.
Als besonderes Stilmittel lässt die Autorin diese Erzählungen Josephine in ihren Träumen wieder erleben. Diese Träume sind in einer eignen Schriftart der Geschichte beigefügt. Es kommt nun darauf an, sie richtig zu deuten.

„...Der Prinz irrte umher. Er besaß nur eine kümmerliche Lichtquelle, stolperte, bekam Angst, hier unten zurückzubleiben. Eingeschlossen. Allein...“

Im Jahre 1941 lerne ich Helmut kennen, den älteren Bruder von Josephines Vater. Er ist Fahrer einer Transportkolonne an der Ostfront. Er hat heimlich das Schalten und Walten der SS beobachtet, Bilder, die er nicht mehr aus seinen Kopf bekommt.

„...Sie alle hatten die Regeln des menschlichen Miteinanders gebrochen, die jeden Einzelnen von ihnen die Freiheit versprachen. Jetzt mussten sie mit den Folgen leben. Sie alle, auch Helmut…“

Als Helmut nach Königsberg kommt, ist er innerlich ein gebrochener Mann. Das hat auch mit der unmenschlichen Belagerung von Leningrad zu tun. Es war die Stadt seiner Kindheit, bevor die Familie nach Deutschland zurückgekehrt war. Helmut gehört zu denjenigen, die das Bernsteinzimmer nach Königsberg bringen. Zuvor hat er erlebt, wie die Kulturschätze der eroberten Orte eingesammelt und geplündert wurden.

„...Wir eilen von Sieg zu Sieg, kleiner Bruder. Und verlieren dabei unsere Seele!...“

In der Gegenwart darf ich Schritt für Schritt verfolgen, wie Fynn und Paul zusammen mit Josefine jedem kleinsten Hinweis nachgehen. Dabei setzt bei Josefine gleichzeitig eine Entwicklung ein, die sie sachte aus ihren Schutzpanzer herausführt.
In der Vergangenheit erlebe ich die Grausamkeiten, die die Befehle von Gauleiter Koch für die Bevölkerung in Königsberg bedeuteten. Die hohen Herrschaften haben sich rechtzeitig abgesetzt. Und ihnen ging es auch noch darum, ihre geraubten Schätze in Sicherheit zu bringen. Sehr eindringlich schildert die Autorin die Zustände in der Stadt.

„...In Jahren rechnete Helmut schon lange nicht mehr. Ein Menschenleben war ein fragiles Gebilde, mehr noch als der Prunkraum aus Ostseegold. Es zerbrach leicht...“

Ein Vorwort, eine Danksagung und eine Übersicht der historischen Namen ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeigt, wie Mut und Glaubenszuversicht auch durch dunkle Jahre tragen. Gleichzeitig ist das Buch ein Plädoyer für Menschlichkeit und gegen Krieg.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Die Kraft der Erinnerung

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Auch in diesem Roman ist es Elisabeth Büchle gelungen mich in vergangene Zeiten zu entführen, Geschichten zu erzählen und zu begeistern.

Man fliegt nur so durch die Seiten, fiebert teils atemlos mit und ...

Auch in diesem Roman ist es Elisabeth Büchle gelungen mich in vergangene Zeiten zu entführen, Geschichten zu erzählen und zu begeistern.

Man fliegt nur so durch die Seiten, fiebert teils atemlos mit und lernt, ganz nebenbei, eine Menge über ausgewählte aber bedeutsame und ereignisreiche Zeiten unserer Menschengeschichte.


Die Geschichte von Josefine und Fynn die sich auf die Suche nach Antworten begeben ist sehr spannend. Die Autorin hat Zeitsprünge und Perspektivenwechsel unglaublich flüssig hinbekommen, einfach brilliant.


Josefine ist mir von Anfang an sehr sympathisch gewesen. Sie ist ein wundervoller Charakter der sich entwickelt, viele Erfahrungen macht und die Kraft der Erinnerung erfahren darf.


Zudem sind mir auch Fynn und Paul ans Herz gewachsen und vor allem Paul fand ich originell.

Auch die historischen Charaktere sind liebenswert, ich habe die Entwicklung begeistert verfolgt und kann nicht sagen welche Geschichte ich besser fand.


Es bleibt nur noch eines zu sagen: Elisabeth Büchle versteht es auf wunderbare Weise hervorragend recherchierte geschichtliche Ereignisse packend, anschaulich, fesselnd und flüssig in Worte zu fassen.


Ihre historischen Romane vermitteln Fakten aber auch Gefühle der Menschen aus vergangenen Zeiten und dabei so unglaublich spannend das man nicht bemerkt wieviel man dabei lernt.


Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen, habe es in einem Rutsch durchgelesen und spreche eine klare Kauf und Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Das prunkvolle Bernsteinzimmer verbindet

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Josefine führt ein geruhsames Leben und fürchtet sich vor jeglichem Abenteuer. Als ihr Schulfreund Fynn sie und ihren im Sterben liegenden Großvater aufsucht, um sich über das Verschwinden des sagenhaften ...

Josefine führt ein geruhsames Leben und fürchtet sich vor jeglichem Abenteuer. Als ihr Schulfreund Fynn sie und ihren im Sterben liegenden Großvater aufsucht, um sich über das Verschwinden des sagenhaften Bernsteinzimmer zu erkundigen, entdeckt Josefine, dass die Vergangenheit ihrer Familie möglicherweise eine ganz andere ist, als angenommen. Mit Fynn begibt sich Josefine auf die Suche nach dem verschollenen Schatz und ihrer vergessenen Familiengeschichte.

Das sehr schön gestaltete Cover lockt die Leserinnen mit alten Fotos und Karte, sowie einigen Bernsteinartefakten: Eine geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit erwartet Josefine und die Leserinnen.

Zwei Erzählstränge um Josefine und ihren Großvater Johannes lassen die Leserinnen zwischen dem zweiten Weltkrieg und der Gegenwart pendeln. Ohne Fynn wäre Josefine nie auf die Idee gekommen, dass die Erzählungen ihres Großvaters keine Erfindungen oder Märchen für ein kleines Mädchen waren. Jedoch sind diese Geschichten sehr kryptisch und phantasievoll, so dass es weder für die Leserinnen, noch für die Protagonist*innen, einfach ist, sie zu entziffern.

Sehr stürmisch waren die letzten Zeiten Königsbergs. Genauso bewegt ist der Erzählstrang um den jungen Johannes, seinen Bruder, Charlotte und die Familie Naubereit. Ein Plan wird erarbeitet, um das im Königsberger Schloß ausgestellte Bernsteinzimmer zu stehlen. Dabei soll nicht nur das prunkvolle Juwel gerettet werden, aber auch die Protagonisten.

Der flüssige und angenehme Schreibstil von Elisabeth Büchle verleiht beiden Erzählsträngen eine fesselnde Wirkung. Das Hin und Her der Gefühle fand ich in der Gegenwart teilweise langatmig. Jedoch passt es in der Geschichte rein, da es nicht nur um die Suche nach dem Schatz ging, aber auch um die Suche nach der Familienvergangenheit und nach sich selbst.

Wahre Gegebenheiten und Ereignissen, von denen die Autorin berichtet, werden anhand Noten und Personenregister zusätzlich erklärt. Es beweist ein hohes Maß an Recherchearbeit für diesen spannenden Roman.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Spannender, hervorragend recherchierter Roman

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"Es war sicher nicht seine Absicht, mir Leid oder Schmerz zuzufügen. Ich denke, er wollte mir etwas von sich mitgeben. Vielleicht nicht unbedingt das Wissen um den Verbleib des Bersteinzimmers, sondern ...

"Es war sicher nicht seine Absicht, mir Leid oder Schmerz zuzufügen. Ich denke, er wollte mir etwas von sich mitgeben. Vielleicht nicht unbedingt das Wissen um den Verbleib des Bersteinzimmers, sondern vielmehr ... etwas über das Leben. Über ein tiefes, lebenswertes, freies Leben. Über Begabungen und Hoffnungen, über die Liebe und den Glauben, die Unterscheidungen dessen, was richtig und was unwichtig ist. Und den Mut, sich auf das Abenteuer Leben einzulassen." Buchauszug Seite 243

Meine Eindrücke:

Mit ihrem neusten Roman macht Elisabeth Büchle einmal mehr deutlich, was für eine grossartige Autorin sie ist. Und mit welcher Hingabe sie geschichtliche Begebenheiten recherchiert, um diese in ihre Erzählungen mit einzubauen. Ich mochte die Art und Weise, wie die fiktiven Persönlichkeiten mit dem bekannten historischen Hintergrund verbunden wurden und diese so ein Stück Weltgeschichte lebendig werden lassen.

Die Erzählung rund um das, im zweiten Weltkrieg, verschollene Bernsteinzimmer spielt auf zwei Zeitebenen. Immer abwechslungsweise ein Kapitel in der Gegenwart und der Vergangenheit, baut die Geschichte stetig Spannung auf. Innerhalb der beiden Handlungsstränge kommen jeweils mehrere Sichtweisen zum Tragen, manchmal bis zu vier verschiedene. Dies alles zu einem logischen Ganzen zusammenzufügen, bedarf einer grossen Gabe und viel Geschick. Obwohl man immer wieder zwischen den Zeiten hin und her, teils sogar vor und zurück hüpft, erfasst man als Leser die Geschichte chronologisch. Dafür geht ein ganz dickes Kompliment an Elisabeth.

Die verschiedenen Charaktere sind sehr lebensnah ausgearbeitet und gerade darum so liebenswert. Aber auf Grund der vielen Erzählperspektiven, die sehr ausgewogen zum Zug kommen, ist es mir nicht gelungen eine besondere Bindung zu einer der Buchfiguren aufzubauen. Vielleicht ist genau das die Ursache, warum mich das Buch nicht zu fesseln vermochte. Obwohl ich die Geschichte gerne gelesen habe, ergriff mich nie ein wirklicher Sog. Auch nicht als im zweiten Teil die Story wirklich Fahrt aufnimmt.

Dafür gefiel mir die Handlung wirklich gut und konnte mich auch berühren. Gerade die Liebelei zwischen Josefine und Fynn war so humorvoll und wohltuend im Vergleich zu den herzzerreissenden Begebenheiten im Krieg. Besonders schön fand ich, wie in all dieser Not, immer wieder der Blick auf die himmlische Heimat gerichtet wurde. So kam der christliche Glaube wunderbar harmonisch und authentisch zum Zuge.

Diese Geschichte war für mich sehr lehrreich und fordernd, konnte mich aber auch zum Lachen und Weinen bringen. Eine Erzählung die mir definitiv in Erinnerung bleiben wird. Gerne empfehle ich dieses tolle Buch weiter und vergebe 4 glitzernde Sonnensterne!

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