Der dritte Fall für ein ungewöhnliches Duo
Anthony Horowitz schreibt Bücher. Das ist es, worin er gut ist. Das ist es, worin er sich sicher fühlt. Das ist seine Welt: Verlage, Lesungen, Literaturfestivals.
Mehr noch: Es ist seine Möglichkeit, den ...
Anthony Horowitz schreibt Bücher. Das ist es, worin er gut ist. Das ist es, worin er sich sicher fühlt. Das ist seine Welt: Verlage, Lesungen, Literaturfestivals.
Mehr noch: Es ist seine Möglichkeit, den Ex-Polizisten Daniel Hawthorne endlich einmal in einem Umfeld zu begegnen, in dem er der Profi ist. Wer hätte gedacht, dass die beschauliche Welt des Literaturbetriebs auf der Insel Alderney schneller als gedacht zum Schauplatz eines Mordes werden würde?
Doch zum Glück tummeln sich nicht nur Autorinnen und Autoren auf Alderney. Und plötzlich ist Hawthorne in seinem Element und Horowitz ist wiedermal der, der ungefragt die Rolle des Assistenten zugeteilt bekommen hat.
»Ich hatte den Eindruck, dass er mir etwas verheimlichte. Er hatte mehr als deutlich gemacht, dass er sich für Literaturfestivals nicht interessierte, aber auf die Gelegenheit, nach Alderney zu fliegen, hatte er sich geradezu gestürzt. Da steckte etwas dahinter, aber was konnte es sein?«
Mehr als einmal erinnern Hawthorne und Horowitz an das berühmte Duo Sherlock Holmes und Dr. Watson. Hawthorne, der schnell aneckt und mit seinen präzisen und verblüffenden Beobachtungen auch den kniffligsten Fall zu lösen weis. Und Horowitz, der Kriminalgeschichten über das schreibt, was er mit Hawthorne erlebt und die Leser:innen daran teilhaben lässt.
Ähnlich atmosphärisch ist das Setting des Romans auf der kleinen Insel Alderney, die sonst zu den friedfertigsten Fleckchen auf der Erde gehört, die man sich vorstellen kann.
»Das war typisch für Hawthorne. Jedesmal, wenn wir irgendwo hinkamen, traktierte er mich mit irgendwelchen rätselhaften Erkenntnissen über die Leute, die wir gerade getroffen hatten. Aber ich hatte keine Lust, das Spiel mitzuspielen.«
Um ›Wenn Worte töten‹ lesen und verstehen zu können, muss man nicht die beiden Vorgängerbände ›Ein perfider Plan‹ und ›Mord in Highgate‹ gelesen haben. Doch bewahrt man sich natürlich vor indirekten Spoilern, wenn man mit dem ersten Band beginnt und von Anfang an Zeuge ist, wie das ungewöhnliche Duo Hawthorne und Horowitz zueinander finden.
Der perfekte Kriminalroman für einen Regentag oder um es sich abends zuhause gemütlich zu machen. ›Wenn Worte töten‹ überzeugt nicht durch unnötig blutige Verbrechen, sondern durch die Dynamik der beiden Hauptfiguren, die einen genauen Blick in die Vergangenheiten und Geheimnisse jener werfen, die dem Ermordeten nahegestanden haben.
»Auf Alderney gibt es so wenig Verbrechen, dass es keine eigene Polizeitruppe hat. Es gibt allerdings eine Wache: ein Sergeant, zwei Constables und zwei Special Constables – aber die sind nur ausgeliehen von der Nachbarinsel Guernsey und zu tun haben sie auch nichts.«
›Wenn Worte töten‹ erinnert auf eine wunderbare Weise an Sherlock Holmes in einer moderneren Zeit, sodass ich auf jeden Fall auch in die anderen Bände der Reihe reinlesen werde. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band der Reihe.