Cover-Bild Als wir Vögel waren
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24,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 26.04.2023
  • ISBN: 9783257072242
Ayanna Lloyd Banwo

Als wir Vögel waren

Michaela Grabinger (Übersetzer)

Port Angeles, Trinidad. In den sonnendurchglühten Gassen mischt sich das vielstimmige Geschrei der Händler mit Vogelgezwitscher und Verkehrslärm; es riecht nach Gewürzen und reifen Früchten. Unter stillen, schattigen Bäumen ruht Fidelis, der jahrhundertealte Friedhof der Insel. Hier arbeitet Emmanuel als Totengräber. Der junge Rastafari hat sein Zuhause verlassen, um seinen Vater zu finden. Als er Yejide trifft, hat das Schicksal ihre Wege längst fest miteinander verflochten. Und so beginnt dort, wo das Leben endet, eine magische Liebesgeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2023

Magische Geschichte

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Nicht nur die Liebesgeschichte wirkt magisch und atemberaubend, sondern der ganze Roman. Die Autorin hat sozusagen ein Märchen geschrieben, in dem Tod in seinen unterschiedlichen Facetten dargestellt wird. ...

Nicht nur die Liebesgeschichte wirkt magisch und atemberaubend, sondern der ganze Roman. Die Autorin hat sozusagen ein Märchen geschrieben, in dem Tod in seinen unterschiedlichen Facetten dargestellt wird. Diese Atmosphäre ist voller Mystik und Spannung, sie nimmt einen in ihre phantastischen Welt und lässt nicht mehr los, bis man mit dem Buch fertig wird. Die Sprache ist bildhaft und poetisch, ich habe jede Zeile genossen. Man soll aber aufpassen und aufmerksam lesen, da die Lektüre gar nicht so unterhaltsam ist, wie es auf dem ersten Blick erscheinen mag. Die Autorin stellt uns 2 Hauptfiguren dar, Darwin und Yejide, die für einander bestimmt sind. Und das wissen sie von ihrem ersten Treffen, die als in einem Traum geschieht. Oder war es echt ein Traum? Yejides Perspektive fand ich aufwändiger und komplizierter zu verstehen. Sie als Protagonistin kam mir mythisch vor. Darwins Sicht dagegen empfand ich realistisch. Das Finale hat viele offene Fragen (nicht alle) aufgeklärt.

Das ist eins der Bücher, mit denen es warm im Herzen wird. Auch wenn man die Kultur und Bräuche nicht kennt, oder sich nicht sicher ist, ob die gekennzeichneten Mythen real oder erfunden sind, kann man diese Geschichte ohne bestimmter Hintergründe nachvollziehen. Der Autorin hat es prima gelungen, von der ersten bis zur letzten Seite die Dimension von dem magischen Realismus beizubehalten. Bravo!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Mystisches Trinidad

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Die Liebesgeschichte von Darwin und Yejide entführt uns auf die (zumindest mir) vollkommen unbekannte Insel Trinidad mit ihrer sehr interessanten Glaubens- und Totenkultur.

Darwin kommt auf der Suche ...

Die Liebesgeschichte von Darwin und Yejide entführt uns auf die (zumindest mir) vollkommen unbekannte Insel Trinidad mit ihrer sehr interessanten Glaubens- und Totenkultur.

Darwin kommt auf der Suche nach einem Job in die Stadt und beginnt auf dem Friedhof als Totengräber zu arbeiten. Nur schwer kann er seinen Glauben als Rastafari mit der neuen Arbeit vereinbaren. Dann trifft er auf Yejide, die gerade ihre Mutter verloren hat und ein ganz besonderes Verhältnis zu den Toten pflegt.

Der Erzählstil ist mystisch und behäbig und gibt damit, so kann ich mir zumindest vorstellen, einen sehr guten Einblick in die Lebensweise dieses Landes. Das Leben der Figuren ist stark von ihrer Kultur und ihrem Glauben beeinflusst und unterscheidet sich sehr stark von unserer westlichen Lebensweise.

Zu Darwin baut man als Leser sehr schnell eine Beziehung auf, da er stark in der realen Welt verwurzelt ist. Yejide dagegen verkörpert die mystische Verbindung zum Außerweltlichen/ Totenreich.

Mir persönlich hat diese Mischung sehr gut gefallen, man muss sich aber wirklich darauf einlassen können.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Exotische Mystik

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Dieser Roman lässt den Leser in eine ferne, exotische Mystik eintauchen. Wir verfolgen die beiden jungen Menschen Yeijde und Darwin, die aus ganz verschiedenen Kulturkreisen in Trinidad stammen.
Yeijde ...

Dieser Roman lässt den Leser in eine ferne, exotische Mystik eintauchen. Wir verfolgen die beiden jungen Menschen Yeijde und Darwin, die aus ganz verschiedenen Kulturkreisen in Trinidad stammen.
Yeijde wacht am Sterbebett ihrer Mutter und erfährt einiges über ihre Vorfahren ( als wir Vögel waren), sie erbt auch die Eigenschaft der Mutter mit ihren früheren Generartionen zu kommunizieren, den Tod zu sehen.
In Darwins Leben wurde der Tod ausgeklammert, bis er einen Job als Totengräber gefunden hat. Dort muss er schwer arbeiten. Er beobachtet nicht nur kriminelle Handlungen der Kollegen, sondern er kann auch mit Toten in Kontakt kommen. So findet er seinen verschwundenen Vater dort und kann mit ihm Frieden schließen.
Zwischen Yeijde und Darwin entwickelt sich eine sehr zarte aber auch starke schöne Beziehung, die beiden Hoffnung gibt.

Ein sehr schöner Roman, mit einer fremden exotischen Mystik, aber in einer wunderbar poetischen Sprache geschrieben. So muss man das Buch langsam genießen, immer wieder die Sprachbilder betrachten, das gemeinsame Leben der Lebenden und Toten beobachten.
Im Gegensatz zum sehr bunten Cover mit zwei schwarzen Menschen, die aufeinander zugehen, dazwischen ranken farbenfrohe Blätter, wird im Roman viel über den Tod geschrieben, über die vergangenen Generationen, die über die Lebenden wachen. So ergibt sich gesamt ein sehr positives, hoffungsvolles Stimmungsbild des Buches.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Mystisch, poetisch und berührend

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Darwin ist ein Rastafari, daher muss er sich von Toten fernhalten. Seine einzige Chance auf einen Job ist allerdings die des Totengräbers, und so trennt er sich von Dreads, Bart und Mütze und nimmt den ...

Darwin ist ein Rastafari, daher muss er sich von Toten fernhalten. Seine einzige Chance auf einen Job ist allerdings die des Totengräbers, und so trennt er sich von Dreads, Bart und Mütze und nimmt den Job an.

Yejide stammt aus einer Familie mit einem mythologischen Hintergrund. Die Frauen der Familie haben eine besondere Beziehung zu Toten, und nach dem Tod ihrer Mutter, ist es nun an ihr, deren Platz einzunehmen.

Die Autorin ist selbst auf Trinidad geboren, der Roman wurde im Original in trinidad-kreolischem Englisch verfasst, auch das Titelbild weist nicht nur mit seinen Farben auf die Karibik hin, sondern macht auch Lust, nach dem Buch zu greifen. Der Autorin gelingt es gut, eine besondere Atmosphäre zu schaffen, sie einen sehr bildreichen, manchmal fast poetischen Sprachstil und erzählt abwechselnd aus Darwins und Yejides Perspektive.

Darwins Szenen sind dabei leichter zu lesen. Ich empfehle jenen, die sich nicht mit Rastafari auskennen, sich zu diesem Thema ein bisschen zu belesen, Darwin ist dann leichter zu verstehen. Mir kam er schnell nahe, und ich mochte ihn schon nach wenigen Seiten. Er hat es nicht leicht auf dem Friedhof, aber nicht nur wegen seines kulturellen/religiösen Hintergrundes, auch seine Kollegen machen es ihm nicht immer leicht, und erst nach und nach erkennt man, dass hinter ihnen mehr steckt, als zunächst gedacht, und es wird noch richtig spannend.

Bei Yejide ist es schwieriger, ihre Szenen sind voller Mystik (hier erklärt sich dann auch der Titel), und als Leser:in versteht man nicht immer die Hintergründe, vieles kann man deuten und erahnen, aber bis zum Ende bleibt manches unklar. Ich hätte mir hierzu ein erklärendes Nachwort gewünscht, zumal ich auch nichts ergoogeln konnte. Handelt es sich hier um eine tatsächliche karibische Mythologie oder ist es eine fiktive, von der Autorin erdachte? Für mich wird das leider nicht klar. Und mit Yejide geht es mir teilweise ähnlich, ich kann sie nicht ganz greifen, komme ihr nicht so nahe wie Darwin.

Im Laufe des Romans treffen Darwin und Yejide aufeinander, und schon das erste, noch nicht körperliche, Zusammentreffen zeigt, dass es eine besondere Verbindung zwischen ihnen geben muss. Als sie sich dann tatsächlich treffen, wird das in kurzen Abschnitten aus ihren abwechselnden Perspektiven beschrieben, was ich erzählerisch sehr gelungen finde. Sprachlich und erzählerisch ist der Roman überhaupt sehr gelungen.

Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es relativ wenige weitere Personen. Ich könnte nicht bei jedem Namen eine konkrete Charakterisierung liefern, doch einige sind wichtiger als andere, und diese finde ich gut gezeichnet, so dass ich mir ein deutliches Bild von ihnen machen konnte. Auch die Orte kommen gut zur Geltung, was dem bildhaften Erzählstil geschuldet ist, vor allem den Friedhof, auf dem Darwin arbeitet, kann man sich gut vorstellen.

„Als wir Vögel waren“ ist kein Roman für zwischendurch, man muss ihm Aufmerksamkeit schenken und offen sein für seine Mystik.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Poetisch, toller Sprachstil

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Der junge Nasiräer Darwin sucht vergeblich nach einem Job der ihn über Wasser hält. Endlich bekommt er eine Stelle angeboten, als Totengräber. Das ist ein Gewissenskonflikt für ihn, da er sich ...

Der junge Nasiräer Darwin sucht vergeblich nach einem Job der ihn über Wasser hält. Endlich bekommt er eine Stelle angeboten, als Totengräber. Das ist ein Gewissenskonflikt für ihn, da er sich nach seinem Glauben keinen keinen Toten und Gräbern nähern soll. Also springt er über seinen Schatten und beginnt auf dem Friedhof zu arbeiten.

Die junge Yejide wird in einer Familie geboren der man nachsagt sie begleiten die Sterbenden hinüber ins andere Reich. Ihre Kindheit ist nicht leicht, früh verliert sie die Mutter zu der das Verhältnis eher kalt war und ist umgeben von Mythen, Sagen und Geistern.

Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden geschrieben und bietet so jeweils tiefe Einblicke in ihre Gedanken und die Gefühlswelt. Der Sprachstil ist sehr poetisch und klingt wie eine Melodie in mir nach.

Diese Geschichte ist mehr als eine Liebesgeschichte. Sie ist sehr tiefgründig. Um dieses Buch gern zu lesen sollte einem klar sein das hier viel Mystisches vorkommt und es keinen richtig steigenden Spannungsbogen gibt sondern eben eher tiefergehende Poesie.

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