Ein Abschied, der noch lange nachhallt
Ich ... beende nicht gerne Reihen. Habe ich nie, weil ich es nicht übers Herz bringe, ein buchiges Universum zu verlassen, das sich in mein Herz gegraben hat. Schwarze Tinte auf rot... vielleicht bin ich ...
Ich ... beende nicht gerne Reihen. Habe ich nie, weil ich es nicht übers Herz bringe, ein buchiges Universum zu verlassen, das sich in mein Herz gegraben hat. Schwarze Tinte auf rot... vielleicht bin ich in der Hinsicht auch wie Maxton und kann nicht verlieren? Aber meine Angst davor Reihen zu beenden war ein Grund, warum ich unbedingt bei der dieses Buch lesen und beenden wollte. Weil ich dieses Universum einfach zu sehr liebe. Es hatte immerhin bei Band 1 genauso angefangen, dass ich in eine Leserunde getaumelt bin, die mich im Sturm erobert hat. Und jetzt sitze ich hier mit verheulten Augen und wünsche mir, die ganze Reihe noch einmal neu anzufangen. Denn selten habe ich so viel gelacht, geweint, gefühlt und nachgedacht, wie bei der Mulberry Mansion. Und noch nie habe ich so viel über mich selbst gelernt und gedacht ... wow. Jeder in seinen 20ern sollte diese Reihe gelesen haben. Denn die MM und diese Familie an Bewohnern hat mich... berührt. Weil ich mich selten so mit Büchern identifizieren konnte. Eden, der stille Leser, dem ich gerne mal beim Vorlesen lauschen würde, der dies mit mir gemein hat. Avery, deren Gerechtigkeitssinn so stark ist, dass ich mich ihr so verbunden fühle, weil mich auch meiner schon in schwierige Situationen gebracht hat. May, die so viel fühlt, dass ich meine Gefühle und Fürsorge nicht mehr als Makel empfinde. Wes, der mich gelehrt hat auch über seinen Schatten zu springen. Und Maxton, mein Gartenjunge... der mich gelehrt hat, dass man auch für sich einstehen muss. Und meine Willow. Willow, die nicht zu viel, sondern genau richtig ist. Ich habe so viel gefühlt. So unglaublich viel. Besonders hat es mir gefallen, dass man die vielen Figuren, die man kennen- und lieben gelernt hat, wieder zu sehen, zu sehen, dass eine Familie nicht immer blutsverwandt sein muss. Die vielen Gespräche, die zeigen, dass in einem guten New Adult Roman auch Gespräche geführt werden können und dass man auch miteinander kommunizieren kann. Das Buch hat weiter gezeigt, dass es in Ordnung ist nicht bestimmten Bildern zu entsprechen. Das es in Ordnung ist für sich Entscheidungen zu treffen. Vielleicht liebe ich Maxton deshalb, der in einem Kampf um Entscheidungen eine Schachfigur ist. Oder Willow, die auch erst einmal sich selbst kennenlernen muss. Der dritte Teil der Mulberry Mansion ist auch ein Suchen und Finden. Ein Buch über Liebe und Selbstliebe. Und vielleicht ein Buch, das den Kern der Reihe gut erfasst. Man wächst mit dem Gebäude, arbeitet ein wenig an sich, so wie die Figuren an der Villa arbeiten und lernt und fühlt mit ihnen. Diese Buchreihe, dieser letzte Teil. Es war eigentlich schon Seelenschmerz den ich mit jeder Seite empfunden habe. Und Helen und Beckett und Sienna... die ganze Mulberry Mansion sind für mich eine winzige Heimat geworden. Ein Zufluchtsort in dem ich mich selbst noch einmal kennengelernt habe. Und vielleicht schnürt mir deshalb das Ende den Hals zu, obwohl Eden den Lesern auf den letzten Seiten versichert, dass eine Geschichte nicht mit dem letzten Satz endet. Aber... die Mulberry Mansion ist meine Lieblingsalliteration geworden, eine Reihe, die ich jedem ans Herz legen kann. Von Blaupausen, Elefanten, Fingerschwuren, Hörbuchstimmen und Einmachgläsern voller Glück, von Liebesbriefen und Traumfängern, von gefundenen Familien und Krisen... ich habe einfach nur gespürt, gespürt und gespürt. Und ich möchte bleiben, Merit , bleiben bleiben bleiben. Nicht gehen. Diese Reihe tief in mein Langzeitgedächtnis graben, diese Reihe wie Eden seine Zitate auf meine Wand tapezieren. Und in meinem erfundenen 4. Band als neue Person in die Mansion einziehen. Und auch wenn das Ende schmerzt und mein Herz bricht... lest es. Kein Buch vereint so facettenreich und sprachgewaltig die tiefen Emotionen, die man beim Erwachsenwerden spürt.