Das richtige Buch zur richtigen Zeit
Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für dieses Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Vorab: Normalerweise ...
Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für dieses Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Vorab: Normalerweise stehen meine Ausführungen zur Aufmachung ja immer ein bisschen außer Konkurrenz, da ich sie nicht in die Bewertung des Buches mit einfließen lasse, aber da hier die Art und Weise, wie das Buch gestaltet ist, sehr viel zum Leseeindruck und zur Grundstimmung beiträgt, mache ich heute mal eine Ausnahme.
Für das Buch ist das aber auch nur positiv, denn „On Your Own“ ist wirklich wunderschön aufgemacht. Es ist ein Mitmach-Buch, in dem es genug Platz zum Reinschreiben gibt, wenn man das möchte. Gleichzeitig ist es ein Buch, bei dem man sich sicherlich viele Stellen zum Nachlesen markieren wird – ich habe hier auf jeden Fall eine Menge Post-Its verbraucht und das Buch auch nach dem ersten Lesen schon oft wieder aufgeschlagen. Dafür muss es natürlich robust gebunden sein, und da hat der Verlag ganze Arbeit geleistet. Es ist ein Softcover, aber trotz mehrmaligem Aufschlagen habe ich bisher keine Leserillen im Buch. Als jemand, der oft darauf achtet, dass die Buchrücken schön bleiben, ist das gerade bei so einem Buch, mit dem man auch arbeitet, natürlich von Vorteil. :D
Die Farbgestaltung im Buch orientiert sich an den Farben des Covers. Alles ist sehr pastellig gehalten, Seiten mit Atemübungen sind hellgrün unterlegt, Yogaflows helllila und Journaling Prompts in hellblau; im Text selbst sind manche Passagen farbig hervorgehoben. Was im ersten Moment vielleicht etwas bunt und wild klingt, ist dagegen in sich sehr stimmig und versprüht eine ruhige, aufgeräumte Atmosphäre, die natürlich zum Inhalt des Buches passt. Bereits das Anschauen von „On Your Own“ macht also viel Spaß!
Inhalt:
Aber auch das Lesen hat mir sehr viel Freude bereitet. Es hat mir geholfen – bzw. hilft mir immer noch, meine Gedanken zu sortieren, so Manches bewusster zu erleben und mir über einiges klarer zu werden.
Als ich das Buch in der Bloggerjury gesehen habe, war ich vor allem wegen der Yogaflows und der Journaling Prompts, mit denen geworben wird, sofort interessiert, da mich Yoga und Journaling bereits seit einiger Zeit begleiten und ich großen Spaß daran habe. Bevor ich mich für das Buch dann aber beworben habe, habe ich noch ein wenig gezögert, da das Buch primär an diejenigen gerichtet ist, die gerade die Schule abgeschlossen haben oder abschließen. Das ist bei mir mittlerweile sechs Jahre her, und so habe ich befürchtet, dass ich womöglich schon gar nicht mehr zur Zielgruppe gehören könnte.
Letztlich habe ich mich dann aber für eine Bewerbung entschieden, da ich gerade mein Studium abgeschlossen habe und mir dachte, dass das ja auch irgendwie passt. Und damit hatte ich recht! Viele Gedanken und Gefühle, die ich jetzt nach dem Studium hatte, hatte ich nach meiner Schulzeit so gar nicht wirklich, da ich schon ziemlich früh wusste, dass es für mich nach der Schule erstmal mit Jura weitergeht. Das Jurastudium ist dazu ja auch relativ lang, danach kommt das Referendariat und so ist der Weg sehr lange schon vorgegeben, sodass ich mir nach dem Schulabschluss erstmal wenig Gedanken über das „Was kommt später?“ machen musste. Jetzt, nach dem Studium, habe ich nur noch die zwei Jahre Referendariat vorbei, und gerade nach den letzten paar Jahren habe ich extrem gemerkt, wie schnell die Zeit vergeht. Natürlich macht man sich dann (vermutlich auch unnötig) sehr viele Gedanken, über alles, was kommen mag, was man möchte, was man dafür braucht, erledigen muss, vorher noch erleben will und so weiter.
Ich persönlich neige dann dazu, alles zu zerdenken und bis ins kleinste Detail durchzuplanen, selbst wenn das vielleicht gar nicht mal wirklich möglich ist. Damit setze ich mich dann wiederum selbst unter Druck und gerade sehr schnell in ein Gefühlschaos, wenn irgendetwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe. :‘D
„On Your Own“ kommt da also gerade zum richtigen Zeitpunkt. In diesem Buch geht es nämlich vor allem darum, zu lernen, sich selbst zu vertrauen, netter mit sich selbst zu reden und den (selbst auferlegten) Druck von sich zu nehmen. Dafür hält die Autorin, selbst Psychologin und Yogalehrerin, viele Tools bereit, die einem dabei helfen können. Seien es Journaling Prompts, Atemübungen oder Yogaflows – Viele dieser Übungen habe ich beim Lesen oder danach selbst ausprobiert, manche Yogaflows kannte ich sogar schon und einige, insbesondere Atemübungen oder Journaling Prompts habe ich sogar mehrfach wiederholt. Jede einzelne dieser Übungen, die ich ausprobiert habe, hat eines gemeinsam: Sie schaffen es wirksam, mich zu beruhigen, meine Gedanken zu sortieren oder neuen Mut und neue Energie zu gewinnen.
In den drei Monaten, in denen ich das Buch nun habe, habe ich es noch nicht geschafft, jede dieser Übungen auszuprobieren, da einige auch für sehr spezifische Situationen gemacht sind, in die ich in der Zwischenzeit noch nicht geraten bin. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass mir die Übungen aus diesem Buch auch in den Momenten, wenn sie irgendwann mal eintreten, helfen werden.
Neben den Übungen spricht die Autorin auch direkt mit dem Leser, gibt hilfreiche Tipps, wie man mit manchen Situationen umgehen kann oder wie man lernen kann, die Art und Weise, wie man über sich denkt und mit sich spricht, freundlicher zu gestalten. Die Autorin berichtet von eigenen Erfahrungen oder man liest von den Problemen und Gedanken anderer junger Erwachsener und merkt, dass man mit seinen wirren Gedanken gar nicht so alleine ist, wie es sich vielleicht manchmal anfühlt.
„On Your Own“ hat mir beim Lesen und auch nachhaltig wirklich dabei geholfen, mich mit meiner mentalen Gesundheit auseinanderzusetzen, auf mich achtzugeben und für mich zu sorgen. Gerade in der Examensvorbereitung habe ich dazu geneigt, alle Erschöpfung und negativen Gedanken zu verdrängen und mich voll und ganz nur auf das Examen konzentriert. Das war in diesen Monaten eben alles, was zählte, und das hat sich ehrlicherweise dann in den Monaten nach meiner mündlichen Prüfung dann in Form völliger Erledigung und, ich sag mal, „Jura-Müdigkeit“ gerächt. :‘)
Es ist eben nicht nur okay, sondern auch absolut notwendig, dass man manchmal schlechte Tage einfach schlechte Tage sein lässt, ohne sich dafür schlecht zu fühlen, oder dass man mal nicht produktiv ist, sondern stattdessen einfach mal guten Gewissens gar nichts macht, denn trotz allem Leistungsdruck sind wir ja alle keine Maschinen. Objektiv war mir das natürlich klar, ich selbst habe FreundInnen auch den Rat gegeben, nicht so streng zu sich selbst zu sein, aber meine Ansprüche an mich selbst sind dagegen natürlich astronomisch hoch. Dabei, das zu realisieren, es mir wirklich bewusst zu machen, und auch bewusst dagegenzusteuern, hat mir „On Your Own“ sehr geholfen, und dafür wird das Buch immer einen wichtigen Platz in meinem Alltag bekommen.
Fazit:
Auch wenn mein Schulabschluss inzwischen sechs Jahre her ist, hat mir „On Your Own“ beim Lesen und auch nachhaltig wahnsinnig dabei geholfen, mich mit meiner mentalen Gesundheit auseinanderzusetzen, auf mich achtzugeben und für mich zu sorgen. In diesem Buch geht es nämlich vor allem darum, zu lernen, sich selbst zu vertrauen, netter mit sich selbst zu reden und den (selbst auferlegten) Druck von sich zu nehmen. Dafür hält die Autorin, selbst Psychologin und Yogalehrerin, viele Tools bereit, die einem dabei helfen können, spricht einem gut zu und zeigt anhand eigener Anekdoten oder Berichte anderer junger Erwachsene auf, dass man mit seinen fürchterlichen Gedanken nach dem Abschluss gar nicht so alleine ist, wie es sich manchmal vielleicht anfühlt.
Herzensbuch!