Cover-Bild Paradise Garden
(61)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.08.2023
  • ISBN: 9783257072501
Elena Fischer

Paradise Garden

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023
Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2023

Eine runde Geschichte

0

Das ist Elena Fischers "Paradise Garden" auf jeden Fall. Es gibt einen klaren Start und ein noch viel klareres Ende, die zentralen Fragestellungen werden aufgelöst und dazu laufen eine ganze ...

Das ist Elena Fischers "Paradise Garden" auf jeden Fall. Es gibt einen klaren Start und ein noch viel klareres Ende, die zentralen Fragestellungen werden aufgelöst und dazu laufen eine ganze Reihe mehr oder weniger schräger oder zumindest sich klar voneinander abgrenzender Protagonisten mit ebensovielen unterhaltsamen Eigenschaften und Sprüchen auf.

Es gibt eine klare Hauptperson, nämlich die vierzehnjährige Billie, aus deren Sicht die Begebenheiten erzählt werden und eine große Nebenrolle, nämlich Billies Mutter, die Ungarin Marika, eine Frau mit wenig Geld, aber mit tollen Ideen, die Billies Leben zu einem mit Überraschungen prall gefüllten machen. Zudem kann sie köstliche Pancakes backen. Die beiden leben in einer wenig heimeligen Hochhaussiedlung irgendwo in Deutschland und so offen Marika auch in vielen Dingen ist, eines verrät sie ihr nicht: nämlich, wer ihr Vater ist. Und eines Tages wird genau das zu Billies wichtigstem Anliegen...

Ja, es ist eine runde und gewissermaßen auch glatte Story, eine, die nur in wenigen Passagen aus dem Takt gerät und überrascht, zumindest wirkte sie so auf mich.

Der Humor, den die Autorin sehr geschickt immer wieder einfließen lässt, hat die Lektüre für mich in weiten Teilen zu einem Genuss werden lassen. Aber insgesamt war es mir dann doch alles etwas zu vorhersehbar, zu glatt eben.

Ein bisschen wie ein modernes Märchen mit sehr realistischem Inhalt. Leider. Denn ein Leben mit so wenig Geld zu bestreiten, wie es Billie und ihre Mutter gezwungen sind, das ist in Deutschland heutzutage weder ein Zuckerschlecken noch eine Seltenheit.

Ein lesenswerter Roman mit Luft nach oben, den ich dennoch sehr gerne weiterempfehle, auch als Geschenk für lesefreudige junge Menschen, die so allmählich aus der für ihre Zielgruppe vorgesehenen Literatur herauswachsen.

Veröffentlicht am 23.08.2023

Ein Mädchen sucht seinen Vater

0

Mit "Paradise Garden" hat Elena Fischer ein Buch geschrieben, das buchstäblich eine Wucht ist - und Billie, die 14-jährige Protagonistin, erinnert mich an einen weiblichen Huckleberry Finn des 21. Jahrhunderts, ...

Mit "Paradise Garden" hat Elena Fischer ein Buch geschrieben, das buchstäblich eine Wucht ist - und Billie, die 14-jährige Protagonistin, erinnert mich an einen weiblichen Huckleberry Finn des 21. Jahrhunderts, unterwegs nicht auf einem Floß auf dem Missisippi, sondern im Auto ihrer plötzlich verstorbenen Mutter unterwegs an die Nordsee, auf der Suche nach dem unbekannten Vater. Es ist eine ganz besondere und anrührende Coming of Age-Geschichte dieses Mädchens, das Zartheit und Schnoddrigkeit verbindet, das unsentimental ein Leben im Prekariat und den Zusammenhalt mit anderen Abgeängten in einem Wohnblock kurz vor der Autobahn. Das Klauen hat sie ausgerechnet von der borgeouisen Freundin gelernt, Billies Mutter wäre entsetzt gewesen, aber auf ihrem Weg erweist sich das Gelernte dann doch als ganz praktisch.

Auch Mutter-Tochter Konflikte und zerstörte Träume sind Themen dieses Buches, das aus der Perspektive Billies geschrieben wird. Dabei trifft die Autorin den richtigen Ton, wenn Billie lakonisch und ohne auf die Tränendrüse zu drücken von einem Leben berichtet, dass bis zum Tod der Mutter auch durchaus als schön empfunden wird. Es ist ein bißchen Billie und Marika gegen den Rest der Welt. Die alleinerziehende Marika, die aus Ungarn stammt und von einer Laufbahn als Tänzerin träumte, bringt sich und ihre Tochter mit zwei Jobs durch - als Putzfrau und als Kellnerin in einer Bar. Das Geld reicht trotzdem kaum, aber manchmal leisten sie sich trotzig Extravaganzen wie den größten Eisbecher im Eiscafé. Der Traum von einer gemeinsamen Urlaubsreise am Meer dagegen soll unerfüllbar bleiben.

Als Billie ihr Zimmer räumen muss, weil die Oma aus Ungarn für eine medizinische Behandlung in Deutschland zu Besuch kommt, ist das nur der Beginn ihrer Probleme. Denn die Oma ist ganz anders als ihre Mutter - und das Verhältnis von Spannungen geprägt. Der Tod der Mutter ist nicht nur ein traumatisches Erlebnis, er ist auch der Auslöser für Billies Road Trip ins Ungewisse, der zu überraschenden Erkenntnissen auch über die Mutter führen wird.

Das Buch lebt von seiner Hauptfigur und ihrem ehrlichen und unverstellten Blick, ihrem pragmatischen Umgang mit Widrigkeiten. Es gibt traurige, lustige, rührende Momente in diesem Buch, an dessen Ende nicht nur Billie wichtige Einsichten gewinnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2023

Ergreifende Geschichte

0

In „Paradise Garden“ von Elena Fischer wird die bewegende Geschichte der 14-jährigen Billie auf traurig-schöne Weise erzählt. Die Geschichte beginnt am Grab von Billies Mutter Marika. Schon hier wird klar: ...

In „Paradise Garden“ von Elena Fischer wird die bewegende Geschichte der 14-jährigen Billie auf traurig-schöne Weise erzählt. Die Geschichte beginnt am Grab von Billies Mutter Marika. Schon hier wird klar: Das wird keine locker-leichte Geschichte.

Auf den nächsten Seiten lernen wir Billies Leben kennen, das sie trotz Armut dank der Liebe und Fantasie ihrer Mutter als gut empfindet. Trotz ihrer innigen Beziehung gibt es ein Thema, das ihre Mutter immer vermeidet: Billies Vater.
Ich liebe die Charaktere. Sie sind sehr liebevoll, vielseitig und authentisch gestaltet. Und auch Billie merkt man zum einen ihre Jugend an, aber auch eine eher untypische Tiefgründigkeit. Man kann ihre Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen und die Beschreibungen von Elena Fischer geben einem das Gefühl, als Nachbarin in der Hochhaussiedlung zu leben.

Es ist ein Roman über die Reise eines jungen Mädchens, das sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begibt und dabei schon früh sowohl die Höhen als auch die Tiefen des Lebens erfährt. Mir hat es gut gefallen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2023

Toll geschriebene Geschichte

0

In "Paradise Garden" geht es um Billie, ein junges Mädchen, was mit 15Jahren seine Mutter verliert und versucht, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.

Ich mochte Billie als Hauptcharakter super gerne. ...

In "Paradise Garden" geht es um Billie, ein junges Mädchen, was mit 15Jahren seine Mutter verliert und versucht, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.

Ich mochte Billie als Hauptcharakter super gerne. Manchmal passen ihre Taten nicht so ganz zu einem Teenager, aber ansonsten ist sie gut getroffen und man leidet einfach mit ihr mit. Auch die weiteren Charaktere um sie herum sind gut und bildlich dargestellt.

Die Geschichte lässt sich einfach hervorragend lesen, es passiert unheimlich viel. Billie erzählt von der Gegenwart, aber auch sehr viel aus der Vergangenheit. Man bekommt ein gutes Bild von ihrem Leben und dem Leben ihrer Mutter.

Die Kapitel sind nicht zu lang und durch den flüssigen Schreibstil fliegt man einfach nur durchs Buch.

Ich mag den Verlauf der Geschichte sehr, weil man einfach so mitfühlt und mitten drin ist.

Das Cover ist dazu auch noch wunderschön und ein echter Blickfang.

Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde die Autorin definitiv im Auge behalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2023

Schönes Debüt

0

Die Sommerferien werden für Billie zur Geduldsprobe, denn anstatt des heiß ersehnten Urlaubs fällt die ungarische Oma in ihre kleine Wohnung in der Hochhaussiedlung ein. Mutter und Großmutter streiten ...

Die Sommerferien werden für Billie zur Geduldsprobe, denn anstatt des heiß ersehnten Urlaubs fällt die ungarische Oma in ihre kleine Wohnung in der Hochhaussiedlung ein. Mutter und Großmutter streiten sich, die Vergangenheit ihrer Mutter bleibt immer noch unklar, ebenso wie die Frage nach Billies Vater. Der hat in ihrem Leben noch nie eine Rolle gespielt, doch jetzt braucht sie ihn schneller als ihr lieb ist.
Billies Mutter Marika verwandelt mit ihrer spritzigen und kreativen Art das Leben an der Armutsgrenze in ein Abenteuer. Sie ist eine tolle Frau, auch wenn sie ihre Fehler hat und sich mit ihrer sturen Art schon mal unnötig Steine in den Weg zu legen scheint. Auch ihre Tochter mochte ich sehr, sie ist sehr eigenständig, trotzdem natürlich erst 14/15 Jahre alt und somit irgendwo zwischen Kind und Erwachsener. Diese Kluft wird von der Autorin sehr gut dargestellt, Billies Handeln und Denken wirken sehr authentisch. Überhaupt ist die Figurenzeichnung eins der großen Highlights in diesem Roman, denn auch Nebenfiguren sind lebensnah und doch irgendwie besonders. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Coming-of-Age und Roadtrip, immer wieder werden dabei aber auch sozialkritische Themen angesprochen. Elena Fischer schafft das Zusammenspiel scheinbar mühelos und erzählt zudem in einem leichten Stil, der Spaß macht.
Billies Geschichte endet für meinen Geschmack etwas zu abrupt, auch wenn im Großen und Ganzen natürlich die Handlung abgeschlossen ist. Bis auf Kleinigkeiten hat mir dieser Roman sehr gut gefallen, man darf auf weitere Bücher der Autorin gespannt sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere