Eine originelle Idee gepaart mit jeder Menge Spannung!
Schon das Cover von „Martha Widerstand“ hat mich direkt angesprochen und spätestens nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war absolut klar, dass ich das Buch lesen musste!
Der Schreibstil der Autorin ...
Schon das Cover von „Martha Widerstand“ hat mich direkt angesprochen und spätestens nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war absolut klar, dass ich das Buch lesen musste!
Der Schreibstil der Autorin war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da sie viel Umgangssprache einfließen lässt, größtenteils kurze und präzise Sätze benutzt und einige Kapitel in Berichtform, fast wie bei einem Drehbuch, schildert. Je länger ich jedoch in dem Buch gelesen habe, umso besser bin ich auch mit dem Schreibstil zurechtgekommen. All das, was ich anfangs ungewohnt fand, hat der Geschichte nur noch mehr Lebendigkeit verliehen und dafür gesorgt, dass sich die Geschichte ungewohnt schnell hat lesen lassen.
Obwohl Martha, wie der Klappentext schon verrät, natürlich die Protagonistin der Geschichte ist, wird die Handlung des Buches nicht nur aus ihrer, sondern aus verschiedenen Perspektiven, wie zum Beispiel der ihrer psychologischen Betreuerin Eve, wiedergegeben. Dadurch bekommt der Leser natürlich einen viel umfassenderen Blick auf die Geschichte und erhält Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der anderen Charaktere. Die einzelnen Kapitel sind dabei eher knapp gehalten, was ich als sehr positiv empfunden habe, da dadurch die Geschichte auch sehr dicht erzählt wird und die Spannung stets aufrechterhalten bleibt.
Die Protagonistin Martha ist eine sehr starke junge Frau, die jedoch anfangs nur schwer greifbar ist, weil sie sehr wenig von sich preisgibt. Damit ist sie nicht nur den anderen Charakteren, sondern auch dem Leser ein Rätsel, was die Geschichte andererseits aber auch sehr spannend macht. Ich habe von Kapitel zu Kapitel daraufhin gefiebert mehr über Martha und ihren Plan zu erfahren, wobei ich die Auflösung zwar in Ordnung, aber leider nicht ganz so spannend fand wie ich es erwartet hätte.
Obwohl Martha natürlich im Zentrum der Geschichte steht, geht es in dem Buch um viel mehr als nur um ihr persönliches Schicksal. So ist ein wichtiger Teil des Buches die Zweiklassengesellschaft und die Ungerechtigkeit mit der der arme Teil der Gesellschaft jeden Tag kämpfen muss.
Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr originell und spannend, jedoch auch ein wenig unrealistisch. Dass per Zuschauervoting über Schuld und Unschuld entschieden wird, könnte ich mir an sich schon vorstellen, jedoch unter anderen Bedingungen als im Buch. Vielleicht bin ich da aber auch zu kritisch, weil ich in einer Gesellschaft lebe, in der so was – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – undenkbar wäre. In anderen Teilen der Welt sieht es schon ganz anders aus, womit das Buch auch einen deutlichen Gegenwartsbezug besitzt.
Die Storyline ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und vor allem super spannend. Zwar hält das Buch keine wahnsinnig schockierenden Wendungen bereit, jedoch gibt es aber genug Überraschungen, die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wie die Geschichte enden könnte und war daher auf jeden Fall überrascht vom Ende. Die Geschichte ist allerdings noch nicht komplett abgeschlossen und so macht das Ende auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil. Dieser ist in den USA übrigens schon am 15. Juni dieses Jahr erschienen.
Fazit
Eine originelle und interessante Grundidee gepaart mit einem außergewöhnlichen Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen, lassen die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Einige Aspekte des dargestellten Gesellschaftssystems wirkten auf mich etwas überzogen und unrealistisch, im Großen und Ganzen ist es der Autorin aber trotzdem gelungen, mich zu überzeugen und vor allem unglaublich gut zu unterhalten. Den zweiten Teil werde ich mir sobald er im Deutschen erscheint auf jeden Fall unter den Nagel reißen!