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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.06.2023
  • ISBN: 9783423263573
Emiko Jean

Mika im echten Leben

Roman | »Zwischen herzzerreißend und herzzerreißend komisch.« Holly Miller
Charlotte Lungstrass-Kapfer (Übersetzer)

Her mit dem perfekten Leben!

Mika Suzukis Leben ist eine ziemliche Katastrophe: Ihre letzte Beziehung ist implodiert, für ihre Eltern ist sie eine konstante Enttäuschung und vor Kurzem wurde sie auch noch gefeuert. Doch ein Anruf ändert plötzlich alles: Ihre 16-jährige Tochter Penny, die sie als junges Mädchen zur Adoption freigeben musste, meldet sich überraschend und möchte ihre leibliche Mutter kennenlernen. Doch Mikas Leben ist alles andere als präsentabel und so erfindet sie spontan einige neue Aspekte hinzu, malt ihren Alltag in den schillerndsten Farben, erfindet einen gutaussehenden Freund, eine stylische Wohnung. Doch als Penny ihren Besuch ankündigt, gerät Mika in Panik. Wo soll sie das wundervolle Leben, von dem sie erzählt hat, nur herbekommen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2023

Mika im echten Leben

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Es gibt diese Romane, die du beginnst und denkst: naja, das wird ganz nett und du wirst dich gut unterhalten fühlen und dann beendest mit den Gedanken: das war jetzt eine richtig gute Geschichte. So erging ...

Es gibt diese Romane, die du beginnst und denkst: naja, das wird ganz nett und du wirst dich gut unterhalten fühlen und dann beendest mit den Gedanken: das war jetzt eine richtig gute Geschichte. So erging es mir mit "Mika im echten Leben". Gute Unterhaltung und obendrauf Tiefgang und Fragen, die mich eindringlicher beschäftigten, als ich es erwartet hätte.

Mikas Leben ist eher chaotisch. Sie weiß nicht mehr genau, ob es an dem Tag begann, an dem sie eine Tochter bekam, die von einem anderen Paar adoptiert wurde oder an dem Tag, an dem sie sich gegen ihre kühle herrische Mutter auflehnte und damit geordnete Bahnen und Strukturen verließ. Fakt ist: ihr Leben ist nichts, was sie vor ihrer nun 16-jährigen Tochter offen legen möchte und deshalb verändert sie zwei, drei, vielleicht auch vier Tatsachen bis plötzlich ein kompletter Schwindel daraus wird, der alles durcheinanderbringt.

Mika ist eine Protagonistin, mit der ich mich vom ersten Moment an anfreunden konnte. Ihre chaotische Art macht sie sehr sympathisch und es berührt mich wie sehr sie darum bemüht ist vor ihrer Tochter einen guten Eindruck zu machen. Das zeigt auch, in welchen Strukturen sie aufgewachsen ist. Ihre Eltern sind aus Japan in die USA ausgewandert, weil sie sich dort bessere Chancen für die Zukunft ihres Kindes erhofften und trafen dann dort auf eine so andere Kultur, die sich sehr von den eigenen Werten unterscheidet. Das spiegelt sich häufig in der Zerrissenheit und den kontroversen Anschauungen, die Mika und ihre Mutter haben, aber auch in der Identitätssuche, in der sich Penny, Mikas Tochter befindet.

Mit dieser Thematik bin ich als Nicht-Migrantin nicht konfrontiert und ich mag wie Emiko Jean es umsetzt, um mich und andere Leser*innen dazu zu bringen, darüber nachzudenken.

Die Suche nach der eigenen Identität ist der rote Faden in der Geschichte. Er beginnt bei Mikas Mutter, betrifft sie selbst und vor allem Penny, die bei Eltern aufwächst, die nicht ihre leiblichen sind und zudem eine andere Herkunft haben, was sich auch im Äußeren der Personen widerspiegelt. Aus beruflicher Erfahrung weiß ich wie schwierig die Situationen des Aufwachsens in Pflege- oder Adoptivfamilien sind, wie das wir sind nicht vom selben Blut immer im Raum stehen kann. Emiko Jean hat das richtig gut umgesetzt. Zeigt die Probleme, die damit einhergehen, auf Seiten der Eltern und der Kinder, aber auch, dass es funktionieren kann. Vor allem dadurch, dass offen damit umgegangen wird. Dass Fehler erlaubt sind und Elternschaft so oder so eine herausfordernde Aufgabe ist (ich sage nur Periodenparty...).

Emiko Jean ist es gelungen diese Themen in eine unterhaltsame Geschichte zu betten. Ich mag die Dialoge, den Humor, die Funken, die hier und da sprühen, die Generationenkonflikte und alle Figuren, egal ob in Haupt- oder Nebenrollen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eine Adoption mit Witz und Charme

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In diesem Buch werden so einige Themen reingepackt, die auf den ersten Blick als "zu viel" wirken. Nur schon das Thema Adoption und was es mit der leiblichen Mutter und dem Kind anrichtet, wie so eine ...

In diesem Buch werden so einige Themen reingepackt, die auf den ersten Blick als "zu viel" wirken. Nur schon das Thema Adoption und was es mit der leiblichen Mutter und dem Kind anrichtet, wie so eine Zusammenführung funktioniert - benötigt ein ganzes Buch. Hier wurde es aber auf "lustige" Art, mit japanischen Anekdoten leicht und locker geschrieben. So ist die Adoption nicht unbedingt das zentrale Thema. Es geht eher um Mika und ihr Chaotischem Leben - natürlich geprägt von der frühen Schwangerschaft.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da ich auch das leichte und die Komik darin mochte. Es ist nicht herzzerreissend oder allzutraurig, obwohl es schon taffe Erlebnisse gab. Die wurden zu oberflächlich abgehandelt - allerdings verstand ich die Geschichte eher als lockere, leicht verträumte Idee. Das Buch ist wirklich gut zu lesen, mit einer guten Spannung, und Witz. Man fühlt sich als Zuschauerin von Mika's Leben und will wissen, wie es ausgeht und hofft und bangt mit ihr.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Hört nie auf zu träumen auch nicht, wenn euch das Leben Zitronen in den Weg legt!

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Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen ...

Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen wie Familie, Freundschaft, Mutter-Tochterbeziehung, Gewalt gegen Frauen und der Liebe und dies in einem wirklich feinfühligen und sensiblen Schreibstil.

Wie ich mit dem Lesen dieses Romanes begann, war mir im Prinzip klar, dass Mika´s Taktik nur in eine Katastrophe enden kann. So viele Lügen. Das sie es bis zu einem gewissen Punkt geschafft hat ihr Tochter Penny und ihrem Vater ein gänzlich anderes Leben vorzugaukeln, wie es so nicht existiert, zeugt von sehr viel Energie. Aber wer kennt das nicht, hin und wieder flunkert doch jeder mal. Was Mika hier allerdings auf die Beine stellt, sich komplett neu erfindet, damit Penny stolz auf sie ist. Eigentlich hätte man erwarten können, dass mit diesem großen Knall die Geschichte endet, aber weit gefehlt. Denn genau hier beginnt die Geschichte erst richtig. Ja man könnte auch sagen vollkommen unrealistisch, dass diese Geschichte sich so entwickelt. Aber lasst uns doch ein wenig träumen! Ja der zweite Teil dieses Romans versetzt einen, einen richtigen Schlag in die Magengrube. Und man muss das Buch zwangsläufig das eine oder andere mal beiseite legen und tief durchatmen. Aber es lohnt sich auch.

Am liebsten hätte ich Mika ganz doll geschüttelt und ihr gesagt, warum machst du dir diesen ganzen Stress, bleib doch bei der Wahrheit. Dein Leben ist dein Leben es kann nur besser werden. Und dann hätte ich sie am liebsten ganz doll gedrückt ihr Mut zugesprochen. All das was sie ihr halbes Leben mit sich rumgeschleppt hat und niemanden erzählt hat. Wie ihr Leben in einer Nacht zerstört wurde und sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Wie sie permanent wie eine ertrinkende sich an jedes noch so kleine Stück Holz festklammert. Ich fand es bewundernswert, wie sie ihr Trauma dann überwunden hat. Wie die gebrochene Mika sich endlich mit ihrer Mutter ausspricht und sie nun endlich versteht, nachdem sie mit ihrer Tochter Penny auch so manches tiefes Fahrwasser durchqueren musste. Und dann Thomas, anfangs wirklich farblos, gewinnt er im Laufe des Romans und besonders zum Ende hin an Farbe.

Das zweifarbige Cover passt hervorragend zum Roman, zeigt die zwei Leben von Mika und wie es für sie für lange Zeit eine Gradwanderung war. Zwischen japanischer Familientradition und dem sich selbst finden und Selbstverwirklichung.

Fazit: Ein sensibler und feinfühliger Roman, mit einer wirklich harten Story, die einen immer wieder inne halten lässt. Vielleicht an einigen Stellen eher unrealistisch ist aber ein grandioses Ende hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Berührend und überraschend

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Für Mika Suzuki läuft es im Leben nicht ganz so rund. Gerade erst ist ihre Beziehung geendet, sie hat ihren Job verloren und das Verhältnis zu ihren Eltern lässt sich am ehesten als zerrüttet bezeichnen. ...

Für Mika Suzuki läuft es im Leben nicht ganz so rund. Gerade erst ist ihre Beziehung geendet, sie hat ihren Job verloren und das Verhältnis zu ihren Eltern lässt sich am ehesten als zerrüttet bezeichnen. Als dann auch noch ihr Handy klingelt und Penny, ihre 16-jährige Tochter, die sie damals zur Adoption freigab, anruft, weil sie Mika kennenlernen möchte, ist das Chaos perfekt. Um Penny nicht ihre Chaos als 35-Jährige offenbaren zu müssen, erfindet Mika das Leben, das sie gern führen würde und verfängt sich in einem gewaltigen Netz aus Lügen. Als Penny ankündigt, vorbeizukommen, muss Mika eine Lösung finden. Emiko Jean gelang es, mir Mikas Leben, ihre eigene Aufgeschmissenheit, Unsicherheiten und dennoch die seichten Träumereien und Wünsche anschaulich und nahbar zu vermitteln. Selbstverständlich ist klar, dass Mikas Lügen ihr früher oder später um die Ohren fliegen und sich diese Lügen und das Kennenlernen mit Penny immer mehr auf eine gewaltige Katastrophe zusteuern, der Weg dorthin ist jedoch das Interessante. Der Schreibstil ist flüssig, ich konnte die Kapitel rasch hintereinander weg lesen und fühlte mich wie im Sog hineingezogen in die Geschichte der beiden. Während Penny neugierig, aufgeweckt und fröhlich wirkt, wird Mika in ihre Vergangenheit, ihre Beziehungen und die Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und der Zeit danach zurückversetzt und muss sich mit sich selbst auseinandersetzen. Ich finde es wichtig, dass Adoption, Identität und Beziehungen thematisiert werden. Allerdings hätte ich mir hier an einigen Stellen mehr Aufklärung oder mehr Tiefe gewünscht. Davon abgesehen mochte ich die Figuren und die Entwicklungen gern und war stellenweise sehr berührt von der Lektüre.

Veröffentlicht am 27.06.2023

Eine lebendige und berührende Geschichte mit überraschenden Wendungen

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"Mika im echten Leben" von Emiko Jean erzählt die Geschichte von Mika Suzuki, einer 35-jährigen Frau, die sich in einem chaotischen Lebensabschnitt befindet. Sie wurde von ihrem Freund verlassen, hat ihren ...

"Mika im echten Leben" von Emiko Jean erzählt die Geschichte von Mika Suzuki, einer 35-jährigen Frau, die sich in einem chaotischen Lebensabschnitt befindet. Sie wurde von ihrem Freund verlassen, hat ihren Job verloren und findet Unterschlupf bei ihrer Freundin Hana. Zusätzlich leidet Mika unter der Enttäuschung ihrer konservativen japanischen Eltern. Doch plötzlich erhält sie einen Anruf von ihrer leiblichen Tochter Penelope, die sie vor 16 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Penny kündigt überraschend ihren Besuch an, und Mika versucht verzweifelt, ein erfolgreiches Fakeleben vorzuspielen. Doch diese Lügengeschichte kann nicht lange gutgehen.

Als Leser brauchte ich etwas Zeit, um in die Geschichte einzutauchen. Besonders die anfängliche Darstellung von Mikas angeblichem perfekten Leben wirkte etwas unglaubwürdig und störte den Lesefluss. Doch sobald die Handlung Fahrt aufnahm, wurde das Buch zu einer lebendigen und sensiblen Erzählung mit überraschenden Wendungen.

Die Entwicklung von Mika als Hauptfigur ist das Herzstück der Geschichte. Sie wird zu einer authentischen und vielschichtigen Person, die uns zum Lachen bringt und gleichzeitig tief berührt. Ihre emotionalen Höhen und Tiefen sind realistisch dargestellt und man fühlt mit ihr mit.

Besonders gelungen sind die überraschenden Wendungen, die das Buch bietet. Die Handlung nimmt unerwartete Richtungen und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Emiko Jean versteht es, den Leser mit geschickten Plot-Twists zu fesseln und für Spannung zu sorgen.

Die Autorin schafft es auch, sensibel auf Themen wie Adoption, Familie und Identität einzugehen. Die Beziehung zwischen Mika und Penny wird einfühlsam dargestellt und man spürt die emotionale Tiefe, die zwischen den beiden besteht. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Mika sich im Laufe der Geschichte entwickelt und mit ihrer Vergangenheit und ihren Entscheidungen ins Reine kommt.

Obwohl der Anfang des Buches etwas holprig war, konnte mich "Mika im echten Leben" letztendlich überzeugen. Es ist eine Geschichte, die lebendig und mitreißend ist, und die uns zeigt, dass es nie zu spät ist, sich selbst neu zu entdecken und sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Emiko Jean hat hier eine beeindruckende Geschichte geschaffen, die mich sowohl zum Lachen als auch zu Tränen gerührt hat.

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