Cover-Bild Bei euch ist es immer so unheimlich still
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.08.2023
  • ISBN: 9783844933826
Alena Schröder

Bei euch ist es immer so unheimlich still

Elisabeth Günther (Sprecher)

Von den Wagnissen des Aufbruchs und der Heimkehr

Die 33-jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus Westberlin in Richtung Süden. Immer wieder lauscht sie auf das leise unregelmäßige Atmen neben sich: Auf dem Beifahrersitz, in einem Wäschekorb, liegt ihre kleine Tochter Hannah. Sie ist erst wenige Wochen alt. Silvia hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, und der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist? Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?

Alena Schröder nimmt den Faden wieder auf – und erzählt, was in ihrem gefeierten Debütroman »Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid« im Dunklen blieb. Mit warmer Stimme und einfühlsam gelesen von Elisabeth Günther.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

Sprachlich tolle Dialoge und eine berührende GEschichte

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Der Titel hat mich sofort angesprochen und ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Aber auch optisch hat mich das Hörbuch sofort begeistert. In rot und grün kommt es mit ein paar Blüten daher und ...

Der Titel hat mich sofort angesprochen und ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Aber auch optisch hat mich das Hörbuch sofort begeistert. In rot und grün kommt es mit ein paar Blüten daher und als kleine Farbtupfer fliegen bzw. sitzen drei Kohlmeisen rund um den Titel.

Bei euch ist es immer so unheimlich still von Alena Schröder erschien im Hörbuch Hamburg Verlag. Elisabeth Günther hat die Geschichte eingelesen und sorgt mit ihrer angenehmen Stimme für einen ganz besonderen Hörgenuss. Es ist der zweite Roman der Autorin um die Frauen der Familie Borowski. Wobei beide Bücher unabhängig voneinander und auch in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden können. Ich selbst werde den Debütroman: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid bald lesen, da ich mir das Buch auf der Lesung zu: Bei euch ist es immer so unheimlich still gekauft habe.

So, nun aber zurück zur Geschichte. Die Protagonistin ist Silvia Borowski, sie ist Anfang dreißig und reist gerade über die Transitstrecke von Westberlin in den Süden zu ihrer Mutter. Der Hauptteil der Erzählung spielt 1989 in der Zeit vor und nach dem Mauerfall und spielt damit vor dem Debütroman, bei dem Hannah, Silvias aktuell 12 Wochen alte Tochter die Hauptrolle spielt. Als Hörer begleite ich Silvia in ihrem geborgten Auto mit Kind im Wäschekorb durch die DDR. Ich selbst war 1989 acht Jahre alt und musste beim Hören an meine Kindheit denken. Ich kann mich wage daran erinnern, wie mein kleiner Bruder in dem Körbchen vom Kinderwagen lag und damit im Auto transportiert wurde. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen.

Zwischen Silvia und ihrer Mutter knallen zwei Welten aufeinander. Silvia lebt in Berlin in einem besetzten Haus und ihre Mutter in Süddeutschland in einer bürgerlich gutsituierten Gegend. Als Ärztin ist sie anerkannt und führt ein geregeltes Leben. Hier musste ich beim Zuhören immer wieder ein wenig schmunzeln, gerade wenn die Erzählung in der Zeit hin und hersprang. Denn ich darf auch Silvias Mutter in jungen Jahren kennenlernen und sehe da ganz ähnliche Konflikte, denen Silvia jetzt ausgesetzt ist. Doch reagieren sie und ihre Mutter ganz unterschiedlich.

Mehr zum Inhalt möchte ich gar nicht sagen. Nur noch ein wenig zu der schönen Sprache, die das ganze zu einem Hörgenuss macht. Wir bewegen uns hier sprachlich nicht in einem puren Unterhaltungsroman, sondern können einfach den Dialogen lauschen mit einem Gefühl von gehobener Sprache. Mit dabei immer ein Fünkchen Nostalgie, die mich abtauchen ließ in eine andere Zeit. Ich durfte den ersten Kapitel bei der Lesung in Lüsche aus dem Munde der Autorin lauschen. Und war von der Sprache sofort gefangen. Ich kann es gar nicht wirklich in Worte fassen, was das ganze so besonders macht. Du musst es einfach lesen bzw. hören und wirst mich dann verstehen. Ich freue mich jetzt schon auf den Debütroman, der auf meinem Nachttisch liegt und auf Lesezeit wartet.

Hast du Lust auf eine Reise in die Vergangenheit? Dann begleite Silvia bei ihrer abenteuerlichen Fahrt samt Baby im Wäschekorb zu ihrer Mutter, die sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Tauche ein in ihre Kindheit und Jugend und lerne auch ihrer Mutter von einer ganz anderen Seite kennen. Magst du Familienromane, die vielschichtig und gut geschrieben sind? Dann kommst du hier voll und ganz auf deine Kosten. Die Geschichte lässt dich so schnell nicht wieder los. Ich habe das Hörbuch einfach nur verschlungen und empfehle es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Mütter und Töchter

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Silvia Borowski ist Anfang 30, als sie beschließt, ihrer alten Heimat einen Besuch abzustatten. Raus aus der Großstadt, aus der nervigen Wohngemeinschaft, rein in den Kleinstadtmief. So klaut sie sich ...

Silvia Borowski ist Anfang 30, als sie beschließt, ihrer alten Heimat einen Besuch abzustatten. Raus aus der Großstadt, aus der nervigen Wohngemeinschaft, rein in den Kleinstadtmief. So klaut sie sich das Auto eines Mitbewohners der WG in Berlin und fährt mit ihrem Baby, Tochter Hannah, nach Ildingen am Rande des Schwarzwalds zu ihrer Mutter. Es ist das Jahr 1989, die Monate vor der Wende. 

„Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ war das Romandebüt von Alena Schröder.  Es erzählt in der Gegenwart von der 27-jährigen Hannah und beginnt in Rückblicken in den 1920er Jahren mit Hannahs Urgroßmutter Senta. 
Im Folgeroman „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ erfahren wir nun, was dazwischen geschah. Von 1989 blicken wir ebenfalls zurück, beginnend in der Nachkriegszeit. 
Wir erfahren, wie Evelyn bei ihrer Freundin Betty ein neues Zuhause findet und sich in Bettys Bruder Karl verliebt. Wie sie unter anderem mit dem Muttersein kämpft, und wie sie während dieser Zeit ihre Arbeit als Ärztin vermisst. 
Erneut erzählt Alena Schröder auch in diesem Buch wieder sehr gefühlvoll und beeindruckend von starken Frauen, von Müttern und Töchtern, von deren Konflikten, von Stärken und Schwächen, von gesellschaftlichen Erwartungen. 
Während ich von „Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ die Printausgabe gelesen habe, durfte ich mich bei dieser Lektüre hier dem Hörbuch widmen und wurde von Elisabeth Günther mitgerissen, die die Geschichte wirklich großartig und fesselnd liest. 

Sehr harmonisch ist auch hier wieder das Cover gestaltet. Elemente des vorhergehenden Bandes wurden aufgegriffen - perfekt und absolut stimmig umgesetzt. 
Von mir gibt es daher 5 Sterne und somit eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung. 

Die Lektüre ist im Hörbuch Hamburg Verlag erschienen und dauert 9 Stunden, 1 Minute. 

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Wunderbare Familiengeschichte

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Dieses Hörbuch spielt in zwei Zeitebenen, einmal zur Zeit der DDR inder es um eine Mutter-Tochter-Beziehung geht und anderseits 20 Jahre davor, hier wird vorallem das Leben der Mutter beschrieben ...

Dieses Hörbuch spielt in zwei Zeitebenen, einmal zur Zeit der DDR inder es um eine Mutter-Tochter-Beziehung geht und anderseits 20 Jahre davor, hier wird vorallem das Leben der Mutter beschrieben die zwischen dem Spagat steht als Ärztin zu arbeiten und sich um ihre Tochter zu kümmern.

Ich hatte ehrlicherweise gar nicht unbedingt so viel von der Geschichte erwartet nachdem ich den Klappentext gelesen hatte aber das Hörbuch hat mich sehr positiv überrascht! Ein sehr leichter Schreibstil der die Gefühle und Gedanken der Protagonistinnen sehr gut beschreibt, die schwierige Beziehung der beiden die sehr authentisch und ehrlich beschrieben wird, das alles hat mir das Hörbuch wirklich zu einem Vergnügen werden lassen. Ich war ganz gefangen von der Handlung und habe das Hörbuch in jeder freien Minute weiter angehört.

Die Sprecherin hat das Hörbuch sehr lebendig und emotional gelesen und hat dieses Buch zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht, wirklich toll!

Fazit: Eine sehr besondere Geschichte, ein toller Schreibstil und eine wunderbare Sprecherin des Hörbuchs! Nur zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Was noch offen war

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Für Evelyn ist die Ehe mit Karl eine Mischung aus Sehnsucht nach Familie und echter Liebe.
Ihre Tante Trude, bei der sie aufgewachsen war, konnte ihre Liebe zu ihrer Nichte nie ausdrücken.
Und von Mutter ...

Für Evelyn ist die Ehe mit Karl eine Mischung aus Sehnsucht nach Familie und echter Liebe.
Ihre Tante Trude, bei der sie aufgewachsen war, konnte ihre Liebe zu ihrer Nichte nie ausdrücken.
Und von Mutter Senta fühlte Evelyn sich sowieso von je her alleingelassen.
In Karls Schwester Betty hat Evelyn zwar eine Freundin gefunden, aber Betty konnte den Suizid ihrer jüngeren Schwester nie überwinden und kommt nicht richtig mit dem Leben klar. Lediglich zur Nichte Silvia kann Betty eine liebevolle Bezeichnung aufbauen.
Die späte Mutterschaft bringt Evelyn nur kurzes Glück, denn mit der Zeit fühlt sie sich nutzlos.
Als Ärztin hatte sie eine sinnvolle Aufgabe. Aber als "nur" Hausfrau und Mutter ist Evelyn unausgelastet und unzufrieden.
Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, denn die Sprachlosigkeit zwischen Senta und Evelyn spiegelt sich nun auch zwischen Evelyn und ihrer Tochter Silvia, die nicht zueinander finden.
Und erneut ist es eine Tante, die zu einem emotionalen Mutterersatz für eine unverstandende Tochter wird.
Und so ist es für Silvia dann auch eine Art Flucht, als sie aus der schwäbischen Provinz nach Berlin zieht.
Aber als Jahre später Silvias Tochter Hannah geboren wird - und der Kindsvater zwar Alimente zahlen, aber keinen Kontakt will - verspürt Silvia den Wunsch zu ihrer Mutter Evelyn zu fahren.
In einem von ihrem Mitbewohner "geborgten" Polo fährt Silvia, mit Hannah in einem Wäschekorb auf dem Beifahrersitz, von West-Berlin
in Richtung Süden, denn sie hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG.
Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist?
Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?
Alena Schröder erzählt hier von dem, was in ihrem Debütroman "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid", unausgesprochen geblieben ist.
Wie aus der jungen, sich selbst stets als "unzureichend" empfundenen Evelyn, die alte, etwas spröde Frau geworden ist, die von ihrer Enkelin Hannah regelmäßig in der Seniorenresidenz besucht wird.
Endlich erfährt man auch die Geschichte von Silvia, die im Vorgänger-Roman nur am Rande erwähnt wurde!
Erneut geht es um unerfüllte Lebenspläne, Wünsche nach Geborgenheit, Mutter-Tochter Konflikte und die Unfähigkeit zur Kommunikation.
Und dies alles in einem zeitgemäßen Rahmen der zeigt, dass so manches eben doch zeitlos ist.
Alle, die von "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" begeistert waren, werden auch "Bei euch ist es immer so unheimlich still" lieben.
Der Schreibstil von Alena Schröder ist wirklich außergewöhnlich intensiv und ich freue mich sehr auf alles, was von ihr noch kommen sollte.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wunderschöne Familiensaga

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Elisabeth Günther ist eine meiner Lieblingssprecherinnen und auch diesmal schafft sie es meisterlich, diese Familiensaga zum Leben zu erwecken- Nach "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues ...

Elisabeth Günther ist eine meiner Lieblingssprecherinnen und auch diesmal schafft sie es meisterlich, diese Familiensaga zum Leben zu erwecken- Nach "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" habe ich mich unheimlich über die Fortsetzung gefreut. Vorab möchte ich aber schicken, dass man nicht zwingend den ersten Teil gelesen bzw. gehört haben muss, um allem folgen zu können. In diesem Roman spielen diesmal Evelyn, die wir als Großmutter von Hannah kennengelernt haben, sowie deren Tochter Silvia die Hauptrolle. Wir beginnen im Jahr 1989 in Berlin, wo Silvia mit ihrer Tochter Hannah heimkehrt in die Provinz. Und in den Nachkriegsjahren, wo Evelyn in ebenjener sich ihr Leben aufbaut. Beide Fäden laufen meisterlich zusammen und wir als Lesende dürfen bewegenden Ereignissen beiwohnen. Warum verhalten sich beide so, wie sie es tun? Mutter wie Tochter haben jeweils gute Gründe dafür, schaffen es aber nicht, darüber miteinander zu reden. Der fesselnde, geradezu hypnotisch schöne Stil der Geschichte zieht einen tief in seinen Bann und ist mit viel Substanz und gesellschaftlichen sowie politischem Hintergrund unterstützt.

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