Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
Roman
Sigrun Zühlke (Übersetzer)
So packend war Rotkäppchen noch nie: Der neue Bestseller von Fantasy-Horror-Königin Christina Henry!
Geh nicht allein in den tiefen, tiefen Wald. Aber Red hat keine Wahl: Seit die Krise vor drei Monaten über das Land kam, ist sie auf sich allein gestellt. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, sich zu ihrer Großmutter durchzukämpfen. Red fürchtet nicht die Unwesen, die nachts durch die Wälder streifen. Die wahre Bedrohung geht von den Menschen aus: von ihren dunklen Sehnsüchten, niederen Beweggründen und bösen Hintergedanken. Am schlimmsten jedoch sind die Männer in Uniform, mit ihren Befehlen und Geheimakten, die auf Reds Spur sind. Sie möchte niemanden töten, aber wer allein in den Wald geht, muss sich verteidigen können ...
Alle Bücher von Christina Henry:
Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland
Die Chroniken von Alice – Die Schwarze Königin
Die Chroniken von Alice – Dunkelheit im Spiegelland
Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland
Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen
Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald
Die Bände (außer Alice) sind unabhängig voneinander lesbar; weitere in Vorbereitung.
Rotkäppchen kenne ich tatsächlich in ganz vielen Varianten. Deshalb habe ich mich auch riesig auf dieses Buch gefreut. Das Cover ist unglaublich schön und die blutigen Spuren auf dem Buchschnitt sind richtig ...
Rotkäppchen kenne ich tatsächlich in ganz vielen Varianten. Deshalb habe ich mich auch riesig auf dieses Buch gefreut. Das Cover ist unglaublich schön und die blutigen Spuren auf dem Buchschnitt sind richtig cool. Tatsächlich hat mir der Stil wahnsinnig gut gefallen und ganz besonders fiel mir die starke Spannung auf, die von Anfang an sehr präsent war. Ich wollte nicht mehr aufhören mit dem Lesen und liebte diese Variante des Märchens. Die schaurige Seite hat mich in ihren Bann gezogen und der Geschichte etwas ganz Eigenes verliehen. Auch die Gesellschaftlichen Gründe waren super interessant und sehr detailreich ausgestaltet, sodass ich jedem einzelnen Stang, jedem Gedankengang folgen konnte. Red als Figur ist der absolute Wahnsinn. Taff, stark und unwahrscheinlich intelligent.
Ihr erlebt dieses Märchen also auf völlig neue, brutalere Weise und werdet in den dunklen Bann des tiefen Waldes gezogen. Bleibt auf der Hut und besonders auf den Wegen!🥀
Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, spannend und packend wie die fast alle anderen Bände der Reihe.
Das Cover zeigt den großen Umriss eines Wolfes (wirkt von der Farbe her wie Blut), in ...
Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, spannend und packend wie die fast alle anderen Bände der Reihe.
Das Cover zeigt den großen Umriss eines Wolfes (wirkt von der Farbe her wie Blut), in klein darin eine Person (in weiß) mit einer Axt über der Schulter, dahinter sieht man Verästelungen von Pflanzen oder Blutbahnen. Es passt gut zum Roman und in die Reihe, vom Stil und der Gestaltung.
In der Klappe sieht man dann den Text: Mutter hat gesagt komm nicht vom Weg ab .. (zu sehen sind Ströme von Blut, Klekse und ein Handabdruck) und endet im Roman hinten mit: … doch was, wenn er in den Tod führt. Auch den Buchschnitt zieren Blutflecken und Handabdrücke. Sehr schöne Gestaltung und mal was anderes. Passt sehr gut zum Roman und seinem Inhalt.
Der Klappentext macht neugierig auf eine etwas andere Version von Rotkäppchen.
Fazit:
Ich glaube viel sind vom Roman enttäuscht, wenn man eine Erzählung die stark an die ursprüngliche Erzählung des Märchens erwartet hat.
Mir hat allerdings der Plot in einem dystopischen Umfeld gut gefallen. Und beim genaueren Lesen und Erfassen konnte man Spuren des alten Märchens entdecken, halt nur Spuren.
Rotkäppchen in diesem Fall Red (eigentlich Cordelia) mit ihrer Liebe zu roten Kapuzenjacken, wächst in einer Familie mit Eltern und Bruder auf. Aber dann kommt eine Epidemie und Menschen sterben an grippeähnlichen Symptomen. Die einzige Hoffnung besteht sich zu ihrer Großmutter durchzuschlagen. Leider sind ihre Eltern nicht dabei, nur ihr Bruder Adam. Er ist ein typischer amerikanischer Junge, allein den Weg zu Fuß zu gehen schmeckt ihm nicht und auf vieles verzichten zu müssen noch viel weniger. Aber er macht sich mit auf den Weg.
Red ist erschreckend klar, sie packt ihren Rucksack mit Kalkül, nichts Überflüssiges kommt hinein. Meist kommt sie einem besserwisserisch und arrogant vor. Allerdings scheint das in diesem Fall gut zu sein. Auch wie sie mit vielen sich ergebenden Situationen umgeht. Ganz besonders haben mir aber die Szenen mit Riley und Sam gefallen – Red kann noch Menschlichkeit, Mitleid und Hilfsbereitschaft empfinden.
In vielen Handlungen konnten wir erleben wie skrupellos und brutal Menschen nach solch einer Katastrophe handeln, nur das eigene Überleben steht im Vordergrund. Es werden dunkle Sehnsüchte ausgelebt, niedere Beweggründe und böse Hintergedanken. Und auch Red fürchtet sich nicht vor den Wesen des Waldes, den wilden Tieren, sondern eher vor den sich zusammenfindenden Gruppen von Menschen (Männern) und der Miliz (Regierung). Den Männern in Uniform, die mehr wissen als sie vorgeben. Töten möchte sie eigentlich niemanden, aber wer allein in den Wald geht, muss sich verteidigen können.
Im Roman ist klar der Weg zur Großmutter das Ziel, weniger was sie dort erwartet (sie geht davon aus das ihre Großmutter auf jeden Fall dort sein wird).
Die Herausforderungen auf dem Weg – das ist der böse Wolf – in allen nur möglichen Formen begegnet er ihr und sie muss zeigen das sie stärker, intelligenter und ein Stück weit skrupelloser ist.
Für mich war der Roman sehr lesenswert – auch wenn recht wenig vom Urmärchen erhalten wurde – es hat überraschende Wendungen im Paket, wobei nicht alle Fragen, die entstehen beantwortet wurden. Ein schönes Lesepaket, das natürlich schon mit einer interessanten Aufmachung / Gestaltung daherkommt. Auch der Plot konnte mich im großen Ganzen Begeistern, man muss sich halt darauf einlassen. Der Kampf gegen das Böse steht im Vordergrund. Von mir 5 Sterne für diesen Roman der Reihe.
Vielen lieben Dank an den penhaligon-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie ...
Vielen lieben Dank an den penhaligon-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie auch schon in meiner Rezension zu „Die Chroniken der Meerjungfrau“ geschrieben, ist die Aufmachung dieser Reihe wirklich ein Hingucker.
Zum einen, weil man auf den ersten Blick erkennt, um welches Märchen es jeweils geht, das Cover weist tolle Details auf, der Schnitt ist ein Hingucker und die Farbgebung passt zum Märchen.
Zum anderen aber auch, weil die einzelnen Teile der Reihe – trotz der vielen verschiedenen Farben – wunderbar miteinander harmonieren; man sieht auf Anhieb, dass die Bücher zusammengehören, kann aber auch direkt erkennen, dass sie in sich abgeschlossene Geschichten bilden.
Insgesamt finde ich den Preis von 18 € nach wie vor für dieses Hardcover im Taschenbuch-Format einen stolzen Preis, der aber immerhin insofern gerechtfertigt ist, als dass man hier etwas fürs Auge bekommt.
Meine Meinung:
An „Die Chroniken der Meerjungfrau“ habe ich vor einem halben Jahr hauptsächlich bemängelt, dass es mir nicht spannend und düster genug war. Aus diesem Grund habe ich meine Erwartungen an „Die Chroniken von Rotkäppchen“ etwas heruntergeschraubt; der Klappentext klingt zwar ähnlich dramatisch wie der der Meerjungfrau, aber ich wollte nicht wieder davon enttäuscht werden, dass sich das Buch als nicht so gruselig herausstellt, wie es angepriesen wird.
Wäre gar nicht nötig gewesen!
In „Die Chroniken von Rotkäppchen“ ist eine Pandemie für den Tod Hunderttausender und den Untergang der Zivilisation verantwortlich – das klingt angesichts der Corona-Pandemie natürlich erstmal bestenfalls wie ein schlechter Witz, schlechtestenfalls wie Schwurbelei. Tatsächlich rufen viele Situationen beim Lesen ein Deja-Vu-Gefühl hervor; einiges, wovon die Autorin hier im fiktiven Rahmen schreibt, ist tatsächlich so oder so ähnlich (weniger dramatisch, aber zumindest in vergleichbarer Weise) so aufgetreten. Das macht das Lesen mindestens komisch, an manchen Stellen aber durchaus auch sehr unangenehm.
Lustigerweise ist das Buch im Original bereits 2019 erschienen – die Autorin kann die Corona-Pandemie also gar nicht zur Inspiration herangezogen haben. Sobald einem das bewusst wird, ist das Gelesene zum Teil sogar noch erschreckender; es ist ein bisschen so, als hätte die Autorin, als sie „Die Chroniken von Rotkäppchen“ geschrieben hat, in Teilen die Zukunft vorhergesagt.
Im Großen und Ganzen ist die Grundstimmung des Buches also allein deshalb schon sehr düster. Man weiß zu Anfang noch nicht wirklich, was dazu geführt hat, dass Red alleine durch den Wald laufen muss, also warum sie ohne Begleitung ist oder weshalb sie überhaupt erst ihr Zuhause verlassen musste.
Dies erfährt man erst nach und nach parallel zu dem, dessen Red sich im Wald stellen muss: Die Handlung wird im „Davor“ – also das, was passiert ist, bevor Red losgegangen ist – und dem „Danach“ – dort, wo die Geschichte einsetzt – erzählt.
Dabei erschließt sich dem Leser nicht nur das Vergangene, sondern das Geschehene nimmt insgesamt erst Gestalt an, wenn man um Reds Erlebnisse sowohl im Davor als auch im Danach weiß. Auf den ersten Blick mag diese Handlungsaufteilung also zunächst verwirrend wirken, aber beim Lesen stellt sie sich als hervorragender Aufbau heraus, der die Spannung nur noch verstärkt und zu einigen Plottwists oder Aha-Momenten führt. Die Autorin verrät dabei gerade so viel, dass man nicht den Überblick oder die Geduld verliert; das hat sie ganz wunderbar hinbekommen.
Quasi nebenbei lässt sie immer mal wieder subtil Hinweise auf das Märchen von Rotkäppchen fallen, wie bspw. die Männer, die durch den Wald streifen, und Red nichts Gutes wollen, und die sie „Wölfe“ nennen, oder eben das Offensichtlichste: Nämlich, dass Red auf dem Weg zu ihrer Großmutter ist.
Darüber hinaus finden sich hier und da aber auch Anspielungen auf andere Märchen, so z. B. Hänsel und Gretel. All das passiert im Vorbeigehen, sodass es einem erst bei näherem Hinsehen auffällt.
„‚Ich weiß. Es gibt eine Menge Ungeheuer da draußen, und alle sehen aus wie Menschen‘, antwortete Red.“ (S. 269)
Inhaltlich fällt dabei vor allem anfangs und im Mittelteil auf, dass sich die Autorin sehr viel mit der Beschreibung eigentlich unwichtiger Details aufhält. Während mich so etwas in Büchern normalerweise schnell nervt, weil oftmals die Handlung darunter leidet, passt es hier aufgrund des eigenwilligen Schreibstils und der Eigenart der Protagonistin (dazu gleich) einfach ins Buch. Durch die durchweg düstere Grundstimmung kommt auch bei unwichtigen Beschreibungen an keinen Stellen Langeweile auf, vielmehr sorgen sie dafür, dass man noch angespannter ist, weil man die ganze Zeit damit rechnet, dass irgendetwas passiert.
Einzig zum Ende hin fällt dieses Stilmittel der Autorin dann negativ auf, als große Probleme quasi mit Links gelöst werden und man über einen Zeitsprung ohne viel Aufhebens zum Ende kommt. So hatte ich z. B. noch ca. 50 Seiten zu lesen und habe mich dann gefragt, wie das alles, was eigentlich noch geklärt werden müsste, denn bitte dort unterkommen sollte. Von der Lösung der Autorin war ich dann eher enttäuscht – die Energie, die sie für die ganzen Beschreibungen aufgewandt hat, wäre an dieser Stelle für mein Empfinden besser aufgehoben. So stimmt das Verhältnis nicht ganz, sodass man, auch wenn man anfangs sehr begeistert ist, hintenraus etwas enttäuscht wird.
Das bleibt jedoch mein einziger Kritikpunkt, der Rest des Buches hat mir super gefallen.
Vor allem auch die Protagonistin Red, die als fast einzige relevante Figur in diesem Buch die Handlung wesentlich trägt, konnte mich überzeugen.
Ihre Vorsicht und vielen Ängste – fast schon Paranoia – machen sie zu einer sehr eigenwilligen Protagonistin, an die man sich erstmal gewöhnen muss. Sie hat in ihrem Leben viele Horrorfilme gesehen und lässt sich davon leiten – das macht sie nicht etwa überängstlich oder nervig, sondern fast schon perfekt vorbereitet für eine Weltuntergangssituation. Gleichzeitig merkt man ihr an, wie verängstigt sie ist, da sie aller Filme zum Trotz natürlich genauso gut weiß, dass sie sich im Ernstfall kaum verteidigen kann, keine praktischen Überlebensfähigkeiten hat und auf ihr Glück und ihren Verstand angewiesen ist. Sie macht das beste aus ihrer Situation, trifft nichtsdestotrotz aber auch mal falsche Entscheidungen und kommt in Lagen, in denen sie sich nicht zu helfen weiß. Genau diese Menschlichkeit und dass sie so „normal“ ist, machen sie so sympathisch und sorgen dafür, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Unterstrichen wird ihr Charakter vom Schreibstil, der, ähnlich wie Red, anfangs sehr gewöhnungsbedürftig ist. Man befindet sich praktisch in Reds Kopf und „hört“ ihre ungefilterten Gedanken so, wie sie ihr in den Sinn kommen. Das führt dazu, dass Henrys Stil zwischendurch etwas wirr und durcheinander wirkt, da teils Satzzeichen fehlen, Wörter oder Sätze mehrfach hintereinander oder im ganzen Buch wiederholt werden, oder manche Gedanken auch mal nicht zuende geführt oder von anderen Gedanken unterbrochen werden.
Das klingt jetzt alles so, als könnte man der Autorin nur schwer folgen, was anfangs auch durchaus zutrifft. Sobald man sich aber erst einmal daran gewöhnt hat, sorgt dieser Stil nur dafür, dass man noch stärker ans Buch gefesselt ist als ohnehin schon, da man eben aus erster Hand miterlebt, wie es Red gerade geht.
Fazit:
„Die Chroniken von Rotkäppchen: Allein im tiefen, tiefen Wald“ ist nicht „gruselig“ im klassischen Sinne, aber die Grundstimmung ist durchweg bedrückend und unangenehm, man ist die ganze Zeit angespannt und kann sich nur schwer von den Seiten lösen.
Die Autorin schreibt so, wie die Protagonistin denkt, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber dann dafür sorgt, dass man sich umso besser in sie hineinversetzen kann.
Das Ende ging mir allerdings dafür, dass zuvor jedes Detail beschrieben wurde, viel zu schnell. Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Autorin das anders eingeteilt hätte, deshalb den halben Punkt Abzug.
4,5/5 Lesehasen.
Mit Christina Henrys Werk „Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie, die einen geringen Horror-Anteil hat. Eine Welt vor dem Abgrund, Menschen die Jagd auf wehrlose Opfer ...
Mit Christina Henrys Werk „Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie, die einen geringen Horror-Anteil hat. Eine Welt vor dem Abgrund, Menschen die Jagd auf wehrlose Opfer machen und ein Mädchen auf der Flucht - dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und lässt wohl niemanden komplett kalt. Inmitten dieses Endzeitszenarios muss ein junges Mädchen um ihr Überleben kämpfen.
Innerhalb weniger Wochen ist Reds Welt eine andere geworden. Ein neuartiger Virus breitet sich rasend schnell aus und hinterlässt Tod und Zerstörung. Mit nichts als einem Rucksack und einer Axt macht sich Red auf eine Reise durch den tiefen Wald. Sie lässt ihr altes Leben hinter sich und hat nur ein Ziel: So lange zu überleben, bis sie bei ihrer Großmutter angekommen ist. Doch nicht der Wald ist ihr größter Feind, sondern die anderen Überlebenden, die wie Wölfe über Red herfallen würden. Denn im Kampf um das eigene Leben gibt es keine Regeln. Eine Reise auf Leben und Tod beginnt. Red muss zu allem bereit sein. Sie möchte niemanden töten, doch was, wenn sie keine andere Wahl hat?
Bei dieser Dystopie handelt es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen. Man sollte sich innerlich von dem Bezug zu dem bekannten Märchen trennen, um sich auf dieses Buch einlassen zu können. Christina Henry hat mit diesem Werk eine Dystopie geschaffen, die mit wenig Handlung daherkommt und eher auf der psychologischen Ebene überzeugt. Der Fokus liegt auf dem Kampf um das Überleben und was das für einen jungen Menschen bedeutet. Wie so viele in ihrem Alter hält auch Red sich für ausgesprochen klug und gerissen. Einige Leser mögen von ihrer besserwisserischen Art genervt sein, doch ich persönlich fand Reds Verhalten im Hinblick auf ihr Alter sehr authentisch. Dieses Buch lebt vorwiegend durch Emotionen, die beim Kampf um das Überleben entstehen. Es ist eine Reise ins Ungewisse. Angetrieben von Hoffnung. Doch was passiert, wenn die Hoffnung nach und nach erlischt und das eigene Leben nur noch aus Wut, Trauer, Angst und Verzweiflung besteht?
Das Buch gliedert sich in Einblicke in das „Davor“ und das „Danach“. Dadurch erhält der Leser einen guten Rundumblick. Obwohl es wenig Handlung gibt, konnte Christina Henry mich fesseln und mitreißen. Ich wollte unbedingt wissen, warum Red alleine unterwegs ist und ob sie jemals bei ihrer Großmutter ankommt. Der Horror-Anteil in diesem Werk der Autorin ist eher gering, jedoch an zwei Stellen recht blutig. Ich fand dieses Buch in Bezug auf den Horror-Anteil trotzdem sehr soft. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Doch dann kommt das Ende – und das ist mehr als kurz und knapp. Die Geschichte endet sehr plötzlich. Christina Henry spielt gerne mit der Fantasy der Leser, doch bei diesem Werk hat sie es sich leider zu leicht gemacht.
Fazit: Mit „Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie mit einem geringen und recht soften Horror-Anteil. Die Geschichte lebt vorwiegend von den Emotionen der Protagonistin, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Obwohl es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen, sondern um eine typische Endzeit-Story handelt, konnte Christina Henry mich auch mit diesem Werk begeistern. Nur das Ende war sehr enttäuschend, da viele Fragen offen bleiben. Damit bleibt „Peter Pan“ mein Favorit unter den Büchern der Autorin.
"Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald" ist ein weiteres Buch von Christina Henry. Schon der Titel und das Cover verraten, dass es sich hier um eine Nacherzählung des Märchens Rotkäppchen ...
"Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald" ist ein weiteres Buch von Christina Henry. Schon der Titel und das Cover verraten, dass es sich hier um eine Nacherzählung des Märchens Rotkäppchen handelt - jedoch etwas abgewandelt.
Die Protagonistin, Red, muss es bis zu Ihrer Großmutter in den Wald schaffen. In dieser Geschichte sind nicht die Waldbewohner die wahre Bedrohung, sondern die Menschen um sie herum.
Obwohl es nicht ihr Ziel war kämpfen zu müssen, muss sie lernen sich zu verteidigen um ihr Ziel zu erreichen.
Da Rotkäppchen mit zu den bekanntesten Märchen gehört, war ich extrem gespannt darauf, was Christina Henry aus dem ganzen geschaffen hat. Für mich persönlich ist es mit dem "Original" nicht zu vergleichen. Logischerweise gibt es einige parallelen, aber was erwartet man auch anderes. Der Buchschnitt verrät ebenfalls, dass es sich nicht um eine einfache Fantasy Story handelt, sondern es an der einen oder anderen Stelle auch Horror Elemente enthalt.
Der Anfang erinnert etwas an unsere eigene Lage, was den Einstieg sehr interessant gemacht hat. Da es mein erstes Buch der Autorin war, kann ich den Schreibstil nicht mit anderen Bänden dieser Reihe vergleichen, aber in diesem Buch hatte ich keinerlei Probleme mit diesem.
Obwohl ich an der einen oder anderen Stelle kleinere Probleme hatte mit dem Verständnis der Handlung, fand ich es überwiegend sehr interessant und gut was die Autorin aus Rotkäppchen geschaffen hat. 4 /
5 Sternen und eine Empfehlung an alle, die mal eine etwas andere Geschichte von Rotkäppchen hören, bzw. lesen, wollen.