Hierbei handelt es sich nicht nur um einen Trilogie Auftakt, sondern es ist auch das Debüt von Amber Morgan. Und da mich die Thematik generell sehr fasziniert, konnte ich einfach nicht nein sagen.
Der Schreibstil der Autorin ist überaus fesselnd und einnehmend.
Die Atmosphäre ist dabei sehr beklemmend, aber auch etwas düster angehaucht.
Allegra ist eine junge Frau, um die sich alles rankt und dabei erfahren wir auch ihre Perspektive, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Sie ist sehr gut greifbar und erhält dabei auch sehr viel Tiefe und Raum zur Entfaltung.
Ich mochte Allegra total gern. Sie ist sensibel, verletzlich, aber auch sehr tough und widerstandsfähig. Ein unbeugsamer Charakter, der gegen das System ankämpft und sich keinen Regeln unterwirft.
Ich liebe sie für ihre Stärke, ihren Mut und ihre reine Persönlichkeit. Aber irgendwann wird genau das ihr noch das Genick brechen.
Darüber hinaus sind auch die Nebencharaktere sehr interessant gestaltet. Allen voran Lexian und ein Arzt, auf dessen Name ich gerade nicht komme.
Sie alle sind überaus authentisch und greifbar und sind selten schwarz weiß gezeichnet. Denn genau die feinen Nuancen dazwischen erzählen nicht nur eine Geschichte, sondern sie sind auch überaus interessant ausgearbeitet.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht. Ich hab Allegra und ihr Umfeld sofort ins Herz geschlossen.
Interessant ist dabei die ganze Ausarbeitung, denn es hat dystopische Züge.
Es gibt praktisch zwei Klassen. Arm und Reich. An und für sich nichts Neues. Aber dass dieses „reich“ sich nur durch perfekte Schönheit definiert, ist absolut interessant.
Dabei geht es vor allem um die Oberfläche, wenn man nur näher herangeht,verblasst diese Schönheit im Bruchteil einer Sekunde.
Diese Thematik ist unglaublich interessant und vielschichtig.
Fühlen ,ein Fehler.
Helfen, ein Fehler.
Hinterfragen, ein Fehler.
Regeln brechen, ein Fehler.
Für das Gute kämpfen, ein Fehler.
Die Frage stellt sich schnell, was man überhaupt noch darf. Nichts. Gehorchen und nichts fühlen.
Die Hintergründe von Allegra sind unglaublich interessant, vielschichtig und schmerzhaft.
Man spürt förmlich, welche Ängste und Verzweiflung sie durchmacht.
Wie sehr sie unter dem Erlebten zerbricht. Wie sehr sie kämpft und an der Ausweglosigkeit zugrunde geht.
Im ersten Band erfährt man einen Bruchteil der Wahrheit hinter allem. Aber allein dieses herantasten, ist so beängstigend und schockierend, dass sich alles in mir zusammenzieht. Die Abgründe, die sich hier auftun, sind unendlich tief und zerstörerisch.
Menschlichkeit, die einfach nichts wert ist, Vertrauen, das man extrem gut dosieren muss, um bei dem Ganzen nicht zugrunde zu gehen.
Amber Morgan setzt sich sehr feinfühlig mit den psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekten auseinander und das erzeugt so viel Wärme und Mitgefühl.
Die Handlung ist überaus kraftvoll, aber auch sehr sanft und leise. Daraus entstehen unglaublich viele Emotionen und Eindrücke.
Dabei webt sie Wendungen ein, die es auf ein ganz neues Podest heben und es so komplex machen. Dabei weiten sich die Blickwinkel unmerklich und man beginnt, hinter die Fassade zu schauen, die einiges an Dunkelheit und Geheimnissen zu verbergen versucht.
Fakt ist, mit diesem Debüt hat sie mich tief beeindruckt und unglaublich begeistert.
Denn hier geht es um Macht, es geht aber auch darum,sich selbst nicht zu verlieren.
Für sich und andere zu kämpfen ,wenn sie es selbst nicht mehr können. Und es geht um Wahrheiten und Werte, die alles verändern können.
Doch welche ist die richtige Wahrheit?
Nach diesem Cliffhanger bin ich unglaublich gespannt, wie es weitergeht.
Unbedingt lesen.
Fazit:
Amber Morgan hat mich mit ihrem Auftakt rund um die Erfüllten sehr beeindruckt und schlichtweg begeistert.
Sehr beängstigend und erschütternd, aber auch sehr sanft und verletzlich.
Eine Story, die so böse und perfide ist und dabei mit einer Protagonistin punktet, die tief in der Seele berührt.
Unbedingt lesen.