Viel mehr als Pferde und Gefühle
Der Auftakt einer Trilogie führt uns Ende des 20. Jahrhunderts auf das Gut Friesenhain ins Münsterland. Die Geschwister Luise, Clara und Wilhelm leben dort mit ihren Eltern auf einem Gestüt, gerade die ...
Der Auftakt einer Trilogie führt uns Ende des 20. Jahrhunderts auf das Gut Friesenhain ins Münsterland. Die Geschwister Luise, Clara und Wilhelm leben dort mit ihren Eltern auf einem Gestüt, gerade die jungen Frauen sowie ihre Freundin Marie lieben das Reiten und die Tiere.
Soll es nach dem Willen der Eltern gehen, sind die weiteren partnerschaftlichen Wege für Luise und Wilhelm bereits vorgezeichnet, wären da nicht noch die eigenen privaten als auch beruflichen Vorstellungen der Beiden...
Dieses Buch ist so viel mehr als eine normale Familiengeschichte. Trotz der über 700 Seiten habe ich es in kürzester Zeit verschlungen. Neben den üblichen familiären Streitereien zwischen jungen erwachsenen Kindern und Eltern und der sehr anschaulich beschriebenen Arbeit auf dem Hof kommen noch so viele andere interessante Themen zur Sprache, die die Situation der armen Bevölkerung, der Arbeiterschaft, aber auch das Frauenbild der damaligen Zeit eindrucksvoll widerspiegeln. Dabei hat die Autorin mit ihrem flotten und bildhaften Schreibstil der Handlung so viel Schwung verpasst, dass mich die Geschichte in jedem Kapitel immer wieder zu anderen wichtigen Themen mitgerissen hat, die erzeugte Spannung hält dabei locker jedem guten Krimi stand.
Ebenso merkt man der Autorin ihre große Tierliebe an. Detailverliebt werden diese sehr liebevoll beschrieben und spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte. Freundschaften, Dramen, Aufs und Abs, auch nach Beendigung des Buchs bin ich noch ganz hingerissen von diesem wunderbaren Roman, der zwar nur leichte Cliffhanger hinterlässt, dafür aber die große Vorfreude auf den bald erscheinenden Folgeband in mir erweckt.