Schach kann auch aufregend sein
Einst galt Mallory Greenleaf als das Wunderkind im Schach und gemeinsam mit ihrem Vater, einem Großmeister, reiste sie zu vielen Schachturnieren. Doch dann sorgte ausgerechnet Schach dafür, dass ihre ganze ...
Einst galt Mallory Greenleaf als das Wunderkind im Schach und gemeinsam mit ihrem Vater, einem Großmeister, reiste sie zu vielen Schachturnieren. Doch dann sorgte ausgerechnet Schach dafür, dass ihre ganze Welt zusammenbrach und Mal schwor sich, nie wieder zu spielen. Bis ihre beste Freundin sie überredet für einen Charity Event zu spielen. Mal spielt und gewinnt, ausgerechnet gegen den amtierenden Schachweltmeister Nolan Sawyer. Damit weckt sie Nolans Neugier und obwohl sie immer wieder vor ihm fortrennt, bleibt Nolan hartnäckig, denn er will wieder gegen Mal spielen. Mal hingegen wollte dieses Spiel nie wieder lieben und Nolan schon mal gar
Das Cover und auch der Farbschnitt der Erstauflage finde ich absolut gelungen und erregten gleich meine Aufmerksamkeit. Auch der Name Ali Hazelwood verspricht gute Unterhaltung für entspannte Lesestunden. Auch hier besticht die Autorin mit ihrem locker leichten und sehr humorvollen Schreibstil. Auch wenn man, so wie ich, weder Ahnung vom noch Interesse am Schach hat, fühlt man sich hier mit der Geschichte wohl und es wird nicht langweilig. Ich hatte ja befürchtet, dass gerade die Beschreibungen der Schachturniere mich zum Gähnen bringen könnten, was aber gar nicht der Fall war. Ob dann das, was hier so auf den Schachturnieren passiert, vor allem Mals Erfolge, sei mal dahingestellt, macht aber beim Lesen trotzdem Spaß.
Wir verfolgen das Geschehen aus Mallorys Perspektive, was dafür sorgt, dass man die Protagonistin sehr intensiv kennenlernt. Ich muss zugeben, dass ich die ein oder andere Eigenschaft Mallorys sehr gut kenne, denn auch mir fällt es oftmals schwer, um Hilfe zu bitten. Auch wenn das, auch in Mallorys Fall manchmal anstrengend ist, so konnte ich mich doch sehr gut in sie hineinversetzen und fand sie unheimlich authentisch. Sie muss lernen, dass man auch mal etwas annehmen sollte, was einem geboten wird und auch sonst macht sie eine enorme Entwicklung im Laufe der Geschichte. Nolan bleibt ein wenig blass hinter Mallory, wurde aber genügend charakterisiert, um ihn sich gut vorzustellen und Mals Gefühle für ihn nachzuvollziehen.
Was die Geschichte ebenfalls sehr lebendig macht, sind die Nebencharaktere, wie z. B. Mals kleine Schwestern, die einfach für Leben sorgen und die mich zum Schmunzeln brachten. Auch Mals und Nolans Freunde sind einfach toll und sympathisch oder die Großmeisterin, die Mals Schachclub leitet, alle wachsen einem schnell ans Herz gewachsen. Na gut, ok, Mals Konkurrent ist nicht gerade ein Herzchen, aber sorgt natürlich auch für den gewissen Wirbel.
Mein Fazit: eine wunderschöne Geschichte, auch für diejenigen, die jetzt nicht so sehr ins Schach spielen verliebt sind wie die Protagonisten. Ich habe mich sowohl mit den Charakteren als auch mit der Handlung absolut wohlgefühlt und einige gemütliche Lesestunden gehabt. Absolute Leseempfehlung.