Psychothriller - Ein klaustrophobischer Psychothriller aus Schweden
Leena Flegler (Übersetzer)
Drei Paare, eine Silvesterparty – tödliches neues Jahr! Ein packender klaustrophobischer Psychothriller aus Schweden!
Es sollte ein schöner Silvesterabend werden. Die frisch verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass sich ihre Eltern bei dem feierlichen Anlass endlich kennenlernen. Doch schnell wird klar, dass sich ihre Eltern längst kennen und sie etwas Furchtbares verbindet. Auch wenn sie versuchen, ihren Kindern zuliebe, das Beste aus der Situation zu machen, lange gelingt es ihnen nicht. Im Laufe des Abends steigert sich die angespannte Stimmung. Ein schrecklicher Verdacht erhärtet sich und schließlich wird ein Geheimnis gelüftet, das den Abend in einer Katastrophe enden lässt ...
Silvester von Martin Österdahl ist ein solider Krimi.
Das Cover hat mir sofort gefallen, es verrät soviel und doch nichts. Wir sehen einen Pool und den Tag um den sich alles in diesem Buch dreht.
Am ...
Silvester von Martin Österdahl ist ein solider Krimi.
Das Cover hat mir sofort gefallen, es verrät soviel und doch nichts. Wir sehen einen Pool und den Tag um den sich alles in diesem Buch dreht.
Am Anfang plätschert die Geschichte vor sich hin. Es will nicht so recht Spannung aufkommen, die Charaktere bleiben alle etwas zu blass und man fragt sich die ganze Zeit. Wo führt das hin?
Nach ca. 2/3 wird das Tempo aber deutlich rasanter. Es folgt eine Wendung nach der anderen und es endet so wie ich es nicht gedacht hätte, so wie es wahrscheinlich niemand vorher vermutet.
Die Charaktere fand ich insgesamt etwas zu eintönig, vielleicht auch oberflächlich. Keiner sticht heraus oder ist irgendwie besonders.
Die Schauplätze haben mir sehr gut gefallen, man konnte sie sich gut vorstellen.
Der Schreibstil war sehr gut, er "zwingt" einen weiter zu lesen und ist sehr bildhaft geschrieben.
Alles in allem war das ein solider Thriller mit Luft nach oben, wobei die Grundidee an sich wirklich eine gute Sache war.
Ebba und Marlon haben sich im Internet kennengelernt, sie haben perfekt miteinander gematcht und sind schnell ein Paar geworden. Sie sind jung und verliebt und dass wollen sie nun auch ihren Eltern klarmachen. ...
Ebba und Marlon haben sich im Internet kennengelernt, sie haben perfekt miteinander gematcht und sind schnell ein Paar geworden. Sie sind jung und verliebt und dass wollen sie nun auch ihren Eltern klarmachen. Hierfür planen sie eine Silvesterparty bei Ebba zu Hause, nur seine und ihre Eltern und die beiden, damit sich alle richtig kennenlernen können.
Für Lisa, Ebbas Mutter, läuft der Tag vor der Silvesterparty schon alles andere als gut. Ein Unglück jagt das nächste und es wird nicht besser, als die Gäste endlich vor der Tür stehen. Denn sie kennen Marlons Eltern, sie haben eine gemeinsame Vergangenheit. Als diese Vergangenheit nach und nach beleuchtet wird steuern die drei Paare direkt auf eine Katastrophe zu.
Meine Meinung
Mir gefällt das Cover richtig gut. Es passt super zum Setting und auch zur Geschichte. Außerdem passen die Farben super zur verschneiten schwedischen Landschaft, in der die Geschichte spielt.
Der Prolog startet direkt richtig schön düster und man bekommt Lust auf mehr. Der Einstieg ins Buch fällt leicht, es ist einfach aufgebaut und unkompliziert geschrieben. Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Silvesterparty und dann gibt es noch Tom, ein Arzt von der Palliativstation, auf der Lisa, Ebbas Mutter, arbeitet. Hauptsächlich dreht sich das Buch dann auch um Lisa. Neben diesen beiden Handlungen gibt es dann noch ein paar Rückblenden in die Vergangenheit, aus der Zeit, in der Ebbas und Marlons Eltern sich kannten.
Leider kommt nach dem genialen Prolog erst mal eine längere Durststrecke, bevor es wieder etwas Action gibt. Die Protagonisten verlieren sich in vielen Dialogen. Ich bin der Meinung, weniger Dialoge hätten der Geschichte gutgetan, dann hätte man trotzdem verstanden worum es geht und man hätte ein bisschen mehr Tempo gehabt. Insgesamt war das Buch leider kaum spannend, es war sehr viel Drama und auch ziemlich vorhersehbar.
Die Protagonisten fand ich soweit alle in Ordnung. Lisa reagiert manchmal etwas naiv, das trug aber zum Unterhaltungswert des Buches bei.
Fazit
Während dem Lesen habe ich mich gefragt, wie das Buch nach so einem genialen Prolog so abfallen kann. Es gab viele Dialoge und zu viele Dinge, die erklärt wurden, ohne die man aber auch gut ausgekommen wäre. Der Geschichte hätte ein bisschen weniger gutgetan. Es ist ein Buch über Alltagsprobleme, über Zusammenhalt, wenn man dasselbe Schicksal teilt, über Freundschaft und wie sie zerbricht und über die erste große Liebe. Der Mittelteil zog sich unheimlich in die Länge, am Ende gibt es dann noch ein bisschen Action und Tempo. Leider war aber fast nichts was zum Schluss passiert noch überraschend, man merkt schnell, worauf es hinausläuft. Das Setting hat mir sehr gut gefallen, ich mag solche atmosphärischen Beschreibungen sehr gerne. Von der Atmosphäre her und von der Grundidee her hat mir das Buch sehr gut gefallen, aber mir haben vor allem Tempo und Spannung gefehlt und deswegen ziehe ich ein bisschen was ab. Silvester ist ein Buch, das man zwischendurch mal gut lesen kann, wenn man auf ruhigere Psychothriller steht.
Ebba und Marlon, gerade mal der Kinderstube entronnen, haben sich ineinander verliebt. Und wie - keiner der beiden möchte ohne den anderen sein. Auch nicht an Silvester und deswegen überredet Ebba ihre ...
Ebba und Marlon, gerade mal der Kinderstube entronnen, haben sich ineinander verliebt. Und wie - keiner der beiden möchte ohne den anderen sein. Auch nicht an Silvester und deswegen überredet Ebba ihre Eltern, die von Marlon zum Dinner einzuladen. Marlon zum Gefallen nehmen sie die Einladung an und es stellt sich heraus, dass beide Elternpaare einander kannten - vor langer Zeit, noch vor der Geburt der Kinder. Und sie schieden nicht gerade als Freunde, kein Wunder, dass sie sich danach aus den Augen verloren haben und zwar komplett.
Was für eine merkwürdige Geschichte, zumindest in meinen Augen. Denn wenn ich meinem Kind den Gefallen tue und vollkommen unbekannte Menschen zum Silvesteressen einlade, dann will ich doch zumindest etwas über sie im Vorfeld erfahren: wie sie heißen, wo und wie sie leben, was sie arbeiten.
Von daher hatte ich bereits mit der Ausgangssituation so meine Probleme und es hätte schon ebenso messerscharf wie gekonnt kombiniert werden müssen, um das alles hier entsprechend zu konstruieren. War es aber nicht und somit war die ganze Entwicklung zumindest in groben Zügen spätestens ab der Hälfte des Buches ziemlich gut voraussehbar. Was der Lektüre so einiges von ihrem Charme raubte. Schade!
Die verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass ihre Eltern sich an Silvester kennenlernen. Schnell wird an dem Abend aber klar, dass man sich alles andere als fremd ist…
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Hier hilft kein langes ...
Die verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass ihre Eltern sich an Silvester kennenlernen. Schnell wird an dem Abend aber klar, dass man sich alles andere als fremd ist…
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Hier hilft kein langes Drumherumreden. Ich sag's wie es ist: Dieser Psychothriller hat mir nicht besonders gefallen. Der Einstieg war noch ganz okay. Das war's dann aber auch schon. Der Schreibstil ist zwar flüssig und sorgt dafür, dass man dieses 350 Seiten-Werk schnell wegliest - und doch kommt die Geschichte irgendwie nicht in Fahrt.
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Kennt ihr das, wenn der DJ die falsche Musik spielt und ihr als Beobachter am Rand der Tanzflächen stehen bleibt, statt euch ins Partygetümmel zu stürzen? Genau so kam ich mir hier vor. Der Thriller hat mich leider nicht gefesselt und ich bin gefühlsmäßig nicht in die Geschichte eingetaucht. Für meinen Geschmack hätte es bei der Handlung einerseits viel mehr Schlag auf Schlag, andererseits aber auch mehr in die Tiefe gehen müssen. Stattdessen fand ich die Rückblick-Sequenzen langatmig und die KiWu-Thematik recht oberflächlich und nichtssagend abgehandelt. Was den Verlauf der Handlung betrifft, sind meine Gedanken zügig in eine bestimmte Richtung gegangen. Die Wendungen haben mich dann auch größtenteils tatsächlich nicht besonders überrascht. Teilweise haben sie mich auch nicht erreicht, weil das Schicksal der seltsam hölzernen und seelenlosen Charaktere mir einfach egal war.
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Fazit: Diese Party war für mich leider ziemlich öde. Der Psychothriller hat zu wenig Psycho und Thrill. Die Story ist so vorhersehbar und fade wie das TV-Programm an Silvester. Der Sekt hat nicht geprickelt. Das Feuerwerk ist verpufft. Schade!