„Wie kann ein Mensch nur so etwas tun?“
Als ein Video auf Social-Media-Kanälen live online geht, wissen die Zuschauer noch nicht, dass das, was sie dort zu sehen bekommen ein Fake oder tatsächlich echt ist. Die junge Frau die dort gefoltert ...
Als ein Video auf Social-Media-Kanälen live online geht, wissen die Zuschauer noch nicht, dass das, was sie dort zu sehen bekommen ein Fake oder tatsächlich echt ist. Die junge Frau die dort gefoltert und getötet wird, musste furchtbare Qualen erleiden. Aber der Tatort und auch ihre Leiche können nirgends gefunden werden. So werden die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper auf den Fall angesetzt.
Als dann ein zweites Livevideo auftaucht kommt der Verdacht auf, dass hier ein Serienkiller unterwegs ist. Was haben diese Frauen gemeinsam, dass sie so furchtbar ermordet werden? Es gibt bisher kein Motiv, auch wenn der Mörder es auskostet, wie viele Likes und Kommentare unter seine Videos geschrieben werden.
Leider haben die Ermittler keinerlei Hinweise oder Spuren gefunden und arbeiten so auf Hochtouren, denn die Gefahr, dass ein weiteres Video online geht, ist sehr hoch. Dieses Katz- und Mausspiel geht Emma schwer an die Nieren.
Fazit: Mit „Der Mädchenhenker“ schreibt der Thrillerautor Gunnar Schwarz den 2. Fall für das Ermittlerduo Emma Bajetzky und Alex Kuper. Der Schreibstil ist bildhaft und schnörkellos und dadurch eile ich nur so durch die Seiten. Mein Kopfkino springt sofort an, auch wenn ich teilweise die brutalen Schilderungen nur schwer ertragen kann. Mir hätte es weniger brutal geschildert auch gereicht, um Bilder vor meinen Augen zu haben.
Einige Charaktere gefallen mir dieses Mal nicht richtig gut. Emma, die in diesem Fall mit sich und ihrer Vergangenheit kämpft. Eigentlich ist sie noch gar nicht arbeitsfähig, denn sie hat ihre Wahnvoirstellungen noch nicht überwunden. In diesem Zustand gefährdet sie so manches Mal nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Kapitel 32: „Das eben war nicht gut, gar nicht gut. Sie hatte die Waffe auf ihren Partner gerichtet, weil sie sich von ihrer Paranoia hatte überwältigen lassen.“
Die bösen Figuren können mich hier nicht überzeugen. Sie werden blass und unscheinbar geschildert, was bei diesen brutalen Morden schon etwas komisch anmutet. Alle anderen Figuren fügen sich gut ins Bild ein.
Der Spannungsbogen ist gut gewählt und hält auch teilweise durchgehend. Das Ende kommt doch ein wenig schnell. Es wird alles aufgelöst und schlüssig geschildert, es bleibt keine Frage offen und jedes lose Puzzleteil rückt an die richtige Stelle.
Mich konnte das Buch nicht vollends überzeugen, auch wenn der Autor hier ein brisantes Thema aufnimmt, was momentan wirklich sehr häufig im Internet aufkeimt. Von mir kommt eine Leseempfehlung und ich vergebe hier noch 4 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.