Der übergewichtige Kriminalhauptkommissar Hajo Freisal ist gerade dabei, Sportschuhe für sein neues Fitnessprogramm auszusuchen, als er zum Fundort einer Leiche gerufen wird: Ein Kleingärtner liegt erwürgt in seiner Laube.
Über einen Mangel an Verdächtigen kann Freisal nicht klagen: Beinahe jeder im Kleingartenverein hätte ein Motiv gehabt, den überall verhassten »Giftzwerg« umzubringen. Nur über Umwege gelingt es dem Kommissar und seiner pfiffigen Assistentin, Licht ins Dunkel zu bringen.
Mord in einer Kleingartenanlage: In seinem Krimi „Giftzwerg“ nimmt Bernd Mannhardt Berlins Kleingärtner unter die Lupe. Das Ermittlerduo Hajo Freisal und Yasmine Gutzeit haben es dabei nicht einfach: Nicht ...
Mord in einer Kleingartenanlage: In seinem Krimi „Giftzwerg“ nimmt Bernd Mannhardt Berlins Kleingärtner unter die Lupe. Das Ermittlerduo Hajo Freisal und Yasmine Gutzeit haben es dabei nicht einfach: Nicht nur, dass es bei den Laubenpiepern ordentlich knirscht, der Ermordete war alles andere als beliebt. „Giftzwerg“ ist sein Spitzname gewesen.
Freisal und Gutzeit müssen deshalb einiges an Charme aufbringen, um an Informationen zu kommen. Gesprächig sind die Kleingärtner so gar nicht. Jeder hatte sein eigenes Hühnchen mit dem „Giftzwerg“ zu rupfen, jeder hätte einen Grund gehabt, mit dem Giftzwerg abzurechnen. Hinzu kommt noch die alles andere als rühmliche Vergangenheit des Ermordeten. Viel Arbeit also für das gut aufeinander eingespielte Ermittlerduo.
Bernd Mannhardts Krimi „Giftzwerg“ lebt von seinen Figuren. Ihre Marotten wachsen einem ans Herz, zudem liebt Mannhardt die groteske Übertreibung bei der Beschreibung der Schrebergärtner. Hinzu kommen knackige Dialoge, gerne auch berlinerisch. Das alles macht das Lesen zu einem Genuss.
"...Keine überhasteten Aktionen...! Das machen vielleicht die Kollegen im Tatort - wir nicht..."
Kriminalhauptkommissar Freisal möchte etwas für seine Gesundheit tun. Momentan steht er in einem Sportfachgechäft ...
"...Keine überhasteten Aktionen...! Das machen vielleicht die Kollegen im Tatort - wir nicht..."
Kriminalhauptkommissar Freisal möchte etwas für seine Gesundheit tun. Momentan steht er in einem Sportfachgechäft und lässt sich von seine Kollegin, Kriminalkommissarin Yasmine Gutzeit, beim Kauf von Laufschuhen beraten. Doch der Sport muss warten. Yasmine erreicht ein Anruf, dass in eine Kleingartenanlage ein Tote neben einem Rollator und einem mobilen Sauerstoffgerät gefunden wurde.
Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi kreiert. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Es war mein erstes Buch mit den beiden Ermittlern. Ich konnte aber der Handlung problemlos folgen.
Horst Kessler, der Tote, war Pächter des Gartens und in der Anlage als Giftzwerg verschrieen. Jede Kleinigkeit, die nicht den Regeln entsprach, wurde von ihm notiert und gegebenenfalls zur Anzeige gebracht. Dementsprechend groß ist nun die Zahl der Verdächtigen. Da in der Anlage gerade das Sommerfest stattfindet, haben die Kommissare Gelegenheit, die ersten Personen zu vernehmen.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Der Autor verfügt über einen feinen Humor. Das zeigt sich insbesondere in den verschiedenen Sprüchen seines Kommissars. Einen habe ich oben zitiert, ein zweiter darf hier folgen:
"...Ich habe ja zwei linke Hände. Bin schon beim Einräumen meines Geschirrspülers am Limit..."
Allerdings nehmen sich Hajo und Yasmine in ihren Dialogen nichts. Sie agieren fast auf Augenhöhe. Deshalb soll auch ein Zitat von Yasmine nicht fehlen:
„...Sind Sie schon im Jogging - Modus? Dann müssen Sie ganz langsam und locker beginnen, nicht so hastig und angespannt...“
Beide arbeiten konzentriert und haben einen Blick für Details. Trotz der kleinen Sticheleien herrscht zwischen ihnen eine angenehme Atmosphäre. In der Kleingartenanlage präsentiert mir der Autor die unterschiedlichsten Protagonisten, wie es eben im Leben so ist. Dem einen rutscht bei seinem Sohn schnell die Hand aus, der zweite möchte seine Laube zur Dauerwohnung umbauen und ein dritter hat für die Kinder ein Baumhaus errichtet, das etwas größer als erlaubt ist. Alle sind auf Kessler nicht gut zu sprechen. Auf die Polizei allerdings auch nicht, weshalb Hajo erst ziemlich deutlich werden muss. Das sind aber noch nicht alle Geheimnisse, die sich in der Kleingartenanlage auftun. Gut beschrieben wird die Anlage, die sich zum Teil auf einem alten Friedhof befindet. Hier gewährt mir der Autor einen Blick in die Berliner Geschichte. Es fallen Namen wie Wilhelm Vogt und Klaus Bonhoeffer. Ab und an ist in die Handlung gekonnt Faktenwissen eingelagert. So erfahre ich einiges über die Beschaffenheit von Papier und das Berliner Hansaviertel.
Gut gefallen hat mir, dass Hajo ebenfalls seine weiche Seite zeigen darf. Er kümmert sich um eine ältere Dame im Haus, die zunehmend an Demenz leidet.
Da ich als Leser immer über den gleichen Wissensstand wie die Kriminalisten verfüge, kann ich schön mit raten und gehe natürlich auch jeden Irrweg mit.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Ende bleibt keine Frage offen. Der Fall wurde konsequent logisch durchkonstruiert. Der feine Humor, der die Handlung durchzieht, macht das Lesen zum Vergnügen. Über den verfügt übrigens auch Claus, Hajos Vorgesetzter.
Autor Bernd Mannhardt schickt sein kongeniales Ermittler-Duo KHK Hajo Freisal und Yasmine Gutzeit diesmal in eine Kleingartenanlage auf Mördersuche.
Einer der Pächter ist ermordet worden. Da das Opfer ...
Autor Bernd Mannhardt schickt sein kongeniales Ermittler-Duo KHK Hajo Freisal und Yasmine Gutzeit diesmal in eine Kleingartenanlage auf Mördersuche.
Einer der Pächter ist ermordet worden. Da das Opfer bei niemand beliebt sondern eher allerorts verhasst war, scheint der Fall sonnenklar. Freisal und Gutzeit könnten aus einer Vielzahl von Verdächtigen wählen.
Doch je mehr sie sich mit den Menschen in der Laubenkolonie beschäftigen, desto undurchsichtiger wird der Fall. Erst als die Vergangenheit des Ermordeten genauer untersucht wird, scheint die Lösung des Falles nah.
Meine Meinung:
Mit Freisal und Gutzeit hat der Autor zwei sich herrlich ergänzende Ermittler geschaffen. Der übergewichtige Freisal, der einen "noch nicht Oldtimer" fährt (einen Mazda MX5 Roadster) und Gutzeit, die ein „Susi“ (Suzuki) reitet.
So unterschiedlich die beiden auch sind, gemeinsam sind sie unschlagbar. Wie ein altes Ehepaar werfen sie sich Stichworte zu wie Volleyballer die Bälle.
Herrlich sind die Bemühungen Freisals beschrieben mit Gutzeits Unterstützung ein wenig des Übergewichts loszuwerden. So gerät der Kauf von Laufschuhen zu einer amüsanten Angelegenheit.
Doch nicht nur die Personen sind bis ins letzte Detail liebevoll beschrieben, nein, auch die Umgebung der Tat ist gekonnt in Szene gesetzt. Man stelle sich bitte die Kleingartenanlage bildlich vor, die auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof des Preußischen Mustergefängnis Moabit errichtet wurde. Nein, das ist nicht erfunden. Die gibt es wirklich und hat es zu einem Eintrag in Wikipedia geführt.
Die vielen Bonmots zwischen Freisal und Gutzeit sowie die witzigen Sprüche der beiden, finden hoffentlich bald Eingang in ein „Best of Zitate“.
Ein paar Beispiele gefällig?
„Kundenkennwort Fliegengewicht“
„Haarschwamm? - Klingt wie Fußpilz. Ist das ansteckend?“
"...Keine überhasteten Aktionen, bitte - danke! Das machen vielleicht die Kollegen im Tatort - wir nicht..."
"...Keine Ahnung, wie wir mal ohne elektronische Post klargekommen sind..." (Das frage ich mich allerdings auch häufig).
„... wir drehen hier keine Stricke, sondern entflechten Knoten.“
"Wären wir nicht neugierig, säßen wir immer noch auf einem Baum oder hockten in einer Höhle..."
Oder der Seitenhieb auf die unendliche Geschichte des neuen Berliner Flughafens:
"Nichts gegen die SpuSi, aber der Kollege kommt vielleicht ursprünglich vom Brandschutz unseres Super-Flughafens, kann das sein?"
Fazit:
Wieder ein fesselnder Kriminalfall mit ganz besonderen Ermittlern. Ein wahrer Genuss ist besonders die "Berliner Schnauze" - bitte mehr davon. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich warte mit großer Ungeduld auf den nächsten Fall für Freisal & Co.
Mir hat auch dieser Krimi von Bernd Mannhardt wieder sehr gut gefallen. Ich bin schon länger Fan von Hajo und Yasemin, weil sie sich u. a. so schöne Dialoge liefern. Ein prima Ermittlerduo mit Ecken und ...
Mir hat auch dieser Krimi von Bernd Mannhardt wieder sehr gut gefallen. Ich bin schon länger Fan von Hajo und Yasemin, weil sie sich u. a. so schöne Dialoge liefern. Ein prima Ermittlerduo mit Ecken und Kanten, viel Herz und Sinn für Humor. Sie passen zusammen wie zwei linke Latschen.
Die Handlung war echt fesselnd und mit immer neuen Überraschungen gespickt. Man fühlt mit dem Täter, verurteilt das Opfer, obwohl es doch umgekehrt sein müßte. Opfer sind unterm Strich beide, jeder auf seine Art.
Spannende Unterhaltung, aufgelockert durch mehrere witzige Situationen und Sprüche- so kennen und schätzen wir ihn.
Schauplatz Berlin, Moabit: In einer Kleingartenanlage wird die Leiche eines Mannes in seiner Laube gefunden, wenige Meter weiter wird noch das jährliche Kleingartenfest gefeiert. Hajo Freisal und seine ...
Schauplatz Berlin, Moabit: In einer Kleingartenanlage wird die Leiche eines Mannes in seiner Laube gefunden, wenige Meter weiter wird noch das jährliche Kleingartenfest gefeiert. Hajo Freisal und seine Kollegin Yasmine Gutzeit müssen Freisals Sportschuhkauf unterbrechen und eilen zum Tatort. Denn schnell steht fest, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist, am Hals finden sich Würgemale. Bei der Befragung der Kleingärtner wird klar, dass der Mann, der von allen nur "Giftzwerg" genannt wurde, bei allen gleichermaßen unbeliebt war. Ein Nörgler, ein Grantler der seine Nachbarn beobachtet hat, um zu sehen, ob sie sich auch an alle Regeln halten. Jeder Verstoß wurde akribisch festgehalten, er war penetrant, aufdringlich, einfach lästig. Da jeder mit ihm auf die ein oder andere Weise aneckte, kommt auch jeder als potentieller Mörder infrage....
"Giftzwerg" ist schon der dritte Fall für den Berliner Ermittler mit Herz und Schnauze, Hajo Freisal, und seine attraktive Kollegin Yasmine Gutzeit, mit der sich Hajo regelmäßig Wortgefechte liefert. Die beiden sind ein tolles Team, ergänzen sich wunderbar und spielen sich bei den Befragungen der Zeugen gegenseitig die Bälle zu. Zuerst kommt das Warm-up, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen, bevor es "Butter bei die Fische" gibt.
Da die Krimis in sich abgeschlossen sind können sie eigenständig gelesen werden, viel mehr Spaß macht es aber, wenn man die Protagonisten von Anfang an kennenlernt. Hajo ist in diesem Teil ziemlich angefressen, gute Laune ist Seltenheit, was auch seine Kollegen zu spüren bekommen. Ist aber auch klar, denn privat könnte es momentan nicht schlechter laufen. Seine Frau Inge, die sich von ihm getrennt hat, hat einen Neuen! Dabei hatte Hajo so gehofft, dass sie wieder zu ihm zurück kommt. Immerhin hat er seine Alkoholsucht überwunden und auch schon sein Gewicht reduziert. Aber noch ist das letzte Wort nicht gesprochen.
Der Fall scheint auf den ersten Blick klar zu sein, doch dann kommt ein Geheimnis ans Licht, das den Toten in einem ganz anderen Licht zeigt. Wessen Motiv ist stark genug für einen Mord? Das gilt es herauszufinden und dabei laufen Freisal und Yasmine zu Höchstform auf. Sie liefern sich spritzige und witzige Dialoge dass es kracht. Ein Fall, bei dem man als Leser wunderbar mit rätseln kann wer wohl als Mörder infrage kommt. Tja, da lag ich diesmal gründlich daneben.
Wie schon bei den letzten Fällen bietet auch dieser Freisal-Krimi jede Menge Lokalkolorit und Atmosphäre. Da ich die Schauplätze teilweise kenne, hatte ich Kopfkino.
Der Autor zeichnet seine Figuren mit spitzer Feder, Hajo und Yasmine sind zwei sehr sympathische Figuren, sie wirken authentisch und menschlich. Hajos Sprüche sind Kult, allerdings steht ihm Yasmine in nichts nach, auch sie haut einige klasse Sprüche raus. Und noch immer ist das Geheimnis um Yasmines Gspusi bei der Spusi nicht gelöst, aber ich habe einen Verdacht
Genauso wie das Stammpersonal sind auch die Nebenfiguren klasse beschrieben, vor allem die Kleingärtner. Skurrile Typen, die ich bildlich vor mit hatte. Deswegen waren auch die Zeugenbefragungen mit viel Berliner Schnauze mein absolutes Highlight. Interessant war aber auch, Freisal mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen, im Umgang mit seiner dementen Nachbarin Frau Sorge.
Fazit: Berlin-Krimi mit jeder Menge Lokalkolorit, Witz und Charme. Einem interessanten Fall und dem Ermittlerdreamteam Hajo und Yasmine. Ich hoffe auf viele weitere Fälle!