Cover-Bild Das Vogelmädchen von London
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22,00
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  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 493
  • Ersterscheinung: 10.10.2023
  • ISBN: 9783352009938
Mat Osman

Das Vogelmädchen von London

Historischer Roman
Ulrike Seeberger (Übersetzer)

»Die Götter sind Vögel, und die Vögel sind Götter.«  

London, 1601. Shay ist Botenmädchen, Falknerin und Wahrsagerin, die in den Flügen der Vögel die Zukunft zu sehen vermag. Nonesuch ist der Star des sagenumwobenen Blackfriars-Theaters, wo eine Gruppe von Jungen für den Londoner Adel auftritt. Als sie über den Dächern Londons fliehen müssen, weil Shay gefangene Vögel befreit hat, lernen die beiden sich kennen – und verlieben sich. Dann gründen sie gemeinsam das Ghost Theatre, das in den versteckten Winkeln der Stadt phantastische Stücke aufführt. Doch bald verbreitet sich der Ruf Shays als Wahrsagerin – bis auch Königin Elizabeth sie aufsucht. Shay fällt wie üblich in Trance und weissagt der Königin – mit ungeahnten Folgen.

Eine abenteuerliche Reise in das elisabethanischen London, wie man es noch nie gesehen hat – ein schillernder Roman über Theater, Magie und die Gefahren einer alles verzehrenden Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Historischer Roman mit Fantasy-Anteilen

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London, 1601. Shay lernt den Schauspieler Nonesuch kennen, als er ihr aus einer Notlage heraus hilft. Shay war bisher als Botenmädchen, Falknerin und Wahrsagerin tätig, vor allem aber hat sie eine besondere ...

London, 1601. Shay lernt den Schauspieler Nonesuch kennen, als er ihr aus einer Notlage heraus hilft. Shay war bisher als Botenmädchen, Falknerin und Wahrsagerin tätig, vor allem aber hat sie eine besondere Beziehung zu Vögeln. Sie befreit so viele Vögel wie möglich aus ihrer Gefangenschaft. Mit Nonesuch gerät sie in die Welt des Theaters, die beiden verlieben sich ineinander. Sie macht sich einen Ruf als Wahrsagerin, so dass auch die Königin Elizabeth auf sie aufmerksam wird.

Die Geschichte Shays spielt in einem elizabethanischen London, in dem sich Menschen wie Shay oder die Schauspieltruppe um Nonesuch meist mehr schlecht als recht das Leben fristen kann. Durch Shays besondere Beziehung zu den Vögeln erhält die Erzählung einen Einschlag in Fantasygeschichten. Sehr überzeugend wird das elizabethanische London geschildert, man hat den Eindruck, mit der Lektüre des Buches in eine Zeitreise zu geraten. Schillernd geraten sind die verschiedenen Personen des Buches, aus Shays Familie selbst wie auch aus ihrer neuen selbstgewählten Theaterfamilie. Doch im Verlauf der Geschichte habe ich das Faszinierende an den Personen wie auch am Fantasy-Anteil mehr und mehr vermisst und stattdessen immer wieder den roten Faden verloren. Der Schluss der Geschichte hat mich letztendlich äußerst ratlos hinterlassen. Zudem sind mir zu viele Fragen offen geblieben, was ich sehr schade finde.

Dieses Buch hat mich so ambivalent hinterlassen, dass ich nicht weiß, ob ich es wirklich weiter empfehlen soll. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Der Sperling fliegt weiter

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"Das Vogelmädchen von London" von Mat Osman habe ich als Hörbuch gehört, ungekürzt und sehr passend gelesen von Tabea Hilbert .
Die Hauptrolle in diesem Buch hat eigentlich London inne, das historische ...

"Das Vogelmädchen von London" von Mat Osman habe ich als Hörbuch gehört, ungekürzt und sehr passend gelesen von Tabea Hilbert .
Die Hauptrolle in diesem Buch hat eigentlich London inne, das historische London von 1601. Wir lernen es von hoch oben über den Dächern kennen, vom Boot aus und von den schmutzigen Straßen und Gassen.
Dann haben wir noch Shay, das Vogelmädchen, die wahrsagt und mit den Vögeln spricht und Nonesuch, der Star des Blackfriars-Theaters. Eigentlich besteht diese Theatergruppe aus Jungen, die den Adel mit Theaterstücken und anderen Gefälligkeiten gegen Kost und Logis bei Laune halten müssen.
Fantastische Momente gibt es auch in diesem Buch, aber ich habe diese nur als schmückendes Beiwerk empfunden. Wichtig hier war die Entwicklung der Freundschaft und Liebe zwischen den Protagonisten und das überleben in diesen schwierigen Zeiten. Shay musste irgendwann auch der Königin wahrsagen, was für sie und die Truppe nicht ohne Folgen bleibt.
Ich hatte Probleme, am Buch dranzubleiben, das kenne ich so von mir nicht. Aber mir fehlte hier die Spannung und was mit den Protagonisten geschieht, blieb mir weitestgehend gleichgültig. Hier schaffte es der Autor nicht eine Beziehung zwischen Leser und seinen Figuren zu schaffen, nicht mal eine negative.
Das Buch ist gut geschrieben, hat teils sehr schön detaillierte Schilderungen, aber mir fehlte echt der rote Faden hindurch.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

wechselhaft in allen Bereichen

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Ein wunderschönes Cover, das nicht nur durch seine Gestaltung mit opulentem Gold besticht, sondern auch den Greifvogel darstellt, der über allem kreist und dem eine wichtige
Rolle der Geschichte zugestanden ...

Ein wunderschönes Cover, das nicht nur durch seine Gestaltung mit opulentem Gold besticht, sondern auch den Greifvogel darstellt, der über allem kreist und dem eine wichtige
Rolle der Geschichte zugestanden wird.

Die Handlung beginnt 1601, England wird von Elisabeth l. regiert und Shakespeare bereits als Dramatiker bekannt und das Theater hat eine wichtige Rolle.

Hauptprotagonistin Shay flieht nach einer Vogelbefreiung und trifft auf Nonesuch, einem Schauspieler des Blackfriars-Theater. Die Jungen, die hier spielen, sind entweder entführt oder erkauft.
Während sie mit viel Aufwand die Welt in eine andere verwandeln, ist Shay im Marschland (Birdland) dafür bekannt, daß sie- wie ihre verstorbene Mutter Ava- aus Vogelschwärmen Weissagungen treffen kann. Sie sind überzeugt, daß die Vögel Götter sind.
Da ihr Vater Lonan nicht nur dement, sondern auch blind ist, sorgt Shay mit Botengängen für ihren Lebensunterhalt- was nur als Junge verkleidet möglich ist. Auch als Falknerin in Eltham House verdient sie etwas, aber diese Einnahmequelle versiegt.
Und das, obwohl sie zum Falkenweibchen Devana eine ganz besondere Beziehung hat.

Die Begegnung mit Nonesuch verändert jedoch Shays Leben. Gemeinsam gründen sie das Ghost Theater, um dem grausamen Evans zu entkommen.
Als sich ihr Ruf als Wahrsagerin verbreitet, soll sie auch für Queen Elisabeth die Zukunft vorhersagen. Mit Konsequenzen für sie alle.

Zum einen wird das Leben der normalen Bevölkerung im stinkenden und überbevölkerten London dargestellt, in dem sich später die Pest rasend ausbreiten wird.
Zum anderen die königlichen Maskenspiele, Vergewaltigungen (ohne Strafe) der Reichen mit zum Teil vulgärer, unangenehmer Sprache.
Es geht im Roman von Mat Osman um Freiheit, Vertrauen, Versklavung, aber auch die erste Liebe.

Der Schreibstil wechselt ähnlich wie Shays Erscheinung: ist sie Mädchen oder Junge, Kind oder Erwachsene, Botenjunge, Weissagerin, Falknerin, Vogelmädchen?
Manchmal ist die Sprache leicht lesbar, dann wieder fast prosaisch, zum Teil auch derb.

Und dieser offiziell (lt. Cover) historische Roman ist ebenso Jugendbuch mit Fantasyanteilen und einer Liebesgeschichte, Drama und Sozialkritik.

Für mich war das etwas zuviel (gewollt), ein wenig mehr Fokus auf einen Handlungsstrang oder ein Genre hätte der Geschichte gut getan. Shays Geschichte schien zu Beginn eine spannende Reise, wurde jedoch zu einer sehr beschwerlichen.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Coming of Age meets History meets Fantasy

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„Wir können unseren Rollen nicht entfliehen … Wir können sie nur mit einer gewissen Eleganz spielen.“ (S. 436)
London 1601: Shay ist Aviscultarierin, ein Vogelmädchen, das vor den Toren Londons im Birdland ...

„Wir können unseren Rollen nicht entfliehen … Wir können sie nur mit einer gewissen Eleganz spielen.“ (S. 436)
London 1601: Shay ist Aviscultarierin, ein Vogelmädchen, das vor den Toren Londons im Birdland (Marschland) lebt, von ihrem Vater als Falknerin ausgebildet und von ihrer Mutter im Voraussagen der Zukunft aus Karten und Vogelschwärmen unterwiesen wurde. Sie verdient ihr Geld mit Botengängen, die sie über den Dächern der Stadt macht, weil die nicht so voll und verdreckt sind wie die Straßen, und sie dem Himmel und damit den Vögeln näher ist. Außerdem befreit sie Vögel aus Käfigen, wo immer es geht. Als sie deswegen wieder einmal fliehen muss, hilft ihr ein fremder Junge – Nonesuch, der Star des Blackfriars-Theaters. Er zeigt ihr eine völlig neue Welt, in der alles besser zu sein scheint. Die Schauspieler, alles Jungen, tragen schöne Kleider und haben genug zu essen, aber es geht das Gerücht, dass der Besitzer des Theaters sie direkt von der Straße oder sogar aus ihren Elternhäusern raubt. Und müssen sie nach den regulären Vorstellungen noch private für besondere Gäste geben, bei denen sie nicht viel anhaben und die Stücke eher frivol als klassisch sind.
Shay und Nonesuch verlieben sich ineinander. Wenn er nicht auf der Bühne stehen oder sie Botengänge erledigen muss, streifen sie durch die Stadt, wobei er sich einiges ausdenkt, um Geld zu verdienen. Doch sein eigentlicher Plan ist ein eigenes, ein Geistertheater ohne festen Standort, in dem sie keine Stücke zeigen, sondern echte Szenen aus ihrem Leben nachspielen. Bei der ersten Vorstellung des Ghost Theaters überrascht Shay sich selbst und die anderen, als aus ihrem Vogelgesang eine Prophezeiung wird. Ihr Ruf verbreitet sich schnell und bald weissagt sie Königin Elizabeth – und löst damit einen Glaubenskrieg aus …

Mat Osmans schreibt über Außenseiter. Die jungen Schauspieler werden von ihren Fans bewundert und hofiert, aber niemand schaut hinter die Kulissen. Man munkelt zwar über das, was auf den Privatpartys passiert, aber niemand greift ein. Und wenn sich die Jungen weigern, droht der Abstieg vom Theater in die billigen Etablissements. Nonesuch hat eine Sonderstellung, weil er angeblich aus einer reichen, einflussreichen Familie stammt und ein wirklich guter Schauspieler ist, aber die Privatvorstellungen bleiben auch ihm nicht erspart.
Um die Aviscultarier, Shay Lebens- und Glaubensgemeinschaft, ranken sich viele Mythen. Sie leben auf einer Insel und lassen keine Fremden in ihre Gemeinschaft. Angeblich können sie mit den Vögeln kommunizieren und fliegen …

Ich tue mich schwer damit, dieses Buch einzuordnen, denn ein rein historischer Roman ist es nicht, dazu enthält es zu viele Fantasy-Elemente, wird im Laufe der Handlung immer gesellschaftskritischer und auch die Coming of Age-Geschichte der Protagonisten nimmt sehr viel Raum ein. Außerdem spielt er zwar im Mittelalter, fühlt sich aber oft dystopisch an.
Und ich hatte Probleme mit der Erzählweise, da es keinen durchgehenden Handlungsstrang gibt, sondern man wie im Theater in verschiedene Szenen geworfen wird, bei denen die Protagonisten auf- und wieder ab treten.
Der Schreibstil ist sehr poetisch und weitschweifig und passt damit zur Theater-Thematik, ich hätte mir allerdings manchmal etwas mehr Tempo und Inhalt gewünscht. Zudem fiel es mir schwer einzuschätzen, wie alt die einzelnen Personen sind und wieviel Zeit jeweils vergeht.

Mein Fazit: Auch wenn das Buch meinen Lesegeschmack nicht ganz getroffen hat, bin ich doch sicher, dass er andere Leser verzaubern wird.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Eigenwillige historische Erzählung mit etwas Fantasy

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Ein aussergewöhnliches Buch welches sich ganz anders gestaltete, als ich zuvor erwartete. Ging ich zunächst von einem Fantasybuch mit historischem Setting aus würd ich das Buch im Nachhinein als historischen ...

Ein aussergewöhnliches Buch welches sich ganz anders gestaltete, als ich zuvor erwartete. Ging ich zunächst von einem Fantasybuch mit historischem Setting aus würd ich das Buch im Nachhinein als historischen Roman mit einigen Fantasyelementen beschreiben.
Im Mittelpunkt steht zunächst Londons Blackfriars-Theater mit seinem Jungen-Theater. Publikumsmagnet ist ein jugendlicher Akteur, der sich Nonesuch nennt und bei seinen Streifzügen auf den Dächern Londons dem Botenjungen Shay aus der Patsche hilft. Shay, in Wahrheit ein Mädchen, gehört einer Glaubensgemeinschaft vor den Toren der Stadt an, die Vögel als gottgleiche Geschöpfe betrachtet und an eine gewisse Form der Wahrsagerei glaubt. Fasziniert von der Welt des Theaters rutscht Shay immer mehr in diese aussergewöhnliche Welt hinein und sitzt plötzlich der Königin als wahrsagendes Vögelchen gegenüber.
Mat Osmans Stil ist bildhaft, teilweise provozierend direkt, während er an anderer Stelle nur oberflächlich die Handlung streift. Wäre der Roman ein Theaterstück, sähe man mal ein detailliertes Bühnenbild mit entsprechenden Akteuren, mal eine fast schon surreale Inszenierung, mal ein reduziertes Bühnenbild mit provokanter Darstellung.
Mit Interesse las ich die Zustände im Blackfriars Theater, welche unter heutigen Bedingungen mehr als schockierend waren. Umso unverständlicher empfand ich es, dass Shay, die mit Stolz ihre Freiheit über den Dächern Londons genießt, sich freiwillig wie ein Vogel in den Käfig des Theaters begibt, ihr Leben und ihre Freiheit einfach aufgibt für, ja, für was? Generell war dies ein gewichtiger Punkt, weswegen ich mit Shay als Protagonistin nicht warm wurde. Als Tochters eines Falkners und mit einer Zukunft als eine Art Seherin ihrer Gemeinde vor sich, scheint sie nicht fähig, die Konsequenzen ihres Handelns für sich und ihre Mitmenschen absehen zu können. Mit scheinbar romantisch verklärter Sicht auf das Leben der Theaterjungen setzt sie alles aufs Spiel und ist in ihrer Naivität entsetzt, als sie wiederholt mit der harten Realität konfrontiert wird.
Was mir ebenso fehlte war ein Spannungsbogen. Mal geht der Autor überaus explizit ins Detail, dann wischt er nur so über die Handlung rüber, um dann wieder zäh auf der Stelle zu treten oder seine Leserschaft durchs Geschehen zu hetzen. Das ist schade, denn die historischen Details sind meist gut platziert, gehen nur leider in ermüdenden Szenen samt anstrengendem Stilmix unter.

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