Mochte ich lieber als Band 1
Ein sehr, sehr schönes Cover in blau und rosa macht das Buch von außen zu einem echten Blickfang. Es passt gut zum ersten Teil, allerdings sehe ich keine wirkliche Verbindung zum Inhalt der Geschichte. ...
Ein sehr, sehr schönes Cover in blau und rosa macht das Buch von außen zu einem echten Blickfang. Es passt gut zum ersten Teil, allerdings sehe ich keine wirkliche Verbindung zum Inhalt der Geschichte. Im Gegensatz dazu passt der Titel wie die Faust aufs Auge und beschreibt die Beziehung der Hauptfiguren Fiona und Nik perfekt.
Diese sind beide von der Vergangenheit gebeutelt und haben bis in die Gegenwart mit ihren Problemen zu kämpfen. Fiona ist nach dem Verlassen ihrer toxischen Ehe mit Steve auf der Flucht und lebt in der stetigen Angst, von ihm gefunden zu werden. Nun möchte sie etwas ansparen und dann nach Costa Rica gehen. Nik hingegen kämpft mit seinem 'Gesicht', er sieht die Emotionen und Gefühle seines Gegenüber, was ihn sehr belastet. Er ist Pokerspieler und verdient damit sein Geld, bleibt nie lange an einem Ort und reist quer durchs Land. Nun treffen die beiden aufeinander und schlafen miteinander. Nik findet dabei Ruhe und Frieden, während Fiona für einige Momente ihre Angst vergessen und ihr Leben in Niks Gegenwart wieder genießen kann. Doch Nik muss wieder weiterreisen, während Fiona ihren Traum verfolgt, doch der andere geht ihnen nicht aus dem Kopf. Können sie trotz all der Belastungen etwas Gemeinsames aufbauen? Können sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen, endlich wieder frei sein und im Moment leben? Das muss man beim Lesen selbst herausfinden.
Wie von Emma Scott gewohnt ist der Schreibstil großartig und packend, man ist regelrecht gefesselt von der Geschichte und möchte das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen. Man durchlebt die Geschichte aus Fionas und Niks Perspektive hautnah mit und fühlt die Erlebnisse und Emotionen der Protagonisten sehr. Die ganze Geschichte ist herzzerreißend und was die beiden durchleben mussten, ist wirklich harter Tobak und absolut schrecklich, sodass einem beim Lesen das Herz bricht. Also auf jeden Fall ein Buch, bei dem man starke Nerven braucht.
Die Geschichte nimmt eine sehr unerwartete Wendung, die auf mich etwas überdramatisiert wirkte und die die Geschichte für mich persönlich nicht gebraucht hätte, es gab genug andere Handlungsstränge, die für einen gelungenen Fortgang der Handlung ausreichend wären. Der paranormale Aspekt ist in diesem Band in meinen Augen besser gelungen als im ersten Teil, allerdings fehlten mir hier erneut einige Hintergründe und Erklärungen dafür.
Wirklich schön fand ich die Einbindung des Protagonisten Evan aus dem ersten Teil, ich habe mich gefreut zu sehen, wie sich seine Beziehung zu Jo weiterentwickelt hat.
Alles in allem fand ich das Buch besser als den ersten Teil der Dilogie, allerdings reicht dieses Buch nicht an andere Werke der Autorin heran.