Ein rasantes Roadmovie
„...Mein Name ist Carl und ich vermisse meinen Vater. Mehr gibt es über mich nicht zu sagen…“
Mit diesen Zeilen beginnt das Buch. Klar, gäbe es eine Menge mehr über Carl zu sagen, doch er bringt es auf ...
„...Mein Name ist Carl und ich vermisse meinen Vater. Mehr gibt es über mich nicht zu sagen…“
Mit diesen Zeilen beginnt das Buch. Klar, gäbe es eine Menge mehr über Carl zu sagen, doch er bringt es auf den Punkt. Sein Problem ist nicht, dass er im Rollstuhl sitzt, sondern dass der Vater die Familie verlassen hat. Er fühlt sich schuldig an Carls Behinderung, obwohl er es nicht ist. Was genau passiert ist, erfahre ich im Laufe der Geschichte.
Der Autor hat ein abwechslungsreiches Jugendbuch geschrieben. Der Schriftstil passt zur Zielgruppe. Das zeigt sich vor allem in den vielen Gesprächen zwischen Carl und Fee. Carl selbst erzählt sein Erlebnis.
Doch beginnen wir von vorn. Carl war mit seiner Mutter für einige Tage an die Ostsee gefahren. Eigentlich wollte er in ein Camp für Skater. Der Ostseestrand ist nicht gerade behindertengerecht.
Und die Strandrollis dort sind hässlich.
„...Von allen Meeren, die ich bisher gesehen habe, ist die Ostsee mit Abstand der langweiligste Haufen Wasser überhaupt. Da passiert gar nichts. Keine Haie, keine Schiffe, nicht mal Wellen...“
Dann bekommt er einen Schuh an den Kopf und lernt so Fee kennen. Die hat keinerlei Berührungsängste. Beide verbringen nun Zeit miteinander. Fee macht aus allem einen Wettbewerb. Doch sie ist eine schlechte Verliererin.
Als Fee mit Carls Problemen mit seinem Vater hört, überredet sie ihn zu einer Reise nach Berlin. Sie bringt es auf den Punkt:
„...Die Welt wäre viel besser, wenn die Menschen mehr miteinander reden würden. Die Leute sprechen einfach zu wenig miteinander“
Was die beiden auf ihrem Roadmovie so erleben, möge der zukünftige Leser selbst herausfinden. Dass Fee nicht nur wegen Carl nach Berlin will, ist noch eine ganz andere Seite der Geschichte. Übrigens nimmt sie es auch mit der Wahrheit nicht so genau.
Gekonnt wird dabei eingebunden, wie weit wir noch von behindertengerechten Leben entfernt sind. Carl nimmt das mit Humor.
„...Der Stehtisch ist viel zu hoch für mich, aber aus meiner Perspektive kann ich immerhin sehen, wie viele alte Kaugummis unter der Tischplatte kleben...“
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Reise war für beide lehrreich. Außerdem haben beide ihr Ziel erreicht.