Leserunde zu "Weil du meine Tochter bist" von Julia Kelly

Gefühlvoller Roman über Liebe, Mutterschaft und Verrat
Cover-Bild Weil du meine Tochter bist
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Julia Kelly (Autor)

Weil du meine Tochter bist

Roman

Barbara Röhl (Übersetzer)

Ein gefühlvoller Roman über Liebe, Mutterschaft und Verrat vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs

Liverpool 1940. Viele schwierige Situationen hat Viv in ihrem Leben schon gemeistert. Bereits als Teenager wurde sie schwanger; ihre Tochter Maggie zog sie allein und unter der Fuchtel ihrer missbilligenden Eltern auf. All dies ist jedoch nichts verglichen mit der Entscheidung, die sie nun, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, treffen muss: Soll sie der Evakuierung ihrer heißgeliebten Tochter zustimmen? Das kleine Mädchen in die Obhut fremder Leute geben? In der festen Hoffnung, sie bald wieder in die Arme schließen zu können, schickt sie Maggie aufs Land. Doch dort kommt es zur Katastrophe: Das Haus der Gastfamilie wird von einer Bombe getroffen, Maggie gilt als verschollen ...

Julia Kelly erzählt die Geschichte der vielen evakuierten Kinder Englands und zeigt, wie eine einfache Entscheidung den Verlauf eines Lebens verändern kann.

Ein Roman, der bewegt und lange nachhallt



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 06.11.2023 - 26.11.2023
  2. Lesen 11.12.2023 - 07.01.2024
  3. Rezensieren 08.01.2024 - 21.01.2024

Bereits beendet

Schlagworte

England Zweiter Weltkrieg Liverpool Bombardierung Kinderlandverschickung Evakulierung Familienroman Entfremdung Durchhaltevermögen spannend bewegend Royal Air Force 1940 German Blitz Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 18.01.2024

eine schwere Entscheidung

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Weil du meine Tochter bist von Julia Kelly erschien am 22.12.2023 im Lübbe Verlag.

Dramatischer könnte es nicht sein, erst wird Viv schon nach dem „ersten Mal“ von Joshua schwanger, sie ist katholisch ...

Weil du meine Tochter bist von Julia Kelly erschien am 22.12.2023 im Lübbe Verlag.

Dramatischer könnte es nicht sein, erst wird Viv schon nach dem „ersten Mal“ von Joshua schwanger, sie ist katholisch er jüdisch, trotz allem heiratet Joshua Viv. Am Hochzeitstag verlässt er sie um in New York seinen Traum als Musiker zu verwirklichen. All das ist nichts im Vergleich mit der Entscheidung für Viv, ihre Tochter Maggie aufs Land zu evakuieren, sie in die Obhut Fremder zu geben. Sie hofft das richtige zu tun, doch dort kommt es eines Tages zu einem Bombenangriff. Das Haus von Maggies Gastfamilie wird getroffen, sie gilt ab da als verschollen.

Julia Kelly behandelt in ihrer Geschichte viele Themen zum einen geht es um Evakuierungen von Kindern aufs Land während des 2. Weltkrieges und die Folgen für Eltern und Kinder. Außerdem zeigt sie das Antisemitismus nicht nur in Deutschland präsent war und Frauen hatten kaum Rechte. Erzählt wird aus der Sicht von Viv, Maggie und Joshua. So können sich die Lesenden gut in die Charaktere hineinversetzen. Es gibt direkte Einblicke wie Viv sich fühlte als Joshua sie verlies, oder als sie Maggie weggab. Die Einblicke zu Joshua und seinem Leben in New York und später in der Armee, ist ebenfalls sehr eindrücklich beschrieben. Der Schreibstil ist sehr detailliert, eindrücklich so wird die historische Zeit lebendig. Sie versteht es geschickt Spannung zu erzeugen die bis zum Ende hoch bleibt. Emotionen werden transportiert.

Fazit: Für mich ein gelungenes Werk. Ich konnte mich in die historische Zeit gut hineinversetzen. Ich konnte mit Viv sehr gut mitfühlen. Die Weiterentwicklung von Joshua war für mich sehr realistisch dargestellt. Das Für und Wider und die psychischen Folgen der Evakuierungen von Kindern sind ebenfalls glaubwürdig dargestellt. Ich wurde gut unterhalten und gebe meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Weil du meine Tochter bist

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Das Cover des Buches fasst auf einen Blick zusammen, worum es in dieser Geschichte geht: ein kleines Mädchen, allein mit ihrem Koffer. Die Farben sind nicht leuchtend und fröhlich, sondern eher gedeckt ...

Das Cover des Buches fasst auf einen Blick zusammen, worum es in dieser Geschichte geht: ein kleines Mädchen, allein mit ihrem Koffer. Die Farben sind nicht leuchtend und fröhlich, sondern eher gedeckt und melancholisch. Es hat mir gleich gefallen und hat mich animiert, das Buch zu lesen.

Das Buch selbst behandelt viele Themen, die auch heute noch aktuell sind. Welche Opfer ist man bereit, für seine Kinder bringen? Ist das, was ich möchte auch für andere das Beste? Was wiegt schwerer – Religion und Ansehen oder Liebe und Familie? Die Autorin verbindet diese Fragen mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Evakuierung der englischen Kinder aufs Land zu Gastfamilien. Dabei gelingt es ihr, die verschiedenen Parteien dieses Arrangements nachvollziehbar zu skizzieren. Ich konnte mich gut in Viv hineinversetzen, die sich aus Sicherheitsgründen von ihrer Tochter trennen muss. Ich fühlte mit der kleinen Maggie, die plötzlich ganz woanders mit fremden Leuten leben muss. Verstehen konnte ich auch das Ehepaar Thompson, das sich schon immer ein Kind gewünscht hatte und nun alle Mittel auf das kleine Mädchen verwendet um sie glücklich zu machen und sie nie wieder hergeben möchte. Parallel dazu verfolgen die Lesenden Joshua, Maggies Vater. Er hatte sich kurz nach der Hochzeit mit Viv dazu entschlossen, sein Glück als Musiker in New York zu suchen. Mit Beginn des Krieges meldet er sich bei der Royal Air Force. Nach Ende des Krieges wird ihm immer mehr bewusst, dass er falsch gehandelt und große Teile von Maggies Kindheit verpasst hat. Seine Entwicklung innerhalb der Handlung ist die größte und wurde anschaulich und realitätsnah dargestellt.

Die eigentliche Protagonistin ist aber Viv. Trotz aller schwierigen Umstände, all der Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, weiß sie, wohin sie möchte und hat immer nur das Wohl ihrer Tochter im Blick. Sie ist eine von den Menschen, die ihr wahres Potential und ihre wahre Stärke unter widrigen Bedingungen zeigen. Wenn andere resignieren oder sich fügen, geht sie nach vorn und steht ein für sich selbst. Sie arbeitet hart, unterstützt ihre schrecklichen Eltern viel zu lange und setzt alles in Bewegung um ihre Tochter zu finden. Besonders der Kontrast zu ihrer hartherzigen Mutter macht Viv zu einer liebenswerten Hauptfigur, der man beim Lesen nur das Beste wünscht. Schade, dass sie bei aller Liebe zu ihrer Tochter ihr persönliches Glück vernachlässigt.

Der Schreibstil der Autorin kann nur als angenehm und flüssig bezeichnet werden. Sie schafft es, die Lesenden in die Zeit zu versetzen, Spannung zu erzeugen, aber auch Begebenheiten und Emotionen so zu beschreiben, dass ich mit den Figuren mitfühlen konnte. Trotz des eher traurigen Themas und der eher melancholischen, ausweglosen Situation, vermittelt die Geschichte ein Gefühl von Hoffnung und Optimismus. Durch die Schilderung der Gedanken von Viv und Joshua können die Lesenden ihre Entwicklung von unbedarften Jugendlichen zu verantwortungsvollen und selbstbewussten Erwachsenen verfolgen. Diese passiert nicht plötzlich und unmotiviert, sondern nachvollziehbar und kontinuierlich.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, das eine gute Mischung aus persönlichen Schicksalen, historischen Begebenheiten und größeren (philosophischen) Fragen schafft.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Spannende Geschichte, um eine junge Mutter

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Viv , Tochter aus gut katholischem Hause, fällt in Ungnade, da sie von einem Juden jung schwanger wird.
Die Eltern bestimmen ihr Leben und das ihrer kleinen Tochter.
Als diese während des Krieges aufs ...

Viv , Tochter aus gut katholischem Hause, fällt in Ungnade, da sie von einem Juden jung schwanger wird.
Die Eltern bestimmen ihr Leben und das ihrer kleinen Tochter.
Als diese während des Krieges aufs Land verschickt wird schwimmt sich Viv frei und versucht sich als Postbotin durchzuschlagen und ein Heim für die kleine Maggie aufzubauen. Doch dann geschieht das Unfassbare

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Auch ohne einen Oberkörper zu sehen, ist einem sofort klar das es sich um ein kleines Mädchen handelt das eine große Reise antritt.

Ich kannte schon das Buch Der letzte Tanz der Debütantin von Julia Kelly. Das war mir schon eine vier Sternebewertung wert. Ich muss aber sagen, das mich dieses Buch noch mehr mitnahm und begeisterte.

Viv wirkt zu Beginn sehr fremdbestimmt. Sie hat ihrer herrischen ,streng katholischen Mutter in keinster Form etwas entgegen zu setzen. Auch der Vater hat sich dieser Frau unterzuordnen.
In meinen Augen ein sehr böser Charakter, diese Frau. Verbohrt bis ins Letzte. Ihr ist nur wichtig was die anderen von ihr denken, egal was ihre Familie aushalten muss, um den Schein zu wahren.

Vivs Schwester kann ich schlecht einschätzen. Sie hält in gewisser Weise zu Viv, aber in der größten Not lässt sie sie, meines Erachtens nach, im Stich und versucht immer noch an der Ursprungsfamilie festzuhalten, obwohl sie sich eigentlich auch schon von ihrem Joch befreit zu haben scheint.

Joshua ist Musiker und jung. Er will noch was erleben und das große Geld und eine Karriere locken natürlich sehr. Umso erstaunter war ich als er sich auf seine Wurzeln besinnt und versucht um sein Glück zu kämpfen.

Die Geschichte um die fünfjährige Maggie könnte dramatischer nicht sein. So wird versucht das kleine Mädchen der Mutter zu entfremden und Viv steht zunächst auf verlorenem Posten mit ihren Ängsten und Sorgen ganz alleine.

Hier kommt der Zufall ins Spiel, der die familiären Verhältnisse aufmischt, und für Viv eine gewisse Ruhe in ihren Alltag bringt.

Die kurzen Einblendungen über die Zeit vor Beginn der ersten Szene im Buch hätte ich nicht gebraucht. Mir war durch die Schilderungen zu Beginn schon recht klar wie das mit Viv und ihrer Beziehung zu Joshua startete. Im Verlauf des Buchs hat es nicht so ganz reingepasst, da es auch nicht in direktem Bezug zu dem Rest des Kapitels stand.

Das ist aber nur ein winziger Punkt, den man verbessern könnte. Ansonsten hat mich das Buch begeistert und sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Rührende Geschichte

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Mich hat der Klappentext des Buches sofort angesprochen und ich bereue es nicht!

Der in England lebenden Autorin Julia Kelly ist mit diesem Roman eine Verbindung zwischen Muttersein, der eigenen Abhängigkeit ...

Mich hat der Klappentext des Buches sofort angesprochen und ich bereue es nicht!

Der in England lebenden Autorin Julia Kelly ist mit diesem Roman eine Verbindung zwischen Muttersein, der eigenen Abhängigkeit von seinen Eltern und dem Ruf anderer, aber auch das Geschehen im Krieg gut gelungen.
Auch geht es um Familie, Glauben und wichtigen Entscheidungen zwischen Herz und Verstand.

Die junge Mutter Viv steht zu Beginn des ersten Weltkrieges vor der Entscheidung ihre Tochter Viv aufs Land zu schicken, um sie vor den Auswirkungen des Krieges zu beschützen.
Es kommt zu inneren, aber auch äußeren Konflikten, nicht nur für Viv, sondern auch für ihren zunächst nach New York und dann in den Krieg gezogenen Mann.

Freundschaften werden aufgezeigt, die dicker sind als Blut.

Hier und da mit leichten Schwächen, aber dennoch ein sehr empfehlenswerter Roman für Alle, die sich Spannung, Liebe und eine wenig eigenes Denken noch erhalten haben.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Ein schönes & berührendes Buch

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Es ist eine emotionale & bewegende Geschichte über Vergebung, Familie und neugefundener Familie. Der Schreibstil war total angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen.

Im Gegensatz zu dem was der ...

Es ist eine emotionale & bewegende Geschichte über Vergebung, Familie und neugefundener Familie. Der Schreibstil war total angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen.

Im Gegensatz zu dem was der Klappentext vermuten lässt geht es nicht vorwiegend um die Suche nach Maggie. Das passiert erst relativ am Ende. Der Hauptfokus liegt vor allem auf Viv‘s Leben und wie es zu dem Fortschicken von Maggie kam. Aber auch wie es Viv und Maggie mit der Situation geht. Es gibt auch Kapitel aus Joshuas Sicht, so kann man ein bisschen in Joshua hinein fühlen & manche Beweggründe besser verstehen. Den Perspektivwechsel fand ich deshalb sehr gut gemacht.

Ich fand die Geschichte sehr gefühlvoll & lebendig erzählt. Ich habe mit Viv mitgefiebert & sie innerlich angefeuert als sie für sich und ihre Träume kämpfte. Sie hatte es wirklich nicht leicht und trotzdem machte sie im Lauf der Geschichte so eine Entwicklung durch. Sie wächst über sich hinaus und steht für sich und ihre Wünsche ein, in einer Zeit wo das als Frau nicht so einfach möglich ist.

Für mich ein berührendes und schönes Buch!

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