Cover-Bild SCHWEIG!
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13,00
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  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 05.10.2023
  • ISBN: 9783462005363
Judith Merchant

SCHWEIG!

Thriller

Am Tag vor Heiligabend fährt Esther zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können.

Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los.

Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt …

Judith Merchant lässt in ihrem neuen psychologischen Spannungsroman zwei unzuverlässige Erzählerinnen gegeneinander antreten – in einem Kammerspiel um eine toxische Beziehung, in der nichts so ist, wie es scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2024

Spannungsgeladener Thriller mit unerwarteten Wendungen

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Ein Tag vor Heiligabend: Esther hat eigentlich genug um die Ohren, das Weihnachtsfest mit ihrer Familie vorzubereiten. Sie plagt allerdings das schlechte Gewissen, ihre jüngere Schwester Sue nach deren ...

Ein Tag vor Heiligabend: Esther hat eigentlich genug um die Ohren, das Weihnachtsfest mit ihrer Familie vorzubereiten. Sie plagt allerdings das schlechte Gewissen, ihre jüngere Schwester Sue nach deren Scheidung allein zu lassen. Sue wohnt allein in einem riesigen Haus mitten im Wald. Kurzerhand macht sich Esther auf den Weg, "nur mal kurz" vorbeizuschauen. Die Schwestern kommen nach langer Zeit wieder ins Gespräch - und dabei kommen immer mehr Details und Konflikte aus der Kindheit und der Beziehung der beiden ans Tageslicht. Die Lage spitzt sich zu und eine Person wird das Haus nicht lebend verlassen...

Schon des Covers wegen war ich von dem Buch begeistert. Die Bäume mit ihren Wurzeln spiegeln perfekt die Kulisse des Thrillers wieder - und dass die Probleme ganz tief in der Erde versteckt sind.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Sue und Esther geschrieben. Hier liegt auch die Besonderheit für mich: jede der Schwestern hat ihre Kindheit und ihre Beziehung zueinander völlig unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet. Esther, manipulativ, narzisstisch und fordernd, möchte als große Schwester alles richtig machen und "sorgt" sich vermeintlich um jeden - man erfährt jedoch, dass sie stets die Kontrolle über alles und jeden haben möchte. Sue erscheint zunächst sympathischer, jedoch trägt auch sie zu der mehr als toxischen Beziehung bei.
Judith Merchant gelingt es unglaublich gut, die düstere Atmosphäre zwischen den beiden Schwestern zu umschreiben. Nach und nach wird die Toxizität sichtbar, die seit frühester Kindheit zwischen den beiden steht. Der Spannungsbogen ist unheimlich gut gelungen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Lage spitzt sich immer weiter zu und als Leser wartet man gespannt auf das Ende, das jedoch anders ausfällt als man am Anfang erwartet.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, da die Kapitel jeweils aus der Ich-Perspektive dargestellt sind, bekommt man so auch direkte Einblicke in Esthers und Sues Sicht. Ich habe immer wieder beim Lesen geschwankt, wer von beiden nun eigentlich Schuld an der Beziehung ist. Da sich die Konflikte in der Kindheit und als Erwachsene immer weiter aufschlüsseln, fällt das zunehmend schwerer. Vor allem das Ende hat mich umgehauen!

Von mir eine klare Empfehlung für alle, die einen psychologisch spannenden und gut konstruierten Thriller suchen.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Gänsehaut pur

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Ich habe mich gefreut, als ich gelesen habe, dass Judith Merchant wieder einen neuen Thriller herausgebracht hat. Zwischendurch hat sie ein bisschen geschwächelt, aber mit ihrem neuen Buch legt sie wieder ...

Ich habe mich gefreut, als ich gelesen habe, dass Judith Merchant wieder einen neuen Thriller herausgebracht hat. Zwischendurch hat sie ein bisschen geschwächelt, aber mit ihrem neuen Buch legt sie wieder alte Stärke an den Tag und macht den Leser glücklich.

Esther kennt keine Grenzen. Sie manipuliert alle in einer perfiden Weise, ohne daß man ihr ausweichen kann. Das hat ihre jüngere Schwester Sue schon immer aushalten müssen. Aber auch ihr Mann Martin und ihre Kinder müssen sich ihrem toxischen Verhalten immer wieder beugen.

Es ist ein Tag vor Heiligabend, und entgegen den Wünschen ihres Mannes fährt Esther wie jedes Jahr zu dem einsamen Haus im Wald, in dem ihre Schwester Sue wohnt. Die ist nicht erfreut und will Esther so schnell wie möglich los werden.

In abwechselnden Kapiteln zwischen Esther und Sue wird die Beziehung der beiden Schwestern zueinander aufgearbeitet. Es ist ungeheuerlich, was nach und nach zutage tritt. Ein wahrer Psychothriller, wie ich noch keinen gelesen habe. Spannend von der ersten Seite an mit Gänsehautcharakter. So viele Gemeinheiten der beiden Schwestern übertreffen meine Vorstellungskraft. Aber nicht die der Autorin,die hier ein überzeugendes Psychodrama inszeniert hat. Man weiß sicher, daß das Treffen der Schwestern ein grausiges Ende nehmen wird, aber auf diesen Schluß war ich nicht vorbereitet. 5 Sterne für einen hochspannenden Thriller und eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

»Was ich sage, muss geschehen!«

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Judith Merchant ist eine ausgezeichnete Erzählerin, die großen Wert auf einen psychologischen Tiefgang legt.

Der Inhalt des Buches würde eine hervorragende Grundlage für ein Kammerspiel geben. Wenige ...

Judith Merchant ist eine ausgezeichnete Erzählerin, die großen Wert auf einen psychologischen Tiefgang legt.

Der Inhalt des Buches würde eine hervorragende Grundlage für ein Kammerspiel geben. Wenige Figuren machen den Inhalt überschaubar. Der Schwerpunkt liegt auf den psychologisch ausgerichteten Gesprächen zwischen den Figuren.

Esther und deren jüngere Schwester Sue könnten nicht unterschiedlicher sein und haben sich schon als Kinder nicht gut verstanden. In Rückblenden gewährt die Autorin Einblicke in die Kindheit der beiden Schwestern.

Aus Esthers Sicht hat sich eine gewisse Hassliebe gegenüber ihrer Schwester entwickelt. Sue möchte einfach von ihrer Schwester in Ruhe gelassen werden und am besten nichts von ihr hören und sehen.

Esther ist verheiratet und hat sowohl einen Sohn als auch eine Tochter. Sie lebt mit ihrer Familie in der Stadt. Sue hat sich von ihrem Mann Robert getrennt, ist kinderlos und lebt einsam im Wald in einem viel zu großen Haus. Von Robert wird man im weiteren Verlauf nichts mehr lesen, geschweige denn hören. Er ist nicht Gegenstand der Handlung.

Esther und Sue erzählen in der Ich-Form, später im Buch wird auch Esthers Mann Martin die Geschehnisse aus seiner Sicht erzählen. Ein sehr interessanter Schreibaspekt und was mir besonders gut gefallen hat: Die Autorin schreibt einzelne Begebenheiten und Handlungen jeweils aus der Sicht der beiden Schwestern – die Schilderungen laufen dabei völlig auseinander.

Esther ist sehr dominant, selbstsüchtig und hat narzisstische Züge. Sie will ihre jüngere Schwester Sue beherrschen, weil sie denkt, dass Sue sonst untergehen wird. Später wird man erfahren, dass Esther ihren Mann Martin demütigt und auch oft drangsaliert (Bsp.: weil Martin nachts schnarcht, näht sie ihm Tennisbälle in das Rückenteil des Schlafanzuges, damit er im Bett nicht mehr auf dem Rücken liegen kann – und den Schlafanzug darf er auch nicht wechseln). Keiner beherrscht diese Klaviatur besser als Esther. Martin wehrt sich nicht dagegen und ertränkt seinen Kummer lieber im Alkohol.

Einen Tag vor Heiligabend macht Esther sich auf den Weg zu Ihrer Schwester. Sie möchte ihr wie jedes Jahr ein Weihnachtsgeschenk und eine Flasche Wein bringen. Aber sie möchte ihre Schwester auch überreden, mitzukommen in die Stadt in ihre Wohnung, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Und dies, obwohl die drei an das vergangene Weihnachtsfest keine guten Erinnerungen haben. Martin ist von der Idee nicht angetan und auch Sue möchte partout verhindern, gemeinsam mit Esthers Familie Weihnachten zu feiern. Eigentlich müsste auch Esther schlechte Erinnerungen an das gemeinsame Weihnachtsfest im vergangenen Jahr haben, an dem Sue psychisch so instabil war, dass man sogar einen Notarzt rufen musste. Aus den ganzen Schilderungen heraus wird man den Verdacht nicht los, dass da noch etwas anderes war.

Das nahende Ende des Buches ist hervorragend konstruiert. Wieder wird alles nach dem Willen von Esther ablaufen und ein Ereignis sorgt dafür, dass Sue auf das Wohlwollen ihrer Schwester angewiesen sein wird.

Fazit:

Das Buch ist übersichtlich in nicht zu lange Kapitel aufgeteilt. Die Kapitelüberschriften nehmen Bezug auf die jeweils betreffende Person. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.
Da sich das Setting auf lediglich drei Personen bezieht (Esther, Sue und Martin) und sich die Handlung entweder zuhause bei Esther und deren Familie oder im Haus von Sue abspielt, ist das Buch sehr übersichtlich. Man könnte es ohne weiteres in einem durchlesen. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Unerwartete Handlung

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Mich hat das Cover und der Klappentext sofort angesprochen. Ich erwartete eine angespannte, fast gruselige Handlung zwischen den Schwestern Esther und Sue, die womöglich in einer Katastrophe enden würde. ...

Mich hat das Cover und der Klappentext sofort angesprochen. Ich erwartete eine angespannte, fast gruselige Handlung zwischen den Schwestern Esther und Sue, die womöglich in einer Katastrophe enden würde. Aber es entpuppte sich dann doch als etwas anderes Leseereignis. Ich fand es aber sehr gut und war gefesselt von der Story, die sich dort in dem Haus im Wald abspielte. Ebenso fand ich, dass die Geschichte, die ab und zu auch in die Vergangenheit rückt, einige Lichtblicke auf eine Meinung oder Gedanken geworfen hat, die mich wirklich zum Nachdenken gebracht haben. Die Autorin hat ganz viel zwischen den Zeilen als Message versteckt. Ich konnte mich gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen und mochte sie beide auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Erzählung in knappen Kapiteln, mit immer wieder wechselnder Sicht der Schwestern, jagt einen förmlich nur durch das Buch. Ich fand es gut! Auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte. Daher 4 Sterne! Vor allem für die Denkanstöße.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Clever, spannungsgeladen und überdurchschnittlich gut!

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Na endlich! Endlich mal wieder ein überdurchschnittlich gutes Buch, das mehr als nur 3 Sterne von mir bekommt, was ja leider meistens der Fall ist.⁣

Die Autorin weiß einfach, was sie tut. Punkt. Der ...

Na endlich! Endlich mal wieder ein überdurchschnittlich gutes Buch, das mehr als nur 3 Sterne von mir bekommt, was ja leider meistens der Fall ist.⁣

Die Autorin weiß einfach, was sie tut. Punkt. Der ganze Aufbau und Spannungsbogen ist nahezu perfekt konstruiert. Während der Geschichte wechselt man als Leser des Öfteren die Seiten, weil anfängliche Sympathie oder Verständnis mit den Protagonisten plötzlich in Antipathie und Unglaube umschwenkt. Und kaum ist man quasi auf der einen Seite, wechselt man doch wieder zur anderen.⁣

Der Schreibstil ist super, die Kapitel kurz, die notwendigen kleinen Sprünge in die Kindheit bzw. Rückblenden ebenso. Wir wechseln während der Lektüre die Perspektive zwischen den Schwestern Esther und Sue, sowie Martin, Esthers Ehemann.⁣

Letzterer ist nicht gerade begeistert, als seine Frau beschließt, ausgerechnet an Weihnachten ihre psychisch labile Schwester zu besuchen, mit der es bereits 1 Jahr zuvor einen unangenehmen Zwischenfall gab. Dennoch fährt Esther unangekündigt zur zurückgezogen in einem Wald lebenden Sue.⁣

Ab da ist dieser clevere Thriller nur noch ein Kammerspiel, in dem wir an den morbiden, düsteren, manipulativen und beklemmenden Psychospielen teilnehmen, indem wir die Gedankengänge und Handlungen von Ester und Sue mitverfolgen. Wir sitzen quasi in ihren Köpfen. ⁣

Die Diskussionen spitzen sich immer weiter zu und irgendwann eskaliert die Lage. Am Ende denkt man sich nur noch: „Was geht hier eigentlich ab und wie krank ist das alles?“ Der Roman hat mir richtig gut gefallen, von mir aus hätte er auch 500 Seiten haben können.⁣

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