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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

Willkommen in Ostfriesland

Die Stille der Flut
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Lina Lübbers bekommt von ihrem Vorgesetzten den Auftrag, in der Polizeiinspektion Aurich einen Maulwurf zu finden, der Infos an einen niederländisches Drogenclan weitergibt, dessen Produzenten sich in ...

Lina Lübbers bekommt von ihrem Vorgesetzten den Auftrag, in der Polizeiinspektion Aurich einen Maulwurf zu finden, der Infos an einen niederländisches Drogenclan weitergibt, dessen Produzenten sich in Ostfriesland auf leerstehende Bauernhöfe einnisten. Aus diesem Grund wird sie kurzerhand von Osnabrück nach Aurich versetzt, wird aber nicht herzlich empfangen. Ihre neue Vorgesetzte Kea Siefken bleibt auf Distanz und vor allem misstrauisch. Dann wird ein junges Mädchen tot im Watt aufgefunden und sie müssen den Fall klären.

Das ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Anna Johannsen und Elke Bergsma. Die nächsten Teile erscheinen alle noch dieses Jahr.

Wir lernen Lina Lübbers und Kea Siefken kennen, die die Protagonistinnen in dieser Trilogie sind. Spannend waren für mich vor allem die Nebenfiguren, in diesem Falle Steffen und Hauke, die beide sympathisch sind. Steffens Freundschaft zu Lina hat mich sehr bewegt. Kea war mir nicht sympathisch. Für eine erwachsene Frau und vor allem Kommissariatsleiterin verhält sie sich ganz schön zickig und teilweise einfach nur albern. Aber auch mit Lina wurde ich nur langsam warm. Beide haben so ihre Vorurteile dem anderen gegenüber. Teilweise nachvollziehbar, teilweise nur absurd.

Obwohl ich mit beiden Frauen noch nicht warm wurde, fand ich das Buch überraschenderweise gut und der Fall war interessant, emotional und spannend. Ich hatte leichte Probleme mit dem abgehackten und emotionslosen Schreibstil. Die Dialoge warrn oft sehr kindisch, wenn man bedenkt, dass sich Erwachsene unterhalten. Außerdem war es interessant, verschiedene Teams dabei beobachten zu können, wie teamfähig sie sind. Hauke und Lina funktionieren als Team super, bei Kea und Jörn ist das noch schwer zu sagen. Ich fand es interessant, dass aus der Sicht beider Polizistinnen die Ereignisse in Ich-Form erzählt wurden.

Am Ende war ich dann doch überzeugt von diesem Buch und von mir gibt es eine Leseempfehlung. Bin gespannt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Positiv überrascht

Südlich von Porto wartet die Schuld
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In den Dünen zwischen Torreira und Quinta das Riscas finden Naturschützer die Leiche eines Mannes. Das Opfer ist ein bekannter Richter namens Roque Loureiro und war in der Gegend sehr unbeliebt, was die ...

In den Dünen zwischen Torreira und Quinta das Riscas finden Naturschützer die Leiche eines Mannes. Das Opfer ist ein bekannter Richter namens Roque Loureiro und war in der Gegend sehr unbeliebt, was die Anzahl der Verdächtigen nicht gerade mindert. Ria Almeida und João Pinto ermitteln mit Hilfe von Commissario Joaquim Baptista, der über das Wiedersehen mit Ria nicht sonderlich erfreut ist. Nebenbei versucht die Polizistin, ihren Umzug zu organisieren und ist damit sichtlich überfordert, doch Hilfe ist schon unterwegs.

Das ist der zweite Fall für Ria Almeida, die Deutschland den Rücken gekehrt hat und jetzt in Torreira an der portugiesischen Atlantikküste lebt.

Die Autorin Mariana da Silva war mir bisher völlig unbekannt, deshalb wusste ich auch nicht, dass es bereits einen Teil zu dieser Krimireihe von ihr gibt. "Südlich von Porto wartet die Schuld" hat mich positiv überrascht.

Mit Ria und João hat die Autorin zwei völlig unterschiedliche und authentische Figuren geschaffen. Zwischen ihr und Baptista sind deutlich Spannungen spürbar, was die ganze Geschichte in meinen Augen sehr unterhaltsam gemacht hat. Beide sind nicht auf den Mund gefallen, halten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg, was hin und wieder zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen führt. Mit Mariposa ist das ermittelnde Quartett komplett. Alle vier Figuren sind sympathisch beschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass jeder für sich etwas verkorkst ist und so seine Eigenheiten hat, sie zusammen aber ein tolles Team bilden und sie sich toll ergänzen. Als ob sie sich gegenseitig brauchen würden, was ja nichts schlechtes ist.

Der Fall war durchaus interessant und spannend, aber in einem Fall mit einem Richter hätte ich mehr Verdächtige erwartet. Aber gut, so war es auch nicht schlecht und es blieb übersichtlich. Die Auflösung war sehr bewegend und auch etwas überraschend. Am Ende hatte ich fast mit allen Mitleid.

Diese Krimireihe war für mich die Entdeckung des Jahres und ich werde sie weiterverfolgen. Doch erstmal werde ich den ersten Teil "Südlich von Porto lauert der Tod" nachholen und lesen, wie Ria nach Portugal gekommen ist und wieso sie Deutschland verlassen hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Helsinki in Angst und Bange

Seele voll Zorn
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In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die ...

In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die sie den Täter identifizieren könnten. Dann verschwindet ein weiteres Paar. Mik findet einen Hinweis zu einem alten Fall. Er wird aber von seinem Kollegen und seiner Vorgesetzten nicht ernst genommen, weshalb er einen gefährlichen Alleingang wagt.

"Seele voll Zorn" von Helene Falk ist der Auftakt zur Mik-Kohonen-Reihe, die in Finnland spielt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste konzentriert sich auf die Ermittlungen und verschiedene Personen, die mal mehr oder mal weniger mit dem Fall verbunden sind. Der zweite dann mehr auf das Opfer und die Aufklärung. Mik Kohonen ist die Hauptfigur und ich finde ihn äußerst interessant und sympathisch. Er leidet an Albträume, die auf ein sehr traumatisches Ereignis während des Dienstes zurückzuführen sind. Ihn bei der Auseinandersetzung mit dem Trauma zu begleiten, hat mich sehr berührt. Nach der ersten Hälfte war ein wenig die Luft raus und es gab keinerlei Wendungen oder Überraschungen. Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd und lebendig. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu der düsteren Atmosphäre.

Von mir gibt's gut gemeinte 3,5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ich werde die Reihe weiter verfolgen. Der zweite Fall für Mik Kohonen mit dem Titel "Abgrundtiefer Hass" soll Ende Juli erscheinen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Der bisher schwächste Teil

Verborgen
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In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. ...

In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. Elma und Sævar gehen Hinweisen nach, aber eine richtige Spur lässt sich einfach nicht finden. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, wird der Fall immer komplexer.

"Verborgen" ist bereits der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur.

Ein weiteres Mal begleiten wir Elma und ihre Kollegen während einer Ermittlung in Akranes. So sehr ich diese Reihe auch liebe, dieses Mal konnte mich der Fall nicht packen. Dieser wurde immer verworrener und es gab einfach zu viele Leute, auf die man sich fixierte. Elma und Sævar sind ein sympathisches Ermittlerduo. Hördur bekam ein wenig mehr Raum, was mir gut gefallen hat. Er tat mir einfach nur leid. Oft hatte ich das Gefühl, ich habe etwas verpasst oder Seiten überschlagen, was aber nicht der Fall war. Beispielsweise hätte ich gerne gelesen, wie Elma und Sævar plötzlich zusammen gekommen sind. Aber auch im Fall wurde das eine oder andere nicht aufgeklärt oder auf wirklich relevante Dinge nicht mehr eingegangen. Das ist schade.

Auch beim dritten Teil bleibt sich die Autorin treu und am Ende bleiben Fragen offen, die vermutlich nicht beantwortet werden. Für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe. Am Ende war nicht alles rund für mich. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiterhin verfolgen. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannende Fortsetzung

Vöglein schweigt
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Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden ...

Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden haben die vergangenen Ereignisse ordentlich zugesetzt. Nora muss sich ausserdem die Frage stellen, wie tief ihre Familie in allem verwickelt war. Als ob das nicht genug ist, tritt eine Person aus ihrer Vergangenheit wieder in ihr Leben und dann ist da auch noch Kevin, der unter Mordverdacht steht. König bekommt es bald mit einem schrecklichen Sadisten zu tun.

Das ist der zweite Teil der Grimm-Trilogie von Elias Haller. Der Abschluss "Schneeweißchen stirbt" erscheint im April 2024.

Der erste Teil der Grimm-Trilogie konnte mich nicht so überzeugen. So viele offene Fragen, kaum Antworten. Die Hoffnung auf ein paar Antworten im zweiten Teil hat sich erfüllt und viele Wendungen haben mich sehr überrascht und sprachlos gemacht. Nora Rothmann war dieses Mal um einiges nahbarer, aber meine Lieblingsfigur ist sie nicht. Diese bleibt König, trotz seiner ruppigen Art. Ich mag seine Ehrlichkeit und Direktheit. Trotzdem finde ich es gut, dass Nora sich weitaus zum Positiven entwickelt hat. Wir müssen uns von Figuren verabschieden; andere, neue kommen hinzu. Die völlige Aufklärung, wenn überhaupt, wird sicherlich im letzten Teil erfolgen, denn einiges blieb noch ungeklärt. Es gibt also noch lose Enden.

Hallers Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd. Ausserdem schildert der Autor die Morde äußerst brutal und detailliert. Das ist nichts für sachte Gemüter. Manche Stellen haben sich etwas gezogen, was aber nichts an der Spannung änderte. Das Märchen "Fitchers Vogel" kannte ich bis dato noch nicht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf das Finale im April. Dauert ja zum Glück nicht mehr so lange.

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